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Woltering wieder Weltklasse – Deutschland schlägt auch EM-Gastgeber Schweden

14.12.2016 - 21:00 Uhr

Die deutschen Handballerinnen haben die Hauptrunde ungeschlagen beendet und schon jetzt ihre beste EM-Platzierung seit 2008 erreicht. Ob es für das Halbfinale (Gegner wäre Titelverteidiger Norwegen am Freitag um 20.45 Uhr) reicht, oder ob es gegen den WM-Dritten Rumänien am Freitag um 15.45 Uhr um Platz fünf geht, entscheidet sich erst mit dem letzten Hauptrundenspiel zwischen Frankreich und Serbien.

Verlieren die Franzosen, steht die DHB-Auswahl im Halbfinale, sonst geht es nach dem souverän herausgespielten 28:22 (12:9)-Erfolg gegen Schweden um Platz fünf. Diese Konstellation hatte festgestanden, nachdem die Niederlande am Mittwochmittag mit 29:24 gegen Spanien gewonnen und sich den Gruppensieg der Hauptrundengruppe I in Göteborg gesichert hatte.

In den vorherigen Hauptrundenspielen hatte die DHB-Auswahl Serbien mit 26:19 geschlagen und ein 20:20 gegen Spanien eingefahren. Das 28:22 gegen Schweden war somit der vierte Sieg im sechsten EM-Spiel. 2008 und 2006 hatte Deutschland den vierten Platz bei der EM erreicht.

Überragende Spielerin im Team von Bundestrainer Michael Biegler war gegen den EM-Gastgeber erneut Torfrau Clara Woltering, die 16 Würfe abwehrte und zum dritten Mal zur besten Spielerin der Partie gewählt wurde. Daneben überzeugte die DHB-Defensive, beste Werferin war Emily Bölk mit fünf Treffern.

Woltering war schon vor der Pause überragend, hatte nach 30 Minuten zehn schwedische Würfe abgewehrt und war somit der Hauptgrund für die 12:9-Pausenführung. Woltering und die deutsche Abwehr sorgten dafür, dass der EM-Gastgeber nach der 9:7-Führung (21.) bis zur Pausensirene kein Tor mehr gelang.

Im deutschen Angriff überzeugte anfangs Anne Hubinger, der drei sehenswerte Rückraumtreffer gelangen. Da aber auch die schwedische Torfrau Johanna Bundsen eine starke Leistung ablieferte, fiel die Führung nicht noch deutlicher aus. Aber nach der Pause wurde es besser: Schweden fand immer noch keine Mittel gegen die deutsche Abwehr, und im Angriff übernahm nun Bölk das Zepter. Aber auch Alicia Stolle trug sich erstmals in die EM-Torschützenliste ein – und ihr Treffer zum 18:10 war die Vorentscheidung.

Schweden gab sich zwar nicht geschlagen, kam noch einmal auf 16:22 heran – aber gefährden konnten sie den deutschen Sieg nicht mehr.

Schweden - Deutschland in Göteborg 22:28  (9:12)  

Deutschland: Woltering, Kramarczyk, Eckerle; Lang (1), Karolius, Schmelzer, Loerper (2), Behnke (3), Kramer (1), Naidzinavicius (3/1), Hubinger (3), Bölk (5), Huber (2), Fischer (2), Wohlbold (4), Stolle (2

Schweden: Bundsen, Idehn;  Ekenman-Fernis (1), Strömberg (2), Blohm (1), Roberts (1), Sand (2), Westberg, Wall, Lagerquist (2), Gullden (3/1), Blomstrand  (1), Hagman (4/4), Jacobsen, Oden (1), Alm (4)

Zuschauer in Göteborg: 5031. - Schiedsrichter: Brunovsky/Canda (Sllowakei). - Zeitstrafen: 6:4 Minuten (Lagerquist, Gullden, Jacobsen – Kramer, Stolle). - Siebenmeter: 5/6:2/3  (Gullden und Huber verwerfen . - Spielfilm:  2:2 (6.), 4:4 (11.), 6:5 (15.), 9:7 (21.), 9:10 (25.), 9:12 (Halbzeit) 9:16 (36.), 12:19 (43.), 16:22 (50.), 19:25 (55.), 22:28 (Endstand)

Die Stimmen zum Spiel:

Bundestrainer Michael Biegler: Die Mannschaft darf absolut zufrieden sein, denn wir sind immer am Ball geblieben. Die Gesamtphysis hat das Spiel entschieden. Ich bin stolz, dass wir noch ein weiteres Spiel haben, das bringt und für unser Projekt, die Heim-WM 2017, wieder einen Schritt weiter. Am Anfang haben wir uns noch zu viele Fehler erlaubt, aber dann waren wir gegen einen starken Gegner auf dem richtigen Weg,

Svenja Huber: Wir waren physisch stärker als die Schweden, das war entscheidend – und wir haben sie mit ihren Waffen, vielen Gegenstoßtoren, geschlagen. Wir haben unseren Plan durchgezogen – und das Spiel hat uns richtig gut getan. Nun gehen wir ins Hotel und schauen uns im Fernsehen an, was zwischen Frankreich und Serbien passiert. Egal, was kommt, wir haben am Freitag ein kleines Endspiel.

Anna Loerper: Ich freue mich total, wie wir diesen Sieg eingefahren haben. Clara Woltering hat überragend gehalten und die Abwehr stand sicher. Das wir mindestens um Platz fünf spielen, ist ein toller Erfolg. Schweden hatte nachher nicht mehr die Energie, wir waren athletisch ganz klar obenauf. Jetzt warten wir einfach ab, was passiert und freuen uns auf ein Bonusspiel.

Clara Woltering: Das war eine tolle Leistung der Mannschaft auf die wir alle stolz sein können. Hut ab vor diesem Team. Wir haben wieder einen Schritt näher heran an die Weltspitze gemacht.

Emily Bölk: Wir freuen uns total, dass wir weiterspielen dürfen. Wir haben jetzt schon mehr erreicht, als uns viele zugetraut hatten. Das war eine Superleistung heute – und nun drücken wir Serbien die Daumen.

Anne Hubinger: Entscheidend war, dass wir weniger Fehler, dafür aber mehr einfache und schnelle Tore als Schweden gemacht haben.

Schwedens Trainer Henrik Signell: Deutschland war die bessere Mannschaft. Wir wollten unbedingt gewinnen, aber uns fehlte die Kraft. Am Ende waren wir auch mental platt und haben nicht mehr an uns geglaubt – und dann kannst du so ein Spiel auch nicht mehr drehen.

Quelle: dhb.de
Autor: Handball.de
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