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Dresden, Hagen und Springe kämpfen um den Aufstieg

Aufstiegsrelegation | Bildquelle: Handball.deZoom
Aufstiegsrelegation Bildquelle: Handball.de
22.05.2015 - 10:44 Uhr

Das Formbarometer spricht nicht gerade für den HC Elbflorenz. Zum Saisonende gab es in den letzten beiden Monaten lediglich einen Sieg für die Dresdner – bei sechs Niederlagen. In der Rückrundentabelle ist man folglich nur auf Rang neun eingelaufen, hat im Vergleich mit Hagen und Springe deutlich weniger Tore erzielt (HC Elb: 810, Hagen: 927, Springe: 931), wenn auch nur marginal – mehr Treffer kassiert (788, 762, 782) und nach dem Rückrundeneinbruch über zehn Pluspunkte weniger auf dem Konto (40, 53, 51). Geht der HC Elbflorenz trotz Heimvorteil als Außenseiter in die Aufstiegsspiele?

Ein klares Ja – wenn es nach Jendrik Meyer geht. Der Keeper der Burgdorfer Bundesliga-Reserve stand letzte Saison noch in Springe zwischen den Pfosten und kennt den HC Elbflorenz aus zwei direkten Aufeinandertreffen der abgelaufenen Saison: „Ich bin sicher, dass die HF die stärkere Mannschaft stellen. Vor allem, wenn es gelingt, hohes Tempo zu gehen, können die eher behäbig agierenden Schlüsselspieler aus Dresden da in meinen Augen nicht genug entgegensetzen“, sagt Meyer der Neuen Deister Zeitung. Völlig chancenlos sieht der Torhüter den HC Elbflorenz aber nicht: „Der Heimvorteil und die große Erfahrung von Elbflorenz können in einem einzigen Entscheidungsspiel, bei dem auch die Tagesform eine wichtige Rolle spielt, die HF vor Probleme stellen.“

Präsentiert Springe morgen einen neuen Torhüter?

Meyers ehemaliger Platz im Springer Tor ist es, der beim Vizemeister der Nordstaffel Fragen aufwirft. Mit Ariel Panzer hatte Springe einen solchen wortwörtlich im Tor geparkt. Vor einigen Wochen wurde der frühere Nationalspieler Argentiniens aus disziplinarischen Gründen suspendiert – und die Saison mit Mustafa Wendtland und Philipp Volgmann aus der zweiten Mannschaft zu Ende gespielt. Trotz der Neubesetzung im Kasten sammelten die Deisterstädter weiterhin fleißig Punkte, eine Niederlage, ein Remis und elf Siege stehen seit Mitte Januar zu Buche.

Für die Relegationsspiele kündigte HF-Manager Dennis Melching dennoch an, auf einen Routinier im Tor zu setzen: „Wir sind relativ weit, aber es müssen noch einige Formalitäten geklärt werden“, verriet Melching der Neuen Deister Zeitung vor gut zwei Wochen. Seither wurde es still um die Personalie. Gut möglich, dass die Handballfreunde morgen um 11:30 Uhr im Tor mit einer Überraschung aufwarten.

Aufstieg zum Laufbahnende?

Es hätte sonst eine schöne Story werden können vom Wiedersehen zwischen Ariel Panzer und Tobias Mahncke. Die beiden bildeten zusammen beim VfL Bad Schwartau ein Gespann, ehe es Mahncke 2012 zur HSG Tarp/Wanderup zog. Seit Saisonbeginn steht er beim VfL Eintracht Hagen unter Vertrag, allerdings riss ihm bereits im November das Kreuzband: „Wir gehen davon aus, dass er wieder topfit ist, wenn die Vorbereitung auf die nächste Saison beginnt“, so VfL-Trainer Lars Hepp auf „der Westen.de“. 

Geschichte im Hagener Tor kann also morgen einer schreiben, der schon Geschichte geschrieben hat: Almantas Savonis. Hagen verpflichtete den Litauer im Januar als Ersatz für Mahncke, es wird die letzte Station für Savonis sein. 116 Länderspiele, EM- und WM-Teilnehmer, Bundesliga in Magdeburg, Aufstieg mit Düsseldorf in die erste Liga, Almantas Savonis hat viel erlebt und weiß, wie man eine Liga nach oben wandert. Mit 45 Jahren könnte er seiner Laufbahn die Kirsche auf das Sahnehäubchen setzen.

Die Stimmung könnte dafür nicht besser sein, „die Vorfreude ist riesig, aus allen Ecken kommen die besten Wünsche“, verrät uns Thorsten Barteldress. Der Hagener Manager sieht dem morgigen Samstag mit der nötigen Lockerheit entgegen: „Wir haben am Anfang der Saison gesagt, dass wir oben mitspielen, aber nicht mit aller Gewalt aufsteigen wollen. In den beiden wichtigen Spielen gegen Ferndorf haben wir unser Potenzial nicht gezeigt oder nicht zeigen können und sind somit verdient Zweiter geworden. Somit ist die Relegation, die dieses Jahr auch einen Aufstieg beinhaltet, ein wunderbares Geschenk, womit die bisherige sensationelle Saison eine Krönung erhalten kann“, so Barteldress. Seine Mannschaft sitzt gerade im Bus nach Dresden: Abfahrt war bereits heute um 7:00 Uhr.

Autor: Sascha Kurzrock
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