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Schlechter Lohn für starke Schweizer

08.04.2012 - 00:41 Uhr

Die Schweizer Nationalmannschaft hat das zweite Testspiel in Frankreich am Ende zu deutlich mit 25:34 verloren. Die SHV-Auswahl zeigte vor 4700 Zuschauern in Montbéliard eine überragende erste Halbzeit und führte zur Pause mit 16:15. Am Ende wurde sie für ihre starke Leistung ganz schlecht belohnt: Frankreich baute das Skore erst in den letzten zwölf Minuten aus.

Nachdem die Schweizer in der ausverkauften Arena von Montbéliard nach neun Minuten mit 2:6 in Rücklage geraten waren, schien alles seinen gewohnten Verlauf zu nehmen. Doch dann entwickelte sich eine komplett andere Partie als noch am vergangenen Donnerstag. Die Mannschaft von Trainer Goran Perkovac zeigte in der Defensive eine Weltklasse-Leistung und kämpfte sich kontinuierlich in die Begegnung. Die SHV-Auswahl beging kaum Fehler und begann eine kaum für möglich gehaltene Wende. Andy Schmid führte stark Regie, David Graubner und Marco Kurth erzielten mehrere wunderbare Treffer, und nach 20 Minuten lag die Schweiz beim Weltmeister und Olympiasieger plötzlich mit 11:10 in Führung. Auch ein Time-out des französischen Trainers Claude Onesta brachte keine Besserung – im Gegenteil: Die Franzosen bissen sich an der äusserst beweglichen und omnipräsenten 3-2-1-Verteidigung die Zähne aus. Die SHV-Auswahl brachte den Lead in der Folge mit einer bemerkenswerten Sicherheit in die Kabine.

Mit einer sagenhaften Offensivquote von 67 Prozent – die Schweizer verwerteten im ersten Durchgang 16 von 24 Angriffen – und der überragenden Defensive waren die ersten 30 Minuten in Montbéliard etwas vom Besten, das die Schweizer Nationalmannschaft in den vergangenen Monaten, wenn nicht gar Jahren, ablieferte. Dass die Franzosen im zweiten Durchgang eine Reaktion zeigen würden, konnte erwartet werden. Die Equipe Tricolore stellte ihre Deckung von 3-2-1 auf 6-0 um, und den Schweizern unterliefen in der Folge deutlich mehr, teils auch unnötige Fehler, die Frankreich für sein starkes Konterspiel zu nutzen wusste. Dennoch konnte sich das Heimteam nicht absetzen. Mit drei Treffern in Serie kamen die Schweizer bis zur 48. Minute gar wieder auf 24:23 heran. Umso erstaunlicher war dies ob der Tatsache, dass die SHV-Auswahl kaum Unterstützung von ihren Torhütern erhielt. Pascal Stauber und der nachnominierte Jonas Kindler wehrten zusammen in 60 Minuten lediglich zwei Bälle ab. Auf der anderen Seite stand Daouda Karaboue mit acht Paraden im zweiten Durchgang am Anfang des am Ende doch noch standesgemässen Erfolgs der Franzosen. Die Schweizer wurden für ihren erstaunlichen Auftritt in Montbéliard am Ende ganz schlecht belohnt.

Frankreich – Schweiz 34:25 (15:16)
L'Axone, Montbéliard – 4700 Zuschauer (ausverkauft) – Sr. Santos/Fonseca (Por).

Torfolge: 1:0, 1:1, 4:1, 4:2, 6:2 (9.), 6:4, 7:4, 8:5, 8:7, 9:7, 9:9, 10:9, 10:11 (20.), 11:12, 12:12, 12:14, 14:14, 14:15, 15:16; 15:17, 17:17, 17:18 (33.), 20:18, 20:19, 23:19, 23:20, 24:20, 24:23 (48.), 26:23, 26:24, 30:24, 30:25, 34:25.

Strafen: 1mal 2 Mintuen gegen Frankreich, 3mal 2 Minuten gegen die Schweiz.

Frankreich: Omeyer (5 Paraden)/Karaboue (ab 31., 8 Paraden); Fernandez (2), Dinart, Guillaume Gille (2), Bertrand Gille (3), Narcisse (2), Joli (7/5), Honrubia (2), Karabatic (1), Mahe (1), Accambray (4), Abalo (2), Sorhaindo (3), Bosquet (5).

Schweiz: Stauber (2 Paraden)/Kindler (25. bis 30., ab 52. und für 1 Penalty); Schmid (4), Goepfert (3), Kurth (6), Liniger (2), Pendic, Baumgartner (1), Graubner (7), Hess, Heer (1), Hofstetter (1), Dähler, Schelbert, Stalder.

Bemerkungen: Frankreich ohne Detrez, Bingo (beide überzählig) und Paty (nicht eingesetzt). Schweiz ohne Quadrelli (verletzt) und Portner (U20-EM-Qualifikation). Karaboue hält Penalty von Schmid (41./21:14). Karabatic verletzt ausgeschieden (11.)

Time-outs: Frankreich (20./10:11), Schweiz (26./14:14, 51./26:23).

Quelle: Schweizerischer Handball-Verband (SHV)
Autor: Handball.de
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