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THW Kiel gegen HSV Hamburg - Ein wegweisendes Nordderby am 2. Weihnachtstag

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THW Kiel gegen HSV Hamburg - Ein wegweisendes Nordderby am 2. WeihnachtstagFoto: Eibner-Pressefoto
24.12.2013 - 13:44 Uhr

Am zweiten Weihnachtstag findet das vielleicht heißeste Derby der Handball-Bundesliga statt. Die beiden Mannschaften mit den höchsten Etats der Liga erlebten im Sommer einen Umbruch - und haben seitdem mit ähnlichen Problemen zu kämpfen. HANDBALL.DE blickt auf das Top-Spiel voraus.

Der HSV steht unter Druck. Sollte das Auswärtsspiel in der Ostseehalle verloren gehen, würde der Abstand auf den Tabellenführer THW Kiel um fünf Punkte anwachsen. “Mit der Meisterschaft würde es dann schwer werden”, weiß HSV-Spielmacher Domagoj Duvnjak. Für den 25-Jährigen ist es ein ganz besonderes Spiel. Schließlich läuft er ab der kommenden Saison im Trikot der Zebras auf. Noch aber ist er mit seinen Gedanken lediglich beim HSV. Und dieser tat sich gegen den Rekordmeister meist schwer. 23 x trafen die Nordvereine in der Bundesliga aufeinander. 16 Partien gewann der THW Kiel, nur drei Spiele entschied Hamburg für sich. Auch im Hinrundenspiel siegte der THW Kiel mit 32:26. “Das war noch früh in der Saison. Jetzt sind wir gefestigter”, glaubt Kapitän Pascal Hens (33), der den THW Kiel keineswegs als eine Übermannschaft sieht. “Die haben dieses Jahr auch Punkte gelassen. Sie sind noch nicht so eingespielt mit ihren neuen Leuten.” 

Nichts geht ohne Jicha und Duvnjak

Alfred Gislason vom THW KielZoom
Alfred Gislason vom THW KielFoto: Eibner-Pressefoto

Beide Nordvereine steckten die vergangenen Monate im Findungsprozess. Der THW musste die schwerwiegenden Abgänge von Marcus Ahlm (35, Karriereende), Daniel Narcisse (34, Paris) und Thierry Omeyer (37, Montpellier) verkraften. Dem HSV fehlen seit Sommer unter anderem Igor Vori (33, Paris), Marcin Lijewski (36, Plock) und Michael Kraus (30, Göppingen). Niemand nahm vor Saisonbeginn das Wort Meisterschaft in den Mund. Überhaupt gibt es in dieser Spielzeit viele Gemeinsamkeiten. Genauso abhängig wie der THW in der Hinrunde von der Form ihres Rückraumspielers Filip Jicha (31) war, so ist es der HSV vom Spielmacher Duvnjak gewesen. Kein Wunder, dass beide auf der Liste zum Welthandballer 2013 stehen. 

Ganz außer Acht lassen darf man deren Nebenleute im Rückraum allerdings nicht. Pascal Hens präsentiert sich in guter Form, auch Neuzugang Adrian Pfahl (31) gilt beim HSV mittlerweile als unverzichtbar. Im Rückraum des THW Kiel erweist sich speziell Marko Vujin (29) als treffsicher. Verbesserungspotential ist trotzdem bei beiden Mannschaften vorhanden. HSV Trainer Martin Schwalb (50) sagt dazu: “Wir haben manchmal noch Probleme, die Kreisläufer richtig in Szene zu setzen. Wir könnten noch mehr Tore machen.” Beim THW Kiel ist einer der Hauptprobleme, dass lediglich die erste Reihe im Angriff mit Jicha, Vujin und Aron Palmarsson (23) funktioniert. Der HSV hat den breiteren Kader und mehr Wechselmöglichkeiten. 

Schonzeit war beim THW nicht möglich

Martin Schwalb vom HSV HandballZoom
Martin Schwalb vom HSV HandballFoto: Eibner-Pressefoto

Am vergangenen Spieltag wollte Kiel-Trainer Alfred Gislason (54) gegen den Aufsteiger TV Emsdetten (35:28) seine Leistungsträger schonen. “Aber dieser Plan ist nicht so gut aufgegangen. Um auf Nummer sicher zu gehen, musste ich dann nach der Pause doch meine erste Sieben auf die Platte schicken“, so der Coach. Martin Schwalb hingegen konnte beim Heimsieg gegen den Bergischen HC zumindest Torjäger Hans Lindberg (32) und Kreisläufer Andreas Nilsson (23) schonen. 

Überhaupt präsentiert sich der HSV in guter Form. Nach dem enttäuschenden Unentschieden gegen den TBV Lemgo, den Hamburg offensichtlich unterschätzte, gab es in der Liga fünf souveräne Siege hintereinander. Besonders das überragende Spiel gegen den Meisterschaftskonkurrenten Rhein-Neckar Löwen (38:25) hat den Meister von 2011 einen Push gegeben. „Das war ganz wichtig für unser Selbstvertrauen“, sagt Duvnjak. Ob das aber für einen Sieg in der Ostseehalle reicht? Das letzte Mal, dass der THW Kiel ein Ligaspiel vor heimischen Publikum gegen den HSV verlor, liegt nun bereits über sechs Jahre zurück.

Autor: Oliver Jensen
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