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SC DHfK Leipzig bezahlt Auswärtssieg mit hohem Preis

20.02.2012 - 10:27 Uhr

Die Handballer des SC DHfK Leipzig bezwingen am 21. Spieltag den HC Empor Rostock denkbar knapp mit 29:28 (14:15). Philipp Seitle (9 Treffer), Eric Jacob (7) und Michael Galia im DHfK-Kasten haben großen Anteil, dass die Auswärtsserie auf nun sechs Spielen ohne Niederlage ausgebaut wird. Einziger Wehrmutstropfen: Kapitän Oehlrich sieht vier Sekunden vor dem Abpfiff rot und wird im Heimspiel gegen Emsdetten höchstwahrscheinlich fehlen.

Der Tabellensiebte, der ohne den verletzten Cristian Telehuz sowie den Grippe erkrankten Lukas Binder angereist war, duellierte sich in der mit 770 Zuschauern ausverkauften Scandlines Arena von Beginn an mit dem gastgebenden HC Empor auf Augenhöhe.

Beide Mannschaften präsentierten sich mit viel Selbstvertrauen und frühen  Torwürfen. Die Gäste hatten dabei vor allem Probleme mit dem HCE-Rückraum, bei dem der sehr agile Gabor Langhans mit vier Toren entscheidend für das erste Polster (5:8, 11.) sorgte.

Die Hansestädter überraschten in der Offensive mit vielen Ballstafetten und gingen so häufig die Lücken der (noch) ungeordneten DHfK-Abwehr. Die Grün-Weißen hingegen fanden erst Mitte des Abschnitts ansatzweise die Mittel, aus dem Positionsangriff zu vollstrecken. Vor allem Philipp Seitle als Regisseur und Schütze hielt den Leipziger Rückstand in Grenzen (8:10, 17.).
Doch nicht nur Langhans war kaum zu stoppen; auch der etatmäßige Linksaußen Vyros Papadopoulos konnte ungehindert einen Standwurf aus 10 Metern versenken, Michal Burna und Neuzugang Kreso Ivanovic trugen sich mehrfach in Torschützenliste ein. Nachdem HCE-Trainer Norbert Henke seine Auszeit genommen hatte – Uwe Jungandreas hatte die grüne Karte bereits in der 12. Minute gezückt – wuchs das Polster noch an (9:14, 22.).

Rückraumshooter Eric Jacob brachte neuen Schwung in die strauchelnden DHfK-Offensivbemühungen, eine doppelte Überzahl und vier Tore in Folge brachten seine Mannschaft wieder auf Tuchfühlung (13:14, 27.). Zudem stand die DHfK-Defensive nun enger am Gegner, es war mehrmals umgestellt worden, wodurch René Wagner kurz darauf sogar der Ausgleich gelang. Immerhin ein Tor Vorsprung retteten die Hausherren in die Halbzeitpause.

Der gute DHfK-Schlussmann Michael Galia schickte wenige Minuten nach Wiederanpfiff Seitle zum Konter, der die erste Gästeführung erzielte (17:16, 33.) – kurzzeitig zumindest.
Einige Gelegenheiten brauchte Seitle, um mit einem weiteren Doppelpack den zwischenzeitlich wieder gewachsenen Rückstand zu verkürzen (19:20, 40.). Mit viel kämpferischem Einsatz blieben die DHfKler dran. Keines der beiden Traditionsteams sollte auch fortan mehr als zwei Tore Vorsprung herausspielen, zumal die Führung nun häufiger wechselte. Zunächst glich Thomas Oehlrich aus und Wagner legte nach (22:21, 44.).

Es blieb spannend, beide Kontrahenten zeigten Nerven beim Abschluss, die Torhüter – Galia und Oliver Schröder beim HCE – konnten sich mehrfach auszeichnen. Die Gastgeber zitterten umso mehr, als die Sachsen in Front blieben (25:23, 52.), woraufhin Henke zum zweiten Mal seine Auszeit nahm. Doch anstatt, dass die Gäste das nächste Tor nachlegten, gaben sie die Chancen leichtfertig her, kassierten zwei einfache Gegentreffer und damit den erneuten Ausgleich binnen 60 Sekunden.

In den nervösen Schlussminuten wuchs Galia abermals über sich hinaus, parierte zahlreiche Hochkaräter, sodass seine Vorderleute auch eine Unterzahlsituation schadlos überstanden und René Boese mit seinem ersten Tor den Abstand (27:25, 57.) wieder herstellte.
Die Nerven lagen jetzt bei allen Beteiligten und den mitfiebernden Zuschauern blank. Rostock hatte in der 59. Spielminute ausgeglichen (28:28), aber die Leipziger spielten die Uhr runter und suchten ihre finale Chance. Diese fand Eric Jacob und netzte grandios ins lange Eck mit seinem siebten Tor nur acht Sekunden vor dem Ende ein, das den hauchdünnen 29:28-Endstand markierte.

Kapitän Oehlrich verhinderte den anschließenden Anwurf am Kreis vier Sekunden vor dem Abpfiff, was zwar die beiden Punkte rettete, jedoch um einen hohen Preis. Der Kreisspieler wurde für diese Unsportlichkeit mit rot disqualifiziert und wird voraussichtlich für (mindestens) ein Spiel gesperrt.

Mit diesem kämpferisch überzeugenden Erfolg bauen die DHfK-Handballer ihre Auswärtsserie auf nunmehr sechs Partien ohne Niederlage aus und klettern auf den fünften Platz der 2. Handball-Bundesliga. Am kommenden Sonntag kommt mit dem TV Emsdetten der Tabellennachbar in die Ernst-Grube-Halle.

Statistik SC DHfK Leipzig:
Schulz, Krechel – Dietzmann 1, Streitenberger 4/3, Baumgärtel 2, Oehlrich 1, Boese 2, Wagner 2, Riehn 1, Seitle 9, Wolf, Jacob 7

Statistik HC Empor:
Storbeck, Schröder – Bruna 4, Dethloff 2, Ivankovic 5, Langhans 7, Höwt,  Meschke 1, Gruszka  3, Papadopoulos 5, Sadewasser, Wischniewski 1, Zemlin

Zuschauer: 700 (ausverkauft)
Strafwürfe: Leipzig 4/3, Rostock 2/0
Zeitstrafen: Leipzig 4 (Oehlrich: Disqualifikation mit Bericht), Rostock 4
Schiedsrichter: Markus Kropp, Sebastian Siebert

Quelle: SC DHfK Leipzig
Autor: Handball.de
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