Tabellenzweiter Neuhausen fährt ins niedersächsische Nordhorn
Der riesigen Aufgabe gegen den ThSV Eisenach folgt jetzt die ganz große Reise für den TV Neuhausen: Am Samstag geht es für den Tabellenzweiten ins niedersächsische Nordhorn und von dort direkt weiter an die Ostseeküste, nach Flensburg.
In Flensburg freilich geht es für den TVN (noch) nicht um Meisterschafts-Punkte. Und auch wegen der anderen Punkte, die der nördlichsten Stadt Deutschlands einen hohen Bekanntheitsgrad eingebracht haben, machen die Neuhäuser Handballer den Trip an die Ostsee nicht. Sie kommen anderer Sache. Im Viertelfinale, das bekanntlich die letzte Station vor dem Final-Four um den Pokal des Deutschen Handballbundes ist, werden sie vom Erstligisten SG Flensburg-Handewitt am Dienstag erwartet. Doch: so sehr vor allem auch die vielen nach Flensburg reisenden Fans diesem besonderen Ereignis entgegen fiebern, so klar und deutlich hat auch Markus Gaugisch den Focus für diese erste von drei englischen Wochen auf die beiden Meisterschaftsspiele am Sonntag in Nordhorn und am darauffolgenden Samstag zu Hause gegen den VfL Bad Schwartau gerichtet. Denn da geht’s um die wahren Punkte. „Gaugis Buben“ haben es auch längst intus: es wird von Spiel zu Spiel gedacht. Damit hat es bisher super geklappt und deshalb geht es für sie jetzt erst mal ausschließlich um die schwere Auswärtsaufgabe, die sie in Nordhorn erwartet.
Schon in der Hinrunde traf der TV Neuhausen zu Beginn einer englischen Woche auf die HSG Nordhorn-Lingen. Damals kamen die Niedersachen als Tabellenführer der noch ganz jungen Saison ins Ermstal , überzeugten lange Zeit in einem hochklassigen Zweitliga-Duell. Am Ende mussten sie auch der Personalsituation Tribut zollen, waren sie doch nur mit neun Feldspielern in Neuhausen angetreten und unterlagen mit 23:30. Mittlerweile rangiert der Club aus der Grafschaft Bentheim mit 22:20 Punkten auf Rang acht. Das freilich schmälert den Respekt, den Markus Gaugisch vor der Truppe seines A-Lizenz-Kollegen Heiner Bültmann hat, nicht mal ansatzweise.
Und so manches Resultat, das bei der HSG Nordhorn-Lingen zu Buche steht, bestätigt nur die Einschätzung des Neuhäuser Kommandogebers was die Stärke der Niedersachen anbelangt. Die hatten zuletzt zu Hause einen guten Lauf, entschieden das Derby gegen den TV Emsdetten mit 30:26 für sich, schickten den HC Empor Rostock mit einer 32:22-Packung nach Hause und lieferten sich mit dem drittplatzierten HC Erlangen einen heißen Fight, an dessen Ende sie über einen 29:28-Sieg jubeln konnten. Zuletzt allerdings ließen sie die Punkte in Potsdam liegen. Mit dem VfL Potsdam hatten sich HSG-Regisseur Matthias Struck und sein Team zunächst ein ausgeglichenes Spiel geliefert, das allerdings in der 24. Minute beim Stand von 11:11 jäh durch einen Feueralarm unterbrochen wurde. Die Halle wurde geräumt, die Ursache mit einem Brand in der Küche der erst kürzlich eingeweihten, nagelneuen MBS-Arena schnell ausgemacht und auch bekämpft. Die Partie konnte zwar nach der Zwangspause auch weitergespielt werden. Doch die Bültmann-Schützlinge hatten den Faden verloren und mit ihm am Ende auch das Spiel (23:27). Nicht zuletzt deshalb werden HSG-Torjäger Bobby Schagen (119/56, 12. Torschützenliste) und seine Kollegen heiß sein auf das Heimspiel am Sonntag.
Markus Gaugisch hat sein Team auf die nächste große Aufgabe wieder bestens vorbereitet, dabei nicht nur in Erinnerung gerufen, wie schwer es der überragende Nordhorner Keeper Björn Buhrmester im Hinspiel den TVN-Angreifern gemacht hatte.
Wohl vorbereitet ist auch die weite Reise. Die Planung unter Einbeziehung aller Details gleicht schon fast einer logistischen Meisterleistung. Denn erstmal geht es mit dem Bus am Samstag für das TVN-Team nach Nordhorn. Von dort wie gesagt weiter nach Flensburg. Klingt einfach. Ist es aber nicht ganz. Denn nicht alle Akteure können während der ganzen Zeit dabei sein. Beispielsweise ist Nicolai Theilinger via Zweitspielrecht am Samstag noch für den VfL Pfullingen im Einsatz und reist am Sonntag deshalb nach Nordhorn nach. Co-Trainer Florian Vollmer seinerseits muss am Montag wieder in der Schule sund deshalb am Sonntagabend erst mal wieder die Heimreise antreten. Man hofft, er hat bereits Zählbares im Gepäck, das er mit ins Ermstal bringt.
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