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Sieg in der Schweiz und EM-Ticket zum Debüt von Bundestrainer Biegler

01.06.2016 - 21:16 Uhr

Erfolgreicher Start in die Ära Biegler: Mit einem 25:23 (14:14)-Erfolg in der Schweiz sorgten die DHB-Frauen am Mittwochabend in St. Gallen nicht nur für zwei wichtige Punkte in der EM-Qualifikation, sondern auch für ein erfolgreiches Debüt ihres neuen Bundestrainers Michael Biegler. Mit nun sechs Punkten haben die Deutschen aufgrund der Niederlage Islands gegen Frankreich das Ticket für die EURO im Dezember in Schweden sicher.

Aber die Schweiz war ein deutlich härterer Brocken als beim 29:18 im Hinspiel, bis in die Schlussphase war die Partie offen. „Doch dann haben Spielerinnen die Nerven bewahrt und sich mit dem Sieg belohnt. Auch wenn es noch Luft nach oben gibt, war es ein verdienter Erfolg“, sagte Biegler: „Wir haben im Training viel probiert. Grundsätzlich nehme ich erst einmal alle Fehler auf mich.“

Die Partie in St. Gallen war ein wahrer Debütantinnenball: Maria Kiedrowski (SVG Celle), Nina Schilk und Jenny Karolius (beide Bayer Leverkusen) absolvierten ihr erstes Länderspiel, Karolius und Kiedrowski standen sogar in der Startformation, in der daneben die Rückkehrerinnen Wohlbold und Huber sowie Kramarczyk. Hubinger und Smits standen. Im Vergleich zum letzten EM-Qualifikationsspiel gegen Frankreich Ende März hatte Biegler sechs Änderungen in seinem 16er Kader vorgenommen.

Erwartungsgemäß war die Abwehr nach einer Lehrgangswoche des neuformierten Teams noch nicht komplett abgestimmt, es herrschte eine gewisse Nervosität. Gegen die kampfstarken Hausherrinnen konnten sich die DHB-Frauen vor der Pause nicht absetzen, mehr als ein zwischenzeitlicher Zwei-Tore-Vorsprung war nicht drin, auch weil im Angriff zu viele Chancen vergeben wurden. In der Offensive war aber auf Rechtsaußen Svenja Huber Verlass, die sechs ihrer insgesamt acht Tore vor dem Seitenwechsel erzielte.

Auf Seiten der Schweizerinnen setzte vor allem Linkshänderin Xenia Hodel die Akzente – und war von der ab der 15. Minuten rund erneuerten deutschen Defensive nicht zu bremsen. Nach 30 Minuten stand ein 14:14, obwohl die zahlreichen deutschen Fans in St. Gallen ihre Mannschaft lautstark nach vorne schrien und Trainer Biegler schon zahlreiche Wechsel vorgenommen hatte.

Nach der Pause dauerte es eine gute Viertelstunde, bis die DHB-Auswahl mehr Kontrolle bekam und beim 22:19 auch erstmals mit drei Toren Differenz in Führung gehen konnte. In dieser Phase setzten Anne Hubinger und Kerstin Wohlbold die Offensiv-Akzente. Und Hubingers Tor zum 25:22 in Minute 58 sorgte dann auch für die endgültige Entscheidung.

Die Partie war indes eine ganz besondere für die gebürtige Lörracherin Saskia Lang, die von 2003 bis 2009 für Brühl St. Gallen gespielt hatte – und auch von den Schweizer Zuschauer mit lautstarkem Applaus bedacht wurden war.

Mit der Partie gegen Island am Sonntag in Stuttgart (Anwurf 17 Uhr) endet für die DHB-Auswahl damit die EURO-Qualifikation. Das Hinspiel auf Island hatten die Deutschen mit 22:17 gewonnen.

Schweiz - Deutschland  in St. Gallen 23:25 (14:14)

Deutschland: Woltering, Kramarczyk; Zapf, Klein, Lang, Karolius (1), Schmelzer, Kiedrowski (1), Smits (2), Naidzinavicius (1), Hubinger (4), Huber (8/3), Schiilk, Wohlbold (5), Minevskaya (2/1), Schulze (1)

Schweiz: Brütsch, Dokovic; Kündig (1), Lisa Frey (2), Ineichen, Weigelt (1), Dinkel (3), Scherer (5/2), Noelle Frey (2), Haag (1), Oezcelik, Hodel (5), Murer

Zuschauer in St. Gallen:1479. - Schiedsrichter: Rakitina/Tkachuk (Ukraine). -Zeitstrafen: 10:2 Minuten (Weigelt/4 Minuten, Ineichen, Dinkel, N. Frey - Klein). -  Siebenmeter: 3/2: 6/4 (Dinkel und Huber/2 verwerfen)

Spielfilm: 3:3 (5.), 5:5 (10.), 6:8 (17.), 9:10 (21.), 11:11 (25.), 12:14 (27.), 14:14 (Halbzeit), 17:17 (35.), 18:18 (44.),  18:20 (46.), 19:22 (50.) 22:25 (58.), 23:25 (Endstand)

Stimmen zum Sieg in der Schweiz

Neu-Bundestrainer Michael Biegler und die DHB-Nationalspielerinnen waren zufrieden mit dem Ergebnis der EURO-Qualifikation in der Schweiz (25:23), sahen die Partie aber durchaus selbstkritisch.

Bundestrainer Michael Biegler: Die Deckung war sehr stabil, aber anfangs hatten wir keine Torwartleistung, aber auch dafür haben wir eine Lösung gefunden. Wir müssen den Vorsprung besser verwalten, alle Fehlleistungen gehen grundsätzlich auf meine Kappe, wir arbeiten noch an den Strukturen, ich bin tiefenentspannt, was die Zukunft betrifft.

Svenja Huber: Wir haben in der Abwehr nicht abgerufen, was wir im Training gezeigt haben, im Angriff zu viele Chancen verworfen. Wir müssen uns steigern und werden uns am Sonntag steigern, sowohl im Angriff, als auch, was die Deckung und die Zusammenarbeit mit den Torhütern betrifft.

Shenia Minevskaya: Natürlich war da noch Luft nach oben. Wir sind froh über die wichtigen zwei Punkte, die Automatismen haben im Angriff gegriffen, aber die Quote passt noch nicht, da müssen wir noch dran arbeiten, die Abwehr war phasenweise ok. Wir waren vor der Pause mit zwei Toren vorne, schaffen es aber nicht, uns abzusetzen. Da dürfen wir nicht zulassen, dass die Schweizer noch mal rankommen.

Kerstin Wohlbold: Wir haben am Ende die Nerven behalten, das war die wichtigste Erkenntnis dieses Spiels. Ich konnte der Mannschaft bei meinem Comeback helfen, das war für mich wichtig. Wir werden uns am Sonntag vor dem heimischen Publikum sicher noch steigern.

Quelle: dhb.de
Autor: Handball.de
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