Thüringer HC erwartet Niederösterreich am Sonntag zum Halbfinal-Hinspiel

Der Kapitän der österreichischen Nationalmannschaft Katrin Engel spricht von einem Gefühls-Chaos, wenn sie an die beiden Spiele gegen den Verein denkt, bei dem sie das Handball spielen gelernt hat. Sicher ist das so, wenn man zwei Heimspiele vor sich sieht, einmal in der internationalen Heimstätte des THC in Nordhausen und dann in Maria Enzersdorf, vor den Toren der Österreichischen Hauptstadt. Aber zuerst liegt der Fokus auf der Nordhäuser Wiedigsburghalle, wo am Sonntag um 15.30 Uhr die erste Hälfte der 120 Minuten startet, an deren Ende dann für eines der beiden Teams der Einzug in das Finale des Cup Winners' Cups 2013 steht.

Niederösterreich vs. Thüringen könnte man auch titeln. Das größte österreichische Bundesland ist zwar flächenmäßig größer als Thüringen, aber unser Freistaat hat dafür gut eine halbe Million Einwohner mehr. Diese Überlegungen spielen wohl für Trainer Herbert Müller eher keine Rolle. Der Gegner ist eine echte europäische Hausnummer, auch wenn die jetzige Besetzung nicht ganz den Ruhm der Stars in den Jahren 1989 bis 2000, wo man acht Mal die Champions League gewann, fortsetzen kann. Die 35 Landestitel spielen bei der ausgesprochen schwachen ersten Liga im Nachbarland eher eine untergeordnete Rolle. Aber die Kooperation zwischen Hypo und dem brasilianischen Verband scheint gut zu funktionieren, wenn man den Leistungssprung der Brasilianerinnen bei der WM und auch bei Olympia betrachtet.

THC-Trainer Herbert Müller, auch als Österreichischer Nationalcoach tätig, kennt die gegnerische Mannschaft und deren Trainer sehr gut - spricht mit viel Respekt von den Spitzenkönnern aus der brasilianischen Nationalmannschaft, ganz voran Welthandballerin Alexandra do Nascimento. Dass sein Gegenüber auf der Bank, der Ungar Andras Nemeth, ein toller Fachmann mit viel Erfahrung ist, ist bekannt und dass dieser sich wohl auf seinen Halbfinalgegner ebenfalls gut vorbereitet hat, steht für Müller außer Frage.