Punkte im Derby gehen nach Schwerin

Der SV Grün Weiß Schwerin gewann am Samstag in Rostock das Derby gegen den Rostocker HC mit 26:25 (14:12) und sichert sich einen Mittelplatz in der Tabelle der 3. Liga Ost.

Nach der Heimpleite gegen den TSV Travemünde fuhr man mit gemischten Gefühlen in die Hansestadt, zumal viele Dinge im ersten Spiel noch nicht passten. Man merkte, dass das Team noch zusammenwachsen musste. Entsprechend intensiv wurde die vergangene Woche für Training und Gespräche genutzt. Vieles davon wurde in der Partie gegen den RHC dann auch beherzigt. Mit einer zeitweise aggressiven Deckung und vor allem einer deutlich besseren Chancenverwertung wurde dieser Sieg nicht nur erzwungen, sondern teilweise auch gut heraus gespielt.

Nachdem die Gastgeberinnen den besseren Start erwischten und mit 2:0 in Führung gegangen waren, blies vor allem Vivien Bartlau nach fünf Minuten zur Attacke. Drei Kontertore von ihr, dazu einige schöne Spielzüge, abgeschlossen durch Erdmann und Celka, brachten die Grün Weißen auf Kurs und die 3:9 Führung für Schwerin. Die Auszeit von Rostocks Trainer Goldschmidt kam folgerichtig und brachte den RHC wieder in die richtigen Bahnen, auch weil Schwerin jetzt die Angriffe nicht nur zu schnell, sondern auch erfolglos abschloss. Innerhalb von nur zehn Minuten schmolz der Vorsprung von sechs auf zwei Tore (9:11). Die Schweriner Frauen hielten jedoch dagegen, wurden nach einer Auszeit von Trainer Gau wieder sicherer im Abschluss und stellten vor allem durch Tore aus dem Rückraum den Vorsprung wieder her (9:14). Danach wieder eine kleine Schwächephase der Grün Weißen, die Rostock wieder heranbrachte. Zwei Zeitstrafen auf Schweriner Seite nutzten die Gastgeberinnen, um auf 12:14 zu verkürzen. Das war auch der Halbzeitstand.

Die zweite Halbzeit sollte ein Spiegelbild der ersten werden. Auf 15:22 enteilten die Gäste, die mit deutlich mehr Biss aus der Kabine kamen. Rostock fand kaum Mittel gegen die gut stehende 5:1-Deckung, und nach vorn ging die Post ab. Nach einem schönen Tor von Steffi Laas zum 17:23 nach 17 gespielten Minuten in der zweiten Halbzeit glaubten die zahlreichen Schweriner Fans wohl schon, dass die Partie entschieden wäre, auch bei den Spielerinnen hielt dieser Gedanke wohl Einzug in die Köpfe. Anders kann man sich die letzte Viertelstunde der Partie nicht erklären. Tor um Tor holte der RHC auf, verkürzte innerhalb weniger Minuten auf 21:23. Schwerin agierte etwas glücklos, bekam zudem mehrere Zeitstrafen, so dass sie teilweise nur mit vier Spielerinnen auf dem Feld standen. Trotzdem behielten sie den Kopf oben, kämpften sich wieder in die Partie und verteidigten die Führung durch zwei schöne Tore von Bartlau und Dube. In der spannenden Schlussphase konnte Rostock lediglich mit dem Schlusspfiff auf ein Tor verkürzen, der Sieg ging, das konstatierte Rostocks Trainer Goldschmidt auch auf der anschließenden Pressekonferenz, „verdientermaßen an die Schwerinerinnen“. Schwerins Trainer Lutz Gau hob noch einmal hervor, dass seine Mannschaft eine tolle Reaktion auf die klare Niederlage gezeigt habe und dass eine deutliche Steigerung zur Vorwoche erkennbar gewesen sei. Man solle der neu formierten Mannschaft jedoch noch etwas Zeit zum Reifen geben.

SV Grün Weiß Schwerin: Marta Wiercioch, Andrea Klasen, Stefanie Dube 3, Kitty Crölle, Marie Nawrot, Sophie Ehlers 1, Eleni Evagelidou, Adriana Celka 4, Janne Petereit, Julia Wilhelm 1, Vivien Bartlau 9/2, Lisa-Marie Menzel, Stefanie Laas 4, Vivien Erdmann 4