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Wertvoller Sommerlehrgang auf dem weiten Weg nach Serbien

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Kollegengespräch unter Landsleuten: Heine Jensen (GER) und Morten Soubak (BRA)Foto: Eibner Pressefoto
15.07.2012 - 14:03 Uhr

Die Handballerinnen nehmen ihre Zukunft selbst in die Hand. Das war während des Sommerlehrgangs der Frauen-Nationalmannschaft in Barsinghausen immer wieder zu erleben. Beispiel Laura Steinbach: Die 26-jährige Leverkusenerin ist nicht nur die Bundesligaspielerin der Saison 2011/12 - den Bachelor-Abschluss als Ingenieurin für Lebensmitteltechnik hat sie längst in der Tasche, derweil arbeitet sie am Master in Präventions- und Gesundheitsmanagement mit Schwerpunkt Sporternährung. Und ebenda holte sie mit einem Vortrag über sportgerechte Ernährung die gesamte Mannschaft ins Boot. Aber nicht nur deshalb sagte Bundestrainer Heine Jensen: „Ich bin froh, dass wir diesen Sommerlehrgang hatten, denn jetzt haben wir etwas, womit wir arbeiten können.” 

Als öffentliche Ergebnisse gehen die ersten beiden Niederlagen gegen Brasilien in Bremen (23:30) und Minden (20:27) in die Statistik ein, doch die reinen Zahlen lassen sich einordnen: Der WM-Fünfte Brasilien steckt in der unmittelbaren Vorbereitung auf die Olympischen Spiele in London, die deutsche Mannschaft hat sich nach einer Urlaubsphase gerade erst auf den langen Weg zur Europameisterschaft nach Serbien (4. bis 16. Dezember) gemacht. Zwei schwarze Phasen in den beiden Tests jeweils zu Beginn der zweiten Halbzeit mit nur vier Toren in 26 von insgesamt 120 Minuten - „da müssen wir uns nicht wundern, dass es nicht zu einem Sieg gegen Brasilien gereicht hat”, sagte Jensen. „Ich freue mich über Fortschritte, aber wir suchen noch Stabilität - da sind wir noch nicht weit genug. Und ich erwarte, dass wir uns beim nächsten Lehrgang Anfang Oktober spielerisch besser präsentieren, wenn alle wieder in der Saison stehen.” 

Wertvoll waren die Tests vor allem für neue (zum Beispiel Linksaußen Kim Birke) und zudem sehr junge Spielerinnen (wie Kim Naidzinavicius und Shenia Minevskaja). „Erfahrung”, sagt Jensen, „kann man sich nicht kaufen - man muss das alles erleben und am eigenen Körper fühlen.” Bereits zu Wochenbeginn hatte Clara Woltering betont: „Die Spiele sind wichtig, weil wir als Mannschaft wieder einen Schritt weiter nach vorn kommen möchten.” Die Torfrau von Champions-League-Sieger Buducnost Podgorica betonte aber noch einen weiteren Aspekt: „Wir wollen athletisch topfit sein.” 

Anfang der Woche ließ Jensen sein Team deshalb im Herz- und Diabeteszentrum NRW in Bad Oeynhausen auf Herz und Nieren prüfen. Die Ergebnisse der Leistungsdiagnostik, die Dr. Klaus-Peter Mellwig präsentierte, stimmten den Bundestrainer zuversichtlich. „Die Spielerinnen haben sich durch die Bank verbessert”, sagte Jensen. „Zum Beispiel gehen die Ausdauerwerte nach oben. Wir sind auf dem richtigen Weg, haben aber noch einen großen Job vor uns.” Die individuell angepassten Programme des norwegischen Athletiktrainers Øyvind Rønhovde greifen allerdings schon jetzt. Rønhovde und Martin Zawieja tauschten sich zu Wochenbeginn übrigens intensiv aus. Zawieja, im Gewichtheben Olympiadritter von 1988, betreut die männlichen Nationalmannschaften bekanntlich in Fragen des Athletiktrainings. 

Der Langzeitplan der Frauen-Nationalmannschaft trägt den Titel 16/17 und ist ausgerichtet auf die Olympischen Spiele 2016 in Rio de Janeiro und die Heim-Weltmeisterschaft 2017. Jensen: „Wir wissen alle, dass wir für diese Fernziele arbeiten, aber wir wollen auch vorher guten Handball spielen und von Mal zu Mal eine Steigerung sehen.” Und da gibt es mit der Europameisterschaft im Dezember ein attraktives Nahziel.

Quelle: dhb.de
Autor: Handball.de
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