Startseite » Frauen » DHB-Pokal Frauen » Titelverteidiger verabschiedet sich aus Pokal, andere Favoriten siegen

Titelverteidiger verabschiedet sich aus Pokal, andere Favoriten siegen

09.11.2015 - 15:49 Uhr

Für die Mannschaft der Bundesliga der Frauen stand an diesem Wochenende der DHB-Pokal auf der Agenda. Die großen Sensationen blieben dabei aus, größtenteils setzten sich die favorisierten Teams souverän durch.

Probleme hatte der SVG Celle beim HC Rödertal, der die Überraschung am Ende aber knapp verpasste. Ausgeschieden ist hingegen der
Titelverteidiger: Der Buxtehuder SV scheiterte trotz zwischenzeitlicher Acht-Tore-Führung beim starken Aufsteiger in Dortmund. Um das letzte Ticket spielen am Mittwoch der Thüringer HC und Frisch Auf Göppingen, da der amtierende Meister am Wochenende in der Champions League aktiv war.
Das Viertelfinale wird am 25. November in Leipzig am Rande des Länderspiels zwischen Deutschland und Polen ausgelos, als Spieltermin ist das zweite Wochenende im Januar vorgesehen.

Als erstes Team machte Zweitligist Neckarsulmer Sport-Union am vergangenen Freitag den Schritt ins Viertelfinale des DHB-Pokals. Im Duell gegen Mainz-Budenheim setzte sich die NSU-Mannschaft mit 32:29 durch. Nach einem frühen 4:8 liefen die Gastgeberinnen lange Zeit einem Rückstand hinterher. In der 54. Minute übernahm dann vor allem die Neckarsulmer Rechtsaußen Luisa Gerber Verantwortung und sorgte in den letzten Minuten mit vier sehenswerten Treffern für die Neckarsulmer Vorentscheidung. "Klar, wir haben heute einen schlechten Tag erwischt.
Dann trotzdem zu gewinnen, zeigt aber Charakter. Wir haben gewonnen - manchmal muss das reichen", bilanzierte die siebenfache Torschützin Maike Daniels im Gespräch mit der Heilbronner Stimme.

"Leipzig ist ein Traumlos", hatte SVHU-Kapitänin Tina Pejic vor dem Spiel erklärt. Allerdings agierte der SV Henstedt-Ulzburg dem Favoriten zunächst mit zu viel Respekt, früh waren die Fronten geklärt. Nach dem
14:4 durch Alexandra Mazzucco stand bereits nach achtzehn Minuten ein zweistelliger Abstand auf der Anzeigetafel. "Meine Mannschaft hat die Marschroute von Beginn an konsequent umgesetzt", freute sich HCL-Coach Norman Rentsch mit Blick auf die Anfangsphase. Danach kam der Gastgeber besser in die Partie, über das 21:10 zur Halbzeit steuerte Leipzig aber zu einem souveränen 35:21. Dennoch boten beide Teams Werbung für den Sport, die Zuschauer in der Halle bedankten sich dafür mit Standing Ovations in den letzten Minuten. "Man hat gesehen, warum die Mannschaft in der 3. Liga vorne dabei ist", lobte Rentsch nach dem Schlusspfiff den Gegner.

Eng an der Sensation war der HC Rödertal, der vor 600 Zuschauern Erstligist SVG Celle am Rand der Niederlage hatte. Beim 23:19 führten die Gastgeberinnen noch mit vier Toren, doch der Favorit schlug zurück und sicherte mit fünf Treffern in Serie am Ende doch das Weiterkommen.
"Auch wenn so kurz nach dem Spiel bei uns allen die Enttäuschung sehr groß ist, können die Mädels absolut zu Recht stolz auf die Leistung sein", machte Rödertals Manager Thomas Klein seinem Team nach der 23:24-Niederlage keinen Vorwurf. Am Ende gingen dem Außenseiter die Kräfte aus, laut Karsten Moos waren die Spielerinnen am Ende "ausgepowert". Der HCR-Coach fügte aber an: "Dieses Erlebnis sowie die Gewissheit, einem Erstligisten lange Zeit ebenbürtig gewesen zu sein, lässt mich extrem positiv in die Zukunft blicken."

