Startseite » Frauen » 3. Liga Frauen » 3. Liga Ost Frauen » Rostock Dolphins zeigen bei knapper Niederlage gegen Schwerin Kampfgeist und Moral

Rostock Dolphins zeigen bei knapper Niederlage gegen Schwerin Kampfgeist und Moral

23.09.2013 - 11:32 Uhr

Nach dem ersten Saisonauftritt der Frauen des Rostocker HC beim TSV Owschlag vor Wochenfrist hieß es, dass es den Dolphins (noch) an Durchschlagskraft fehle. Nach dem ersten Heimspiel der neu zusammengesetzten Mannschaft am Samstag muss nun konstatiert werden, dass sich die Probleme im Zusammenspiel und im Abschluss nicht von heute auf morgen beheben lassen. Erneut luden die Rostock Dolphins durch eigene Fehler den Gegner zum Kontern ein, deuteten andererseits aber auch an, wozu sie in der Lage sind. Da dies leider nur phasenweise gelang, musste sich die Mannschaft von Trainer Lothar Goldschmidt im ersten Mecklenburg-Derby der noch jungen Saison gegen den SV Grün-Weiß Schwerin mit 25:26 (12:14) geschlagen geben.

Die Partie gegen den Rivalen aus der Landeshauptstadt, der seinerseits einen personellen Umbruch seit der Sommerpause vollzogen hat, begann für den RHC vielversprechend. Durch Tore von Victoria Schlegel (1.) und Lena Schmidt (4.) führte man mit 2:0. Danach gab es einen Bruch im Spiel, der sich nur schwer erklären ließ. Einige schwer- bis mittelschwere Patzer im Rostocker Aufbauspiel gaben den Schwerinerinnen nicht nur zahlreiche Chancen zum Ausgleich, die Grün-Weißen nutzten die sich bietenden Konterchancen weiterhin, um in der 10. Minute mit 2:5 in Führung zu gehen. Auch im folgenden Angriff fanden die Ostseestädterinnen keine Lücke in der immer wieder schnell rückenden bzw. heraustretenden Schweriner Verteidigung.

RHC-Coach Lothar Goldschmidt zückte daraufhin die Grüne Karte und rief seine Spielerinnen zum Meinungsaustausch zusammen. Doch auch die Auszeit gab den Gastgeberinnen nicht die nötigen Impulse, ihr Angriffsspiel druckvoller zu gestalten. Stattdessen zogen die Gäste, nach einer gelben Karte und einer Zwei-Minuten-Strafe (binnen zehn Sekunden) für Caroline Schallock, per Siebenmeter auf 2:6 davon. Vivien Bartlau markierte so in der 11. Minute bereits ihren dritten Treffer. Zwar konnte Jana Deinert im Gegenzug die achtminütige Torflaute der Dolphins beenden, die heimische Offensive kam dennoch nicht in die Gänge. Der Rostocker HC verteilte weiterhin Gastgeschenke in Form von Fehlabspielen und ungenauen Abschlüssen. Grün-Weiß „bedankte“ sich auf seine Weise: mit dem 3:10 durch Adriana Celka (18.). Doch auch das Spiel der Gäste war nicht fehlerfrei. Die Mannschaft von Trainer Lutz Gau, die zunächst vor allem durch Gegenstöße erfolgreich war, tat sich ebenfalls im Stellungsangriff schwer und produzierte eine Reihe von Fehlern. Spätestens nach dem zweiten verwandelten Siebenmeter durch Isabell Duwe zum 12:14 in der 29. Minute witterte der RHC Morgenluft: Ein erneuter Ballgewinn folgte, doch Victoria Schlegel konnte wenige Sekunden vor der Pausensirene den Gegenstoß frei vor Schwerins Torfrau Marta Wiercioch nicht verwerten.

