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Thüringer HC findet gegen Midtjylland nie zum eigenen Spiel

16.03.2014 - 19:11 Uhr

In der Ikast-Brande-Arena musste der Thüringer HC seine Hoffnungen auf Einzug in das Halbfinale der Champions League aus eigener Kraft begraben. In einer Partie in der über weite Strecken die Gastgeberinnen schnellen und ballsicheren Handball demonstrierten, fanden die Thüringerinnen nicht zu ihren Stärken und mussten sich 20:26 (10:15) geschlagen geben. Erfolgreichste Werferinnen der Partie waren Line Anna Jörgensen (FCM) und Alexandrina Barbosa (THC) mit je sechs Treffern.

Der dänische Meister begann mit defensiver Abwehr und forderte den THC zu Fernwürfen heraus. Das lösten die Gäste bis zur 8. Minute zuverlässig und hielten die Partie offen. (4:4) . Bis zur 15.Minute legte jedesmal der FCM vor - dann gelang Franziska Mietzner mit einem Fernwurf aus zwölf Meter Entfernung wieder der 7:7 Ausgleich. Der THC war im Spiel und Sabine Englert konnte mehrere Male überwunden werden. So kam der THC-Führungstreffer nicht von ungefähr - Franziska Mietzner hatte schön auf Martine Smeets abgelegt, die mit einem Aufsetzer in die kurze Ecke Sabine Englert überwand.(9:10 - 20.Minute) Jetzt begann eine ganz starke Phase bei den Gastgeberinnen. Im Angriff wurde mit hohem Tempo bei hoher Passsicherheit gespielt, was immer wieder zu torreifen Situationen führte und dem THC keinen einzigen Ballgewinn mit Gegenstoß gestattete. Sabine Englert im dänischen Tor war jetzt schier unüberwindlich. Die Schwächephase der Thüringerinnen bescherte dem Gastgeber einen 6:0 Lauf. Mit einem komfortablen 15:10 - Halbzeitstand wurden die Seiten gewechselt.

Die THC-Mädels sind die ersten Minuten nach der Pause wohl noch in der Kabine geblieben. Midtjylland zog weiter auf 19:10 davon. An den Sieg glaubte bei diesem Stand keiner mehr. Nach fünf Minuten erzielte Alexandrina Barbosa endlich den ersten Treffer für ihr Team. Danach begann eine absolute Abwehrschlacht. Keine Mannschaft sollte die nächsten sieben Minuten einen Treffer erzielen. Barbosa war es erneut, die einen Hammer zum 12:19 versenkte. Die THC-Frauen kämpften verbissen, um die Sensation doch noch zu schaffen. Luzumova verkürzte acht Minuten vor dem Ende zum 16:20. Drei Tore fehlten dem deutschen Meister nun noch zum Weiterkommen. Doch Midtjylland fing sich und baute die Führung wieder auf 22:16 aus. Das Spiel war entschieden. Am Ende verließen die Thüringerinnen mit hängenden Köpfen das Spielfeld und mussten eine 20:26 Niederlage anerkennen. In Ikast brachen alle Dämme und Midtjylland feierte den Einzug ins Final Four.

Herbert Müllers Resümee nach dem letzten Hauptrundenspiel: "Wir müssen heute Midtjylland beglückwünschen. Wir haben es ab der 20. Minute nicht mehr geschafft, vorne die technischen Fehler zu vermeiden. Das lädt so eine dänische Mannschaft immer zum Konterspiel ein und das war unser Tod. Wir haben es nicht geschafft die Däninnen in den Positionsangriff zu zwingen, haben sehr schlecht gegen Sabine Englert geworfen. Wir haben es nicht geschafft das Spiel in die Breite zu kriegen und unser Angriffsspiel durch zu kriegen. Wenn man da die Fehler vorne macht sind die sowas von schnell und dynamisch. Das ist das skandinavische Spiel. In der Phase vom 8:8 bis zum 10:15 sind wir spielentscheidend in Rückstand geraten. Nach der Pause haben wir die ersten paar Minuten auch verschlafen, statt aufzuholen waren es dann teilweise schon acht Tore. Das war dann einfach zuviel.

Die Enttäuschung ist riesengroß. Mit sieben Punkten ist man soweit dran. Mit sieben Punkten ist man in der anderen Gruppe schon weiter, dann will man eigentlich durchmarschieren. Aus dem einmaligen Versuch werden versuchen eine zweimalige Geschichte zu machen. Die ganz große Chance haben wir letztes Wochenende vergeben, als wir mit dem Unentschieden nochmal die Chance hatten selber das Spiel zu entscheiden. Auch Sävehof hatte es nicht in der Hand. Heute verneigen wir uns vor einem stärkeren Gegner, aber unter'm Strich bin ich riesig stolz auf die Mädels. Sie haben eine fantastische Champions League Saison gespielt. Was sie da geleistet haben verdient unseren Respekt, bei dem Kräfteverschleiß, den wir hatten, war das fantastisch.

Wir kommen jetzt wieder in einen normalen Wochenrhythmus und ich hoffe, dass wir auch die nötige Regeneration für die restlichen acht Spiele der Saison schaffen werden. Es ist absehbar, was jetzt passiert. Wer über ein so langes Jahr so klar vorne ist, muss jetzt für die entscheidenden Spiele noch einmal Kräftereserven freischaufeln. Das nächste Spiel gegen Leipzig ist jetzt so was von wichtig. Kommt da ein Sieg in der eigenen Halle, vor den eigenen Fans zustande, dann glaube ich nicht, dass uns noch jemand einholen kann.

Von der ersten Sekunde in der Halle habe ich gemerkt, was hier für Fans in unserem Rücken sind, die immer bei uns sind und die auch jetzt gesagt haben: "Kopf hoch, macht weiter. Wir sind stolz auf euch." Das tut so gut. Dass da 70 Leute den langen Weg nach Dänemark auf sich nehmen um uns zu unterstützen, nimmt uns immer wieder in die Pflicht, diesen Fans etwas zurückzugeben und wir wollen ihnen den deutschen Meistertitel zurückgeben. Wir fühlen uns bei den tollsten Fans der Liga so gut aufgehobebn und werden alles daran setzen, das zu schaffen."

Statistik:

FC Midtjylland: Louise Egestorp, Sabine Englert; Pauline Boegelund, Louise Ambjörn Svalastog Spellerberg, Stine Jörgensen (3), Stephanie Kjaer Rasmussen, Kristina Sommer, Simone Hebsgaard Rasmussen, Susan Torp Thorsgaard (4), Sofie Amalie Olsen, Line Anna Jörgensen (6), Fie Woller (2), Trine Stenbaek Troelsen (1), Trine Ostergaard Jensen (5), Cornelia Nycke Groot (5), Laerke Winther Möller.

Thüringer HC: Jana Krause, Maike März; Nadja Nadgornaja (4), Sonja Frey (3), Martine Smeets (1), Danick Snelder, Iveta Luzumova (3), Katrin Engel (1), Anja Althaus, Franziska Mietzner (1), Svenja Huber (1), Alexandrina Cabral Barbosa (6).

Strafwürfe: 4/4 - 4/3.
Zeitstrafen: 4 - 4.
Zuschauer: 2443.
Schiedsrichter: Ferenc Bonifert/Viktor Oláh (HUN).
EHF-Delegierter: Bjorn Hogsnes (NOR).

Quelle: Thüringer HC
Autor: Handball.de
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