"Wer über vierzig Tore auswärts erzielt, der hat es verdient eine Runde weiter zu kommen", so Ferenc Rott nach dem 41:28 seiner TuS Metzingen bei der HSG Bad Wildungen. Die Gastgeberinnen versuchten das Tempo mitzugehen, dies gelang aber nicht durchgehend - nach dem 20:14 zur Pause war spätestens beim 29:19 eine Viertelstunde vor dem Ende die entscheidende Weiche gestellt. "In der zweiten Halbzeit sind wir dann vor allem in der Abwehr stabiler gestanden und haben den Gegner mit unserem Tempospiel immer wieder vor große Aufgaben gestellt", freute sich Metzingens Trainer Csaba Konkoly über den deutlichen Erfolg. Ferenc Rott blickte voraus: "Wir haben die Chance unser Ziel weiter zu erreichen und wünschen uns für das Viertelfinale ein Heimspiel vor unserem Publikum, denn dann kann alles passieren."

"Unnötig" nannte Buxtehudes Trainer Dirk Leun das Ausscheiden seines Teams bei Borussia Dortmund. Der Titelverteidiger schien dabei zunächst auf gutem Weg. Buxtehude stand gut in der Deckung, ließ die Gastgeberinnen vor 900 Zuschauern nicht in die Begegnung finden und nahm nach einem frühen 8:4 ein 16:10 mit in die Kabinen, das nach Wiederbeginn auf 19:11 anwuchs. Dann aber verlor Buxtehude den Faden, die Gastgeberinnen kamen auf. Beim 22:22 gelang der Ausgleich und wenig später führte der starke Aufsteiger mit 24:22 und bog so in Richtung des 27:25-Erfolgs. "Aufgrund der letzten zwanzig Minuten hat Dortmund verdient gewonnen", sagte BSV-Trainer Leun auf der Homepage des Vereins.
Zuvor habe das Team allerdings "unsere besten Saisonleistung abgeliefert".

"Wir haben unser Ziel erreicht und sind in die nächste Runde eingezogen", bilanzierte unterdessen Leszek Krowicki, der mit dem VfL Oldenburg im letztjährigen Finale dem Buxtehuder SV knapp unterlegen war. "Es war ein typisches Spiel gegen eine unterklassige Mannschaft.
Mit elf Toren Vorsprung können wir zufrieden sein", so der VfL-Coach nach dem 38:27 in Mainz. Der Außenseiter blieb zunächst dran, beim 13:11 lagen acht Minuten vor dem Wechsel nur zwei Tore zwischen den Kontrahenten. Dann aber zog Oldenburg davon. "Wir sind super zufrieden", erklärte Mainz-Coach Steffen Piffkowski und fügte an: "Wir wollten zur Halbzeit mit acht und am Ende mit weniger als zwölf Toren Differenz rausgehen. Das hat geklappt. Deshalb: Wir sind zufrieden, die Zuschauer sind auch zufrieden, was will man mehr."

"Auswärts bei einem Erstliga-Gegner zu gewinnen, ist keinesfalls selbstverständlich", freute sich André Fuhr über den 35:27-Erfolg seiner HSG Blomberg-Lippe bei der HSG Rosengarten-Buchholz. Vorentscheidend war der Zwischenspurt der Blombergerinnen, die kurz vor der Pause von 11:10 auf 16:11 davonzogen. Rosengarten kam noch einmal auf zwei Tore heran, doch mit einem weiteren 5:1-Lauf stellte die HSG dann die Weichen für das Weiterkommen. "Positiv war auch, wie sich die Mannschaft nach der Woche mit den Verletzungs-Nachrichten von Kasia Duran und Alicia Stolle präsentiert hat. Jetzt hoffen wir auf eine gute Auslosung", erklärte Fuhr und unterstrich abschließend: "Wir haben das Viertelfinale erreicht und überwintern im Pokal – das ist sehr gut."

Der letzte Name im Lostopf wird erst am Mittwoch feststehen, dann trifft der Thüringer HC auf Frisch Auf Göppingen. Der amtierende Meister war am Wochenende in der Champions League gefordert. Vor 3.000 Zuschauern kämpfte sich der THC nach anfänglichem Fünf-Tore-Rückstand beim 11:13 wieder auf zwei Tore heran. Dann aber konterte Gastgeber Budapest mit fünf Treffern in Serie und nahm eine Sieben-Tore-Führung mit in die Kabinen, 12:19 hieß es aus Sicht des THC. "Um jedes Tor kämpfen", gab Herbert Müller vor. Sein Team kämpfte verbissen, konnte eine wirkliche Aufholjagd gegen due abgeklärten Ungarinnen und die überragende Torfrau Melinda Szikora aber nicht mehr einleiten. Der Abstand aber schrumpfte, mit Blick auf die Tordifferenz ein vielleicht am Ende der Gruppenphase noch entscheidendes Plus. Mit ihrem sechsten Treffer setzte Iveta Luzumova den letzten Treffer zum 28:32.

Quelle: hbf-info.de
Autor: Handball.de
Diesen Beitrag im Forum diskutieren



Der Handball.de Vereinsrabatt

Zurück