So begann der zweite Durchgang mit einer Zwei-Tore-Führung für die Gäste. Erneut erkämpfte sich die Goldschmidt-Sieben nach dem Anwurf den Ball, und wiederum nutzte sie zwei sich bietenden Chancen nicht zum Anschluss. Stattdessen zog Schwerin durch Tore von Sophie Ehlers und Adriana Celka wieder auf vier Tore davon (12:16/34.). Doch auch der Rostocker HC kann doppelt zuschlagen: Binnen knapp 30 Sekunden verkürzten Katja Wahl, deren Aktionen am Kreis immer wieder vom starken Mittelblock der Gäste unterbunden wurden, und Caroline Schallock auf 14:16-Hoffnung keimte auf. Doch eine Strafzeit gegen die Rostocker Bank nutzte Grün- Weiß Schwerin erneut zu zwei Toren (14:18/ 36.) und ließ bei ausgeglichenen Reihen gleich noch drei Tore folgen. Nach dem 14:21 durch Stefanie Laas lag der RHC in der 42. Minute erneut mit sieben Toren in Rückstand. Wieder haderte das treue hansestädtische Publikum in dieser Phase mit ihrer Mannschaft aufgrund der vielen einfachen Ballverluste. War das Spiel der Rostock Dolphins auch weiterhin nicht fehlerfrei, so konnte man ihnen an diesem Abend nicht den Vorwurf machen aufzustecken. Die Damen kämpften und erhöhten die Schlagzahl. Der Rückstand schmolz: Nach einem Doppelschlag von Kerstin Awe hieß es nur noch 21:23. Dieses Aufbäumen nötigte dem geneigten Zuschauer Respekt ab, doch das Spiel sollte leider nicht mehr kippen. Zwar agierten auch die Gäste in der Schlussphase nervös, allerdings hielten ihre Routiniers die jungen Gau-Truppe auf der Siegerstraße. Nach den Treffern von Vivien Bartlau (neunmal für Grün-Weiß erfolgreich) und Stefanie Dube erzielte Vivien Erdmann knapp eine Minute vor dem Ende das 23:26. Isabell Duwe war mit dem Schlusspfiff nur noch das Tor zum 25:26 Endstand vergönnt.

Am Ende stand die Erkenntnis, dass man sich mit der hohen Fehlerzahl eine viel zu große Bürde auferlegt hatte. So sah es auch Dolphins- Trainer Lothar Goldschmidt, der nach dem Spiel den Gästen gratulierte: „Schwerin hat hier heute verdient gewonnen. Uns ist es nicht gelungen, die Fehlerzahl entscheidend zu minimieren.“ Sein Gegenüber Lutz Gau mochte die eigenen Fehler seiner Mannschaft soweit nicht kommentieren, sprach aber von „Abstimmungsschwierigkeiten“, die sich aus der Neubildung seines Teams ergeben: „Zunächst freue ich mich über diesen Sieg. Unsere Bemühungen sind heute, ich denke verdient, belohnt worden. Wir haben im Sommer zehn neue Spielerinnen hinzugeholt. Die Jungen und die Ausländer müssen erst einmal integriert werden.“ Lothar Goldschmidt hatte für seine unterlegenen Damen nicht nur kritische, sondern auch lobende Worte übrig: „Ich denke, dass wir auf der kämpferischen Leistung aufbauen können. Die Mädels haben gezeigt, dass sie nicht aufstecken. Das hat jeder hier in der Halle gesehen.“ Im Hinblick auf das kommende Heimspiel gegen den Zweitligaabsteiger Travemünde fand der Rostocker Trainer optimistische Worte: „Zunächst haben wir jetzt anderthalb Wochen Zeit, um die Wunden zu lecken. Die Rollen sind klar verteilt, natürlich ist Travemünde Favorit. Aber unsere Außenseiterchance wollen wir natürlich nutzen“, so Lothar Goldschmidt wie gewohnt kämpferisch.

Am Tag der Deutschen Einheit (Donnerstag, 3. Oktober) treffen die Rostock Dolphins auf die „Raubmöwen“ vom TSV 1860 Travemünde, die am Sonntag, ebenfalls nach imposanter Aufholjagd, daheim der zweiten Mannschaft vom Buxtehuder SV mit 26:28 unterlagen. Anwurf in der OSPA | Arena ist um 16 Uhr.

Rostocker HC: A. Schultz, S. Stutz, J. Schlegel, I. Duwe (3/2), C. Schallock (3), L. Schmidt (4), K. Wahl (2), J. Kluth (2), K. Awe (2), J. Deinert (4), N. Spiekermann, S. Johannisson, V. Schlegel (5)

Siebenmeter: RHC 2/2, GW 2/2
Zeitstrafen: RHC 8 Minuten, GW 12 Minuten

Spielfilm: 2:0 (5.), 2:5 (10.), 3:9 (15.), 5:10 (20.), 9:12 (25.), 12:14 (30.) - 14:17 (35.), 14:19 (40.), 16:22 (45.), 19:23 (50.), 22:24 (55.), 25:26 (60.)

Quelle: Rostocker HC
Autor: Handball.de
Diesen Beitrag im Forum diskutieren



Der Handball.de Vereinsrabatt

Zurück