Titelrennen geht in die heiße Phase

Selten gestaltete sich der Kampf um die Meisterschaft in der Oberliga Niedersachsen derart spannend wie in dieser Spielzeit. Bei vier noch ausstehenden Spielen kann sogar noch der Tabellensechste aus Duderstadt den Titel ergattern.

Mit 13 Minuspunkten belegt der MTV Vorsfelde den Platz an der Sonne, die Eberstädter sind zudem mit dem besten Torverhältnis ausgestattet. Morgen geht’s nach Helmstedt zum Derby, ehe man in eigener Halle Großenheidorn und Rosdorf empfängt. Am letzten Spieltag wartet dann mit der heimstarken HSG Nienburg noch mal ein richtiger Brocken. Trainer Mike Knobbe spricht in der Braunschweiger Zeitung von „schweren Spielen“ und davon, dass „ in den verbleibenden vier Spielen noch einmal richtig Gas geben“ werden muss. Ärgerlich ist für den MTV allen voran, dass man den Saisonstart in den Sand gesetzt hat: Nach drei Spieltagen belegte man ohne Pluspunkt den vorletzten Platz und kletterte seither mit lediglich zwei Niederlagen und zwei Unentschieden auf Platz 1. Im Umfeld bereitet man sich schon auf einen möglichen Aufstieg vor: Mit Gunnar Kusian wurde kürzlich ein Teammanager installiert, der in den Bereichen Sponsoring und Öffentlichkeitsarbeit Fortschritte bringen soll.

Ärgster Verfolger ist der MTV Soltau, die nur einen Minuspunkt hinter dem Spitzenreiter rangieren. Soltaus Pluspunkt ist das vermeintlich leichte Restprogramm, mit Liebenau und Stadtoldendorf empfängt man zuhause zwei Abstiegskandidaten. Auswärts muss man in Dingelbe und am letzten Spieltag in Duderstadt ran. Der Trend spricht indes nicht für die Mannen von Trainer Bernd Schors, aus den letzten zwei Spielen gab es nur 1:3-Punkte.

Außenseiterchancen für Hameln, Duderstadt und Rosdorf

Wie Vorsfelde hat auch der Tabellendritte aus Northeim mit 2:6-Punkten das Auftaktprogramm versemmelt, ärgerlich dürften zudem die Derby-Pleiten gegen Stadtoldendorf und Rosdorf gewesen sein. Zuletzt gab es dafür acht Siege in Serie, die Rolle des Jägers scheint Trainer Carsten Barnkothe und seinen Jungs zu liegen. Der gibt sich zurückhaltend: „Wir können nur von Spiel zu Spiel denken“, sagt er in der HNA. Bereits morgen kann eine Vorentscheidung fallen, wenn man beim Lokalrivalen aus Duderstadt antreten muss. Wie auch für Soltau liest sich das Restprogramm mit Stadtoldendorf (H), Liebenau (A) und Dingelbe (H) relativ leicht.

Außenseiterchancen haben in diesem Rennen noch die beiden ehemaligen Bundesligisten aus Hameln (17 Minuspunkte) und Duderstadt (18 Minuspunkte) sowie die HG Rosdorf-Grone (18 Minuspunkte), die allerdings allesamt eine deutlich schlechtere Tordifferenz vorweisen als die drei Teams auf dem Podest. Dass sich dieses Trio noch mal in den Meisterschaftskampf einschaltet, ist aber wohl so gut wie ausgeschlossen.