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Robin Kothe: Viele Gründe zum Feiern

Robin KotheZoom
Robin Kothe Foto: MTV Post Eintracht Celle
10.04.2012 - 08:09 Uhr

Es sieht danach aus, als würde es für Robin Kothe in diesem Jahr viel zu feiern geben. Im Juni steht die Hochzeit an, mit der Reserve der TSV Hannover-Burgdorf ist der Aufstieg in die 3. Liga schon so gut wie unter Dach und Fach und am heutigen Dienstag wird der gebürtige Hannoveraner 36 Jahre alt. Ein guter Grund, auf ein bewegtes Handballer-Leben zurück zu blicken.

Über die Mutter, die selbst lange Jahre für die SG Misburg spielte, führte der Weg des Kreisläufers bereits mit sechs Jahren in die Halle. Direkt über den Heimatverein TSV Anderten kam der Wechsel zum TBV Lemgo in die Bundesliga zustande: „Das war eine andere Welt für mich – von drei Trainingseinheiten zu acht, von 200 zu tausenden Zuschauern, Autogramme, Foto-Shootings –eigentlich war alles etwas Besonderes“, sagt der Vater eines 4-jährigen Sohnes, der gerne auch mal am PC spielt.

Mit den Lipperländern konnte Robin Kothe 2003 die Meisterschaft mit dem damaligen Rekord von 62:6-Punten feiern, den entscheidenden Sieg an der Seite von Kehrmann, Schwarzer und Co gab es in Hamburg. „Darum war dort die erste Feier spontan in einer Disko - sehr leer und sehr schlecht, das war enttäuschend“, erinnert er sich, vergisst aber nicht zu erwähnen, dass das nachgeholt worden ist: „Nach dem letzten Saisonspiel hingegen war es so, wie man sich das vorstellt: Autokorso zum Schloss, mit Schale auf dem Balkon und ich habe zu später Stunde live mit Achim Schürmann für die Fans auf der Bühne gesungen“, so Kothe, der insbesondere bei seiner Gesangsstunde „keinen Plan hatte, was mich dazu geritten hat.“

Als man in Lemgo keinen Platz mehr für ihn hatte, kam der Wechsel zur TSV Hannover-Burgdorf zustande, die damals in die 2. Bundesliga aufgestiegen ist: „Das passte ganz gut, weil meine Freundin zu der Zeit noch in Blomberg gespielt hat, wir in Lemgo wohnen bleiben konnten und ich ein Jahr gependelt bin.“

Zwei weitere Jahre in der Landeshauptstadt folgten, ehe der ambitionierte Oberligist aus Celle anklopfte: „Die Mannschaft war super, aber man merkte schon, dass es im Verein nicht richtig rund lief“, dennoch sind bei Robin Kothe „zwei schöne Jahre in Erinnerung geblieben.“ Dass der MTV Post Eintracht zukünftig nur in der Landesliga auflaufen wird, betrachtet er nüchtern: „Es sind dort Sponsoren in der Saison weggebrochen und dann wird es für einen Verein halt schwer.“

Es folgte die Rückkehr nach Burgdorf, als Leitwolf einer jungen Mannschaft. Und diese steht acht Spieltage vor Saisonende mit 44:0-Punkten ungeschlagen an der Tabellenspitze der Oberliga Niedersachsen und vor dem Aufstieg in die 3. Liga. „Es ist echt schon ein kleines Wunder, dass wir mit dieser jungen Mannschaft  dort oben in dieser Dominanz stehen“, sagt Kothe und ergänzt lachend: „Es gibt keinen Feldspieler, der eine 8 im Geburtstag vorne stehen hat – nicht einmal ich!“

Hendrik Pollex, Yannik Schilling und Julius Hinz („er muss noch ein bisschen kräftiger werden“) haben in seinen Augen gute Voraussetzungen, den Sprung in die Bundesliga zu schaffen und auch Keeper Malte Semisch hätte er in der nächsten Saison auch schon eine Rolle als zweiter Torwart zugetraut. 

Als Erfolgsfaktor sieht Robin Kothe seinen Coach Sven Lakenmacher: „Laki macht ein guten Job und weiß, wie er die Spieler anzufassen hat und was wichtig und richtig für sie ist. Die Jungs schauen zu ihm auf, er kann ihnen auch noch alles vormachen und ist teilweise selbst im Training aktiv dabei.“

Ohne am Stuhl des eigenen Trainers zu sägen, kommt der Job an der Seitenlinie für Robin Kothe nach seiner aktiven Zeit ebenfalls in Betracht: „Dann würde ich gerne den Trainerschein machen und sehen, was ich trainieren darf.“ Sein erster Lehrmeister, Klaus Graafmann in Anderten, hat ihn ebenso nachhaltig beeindruckt wie Alexander Grah oder eben jetzt Sven Lakenmacher. „Sie sind super Trainer, weil sie einen super Mittelweg finden, wie man mit Spielern umgehen sollte: Autorität, Spaß und die Sprache der Mannschaft - außerdem haben beide dieselbe Auffassung vom Handball wie ich.“

Bis es soweit ist, dauert es aber wohl noch etwas – ein Karriereende nicht zumindest jetzt noch nicht in Sicht: „Ich denke jetzt immer von Jahr zu Jahr, solange der Verein und die Mannschaft mich noch brauchen und ich das Gefühl habe mit den jungen Hüpfern mithalten zu können, möchte ich noch auf dem Niveau spielen.“ Vermutlich dann in Zukunft in der dritten Liga.

Autor: Sascha Kurzrock
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