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Perfekter Start in WM-Vorbereitung mit Sieg gegen Rumänien

03.01.2017 - 21:27 Uhr

7349 Fans im Krefelder Königpalast waren aus dem Häuschen, die deutschen Spieler ließen sich zurecht feiern: Dank einer herausragenden Leistung von Torwart Silvio Heinevetter vor der Pause und einem Angriffsfeuerwerk startete der Europameister erfolgreich in die WM-Vorbereitung. Zehn Tage vor dem ersten Weltmeisterschaftsspiel gegen Ungarn im französischen Rouen gab es am Dienstagabend einen souveränen 30:21 (17:9)-Erfolg im Testspiel gegen Rumänien für das Team von Bundestrainer Dagur Sigurdsson. Bester Torschütze einer ausgeglichen starken DHB-Auswahl war Patrick Groetzki mit sechs Toren.

Den zweiten – und finalen – WM-Test gibt es am Montag, 9. Januar (19 Uhr), in Kassel gegen die früher von Sigurdsson trainierten Österreicher (live und frei empfangbar auf Sky Sport News HD). Am 12. Januar – einen Tag vor dem ersten WM-Spiel gegen Ungarn – reist die DHB-Auswahl dann in den Spielort Rouen.

Aus dem 18er-Kader fehlte Rechtsaußen Tobias Reichmann am Dienstag wegen leichter muskulärer Probleme an der Wade. Sein Debüt im DHB-Trikot feierte der Wetzlarer Philipp Weber.

Die Ehrung zu seinem 150. Länderspiel vor dem Spiel in Krefeld durch DHB-Präsident Andreas Michelmann hatte Heinevetter sichtlich motiviert. Allein vor der Pause wehrte der Schlussmann der Füchse Berlin 16 Würfe ab, was einer Weltklasse-Quote von 64 Prozent gehaltener Bälle entsprach. Vor allem in der Phase nach dem 5:5 (10. Minute) bis zum 13:6 elf Minuten später vernagelte Heinevetter förmlich sein Tor, den Rumänen gelang in dieser Zeit nur ein Treffer.

Dank der Heinevetter-Paraden konnte die DHB-Auswahl ihr Tempospiel aufziehen. Immer dann, wenn es schnell ging, rappelte es im rumänischen Kasten, vor allem durch Kapitän Uwe Gensheimer, Patrick Groetzki oder Jannik Kohlbacher. Aber auch aus dem Rückraum waren die Deutschen treffsicher – obwohl Sigurdsson von Beginn an durchwechselte. Erst in der Schlussphase der ersten Hälfte, als den Deutschen das Wurfglück etwas abhanden kam, konnten die Gäste den Abwärtstrend etwas stoppen – nach 30 mehr als souveränen Minuten des Europameisters stand dennoch eine 17:9-Führung auf der Anzeigetafel.

Nur sieben Spielminuten später war der Vorsprung beim 20:10 erstmals zweistellig – obwohl sich mittlerweile auch der rumänische Schlussmann Mihai Popescu erheblich gesteigert hatte. Nach 42 Minuten verabschiedeten die Fans Heinevetter mit einem tosenden Applaus, für ihn kam Andreas Wolff zwischen die Pfosten. Rumänien profitierte in der Folgezeit von einigen deutschen Ballverlusten im Angriff, konnte zwischenzeitlich den Rückstand verkürzen – die deutsche Mannschaft gefährden konnte das Team des spanischen Trainers Xavi Pascual aber zu keinem Zeitpunkt, am Ende waren es wieder neun Treffer

Deutschland – Rumänien in Krefeld 30:21 (17:9)

Deutschland: Heinevetter, Wolff; Gensheimer (5/3) , Lemke, Wiencek (2), Schmidt, Fäth, Groetzki (6), Häfner (3), Schöngarth (2), Weber, Dahmke (4), Kühn (1), Ernst (2), Pieczkowski, Kohlbacher (4), Drux (1)

Rumänien: Iancu, Popescu; Cintec (4), Mocanu (1), Ramba (1), Mihalcea (3/3), Grigoras (2), Ghionea (1), Sadoveac (2), Negru, Sandru (1), Csepreghi, Lazar, Rotaru (2), Fenici (2), Cristescu, Pavel (2), Criciotoiu

Zuschauer: 7349. - Siebenmeter: 2/2:3/5 (Ghionea scheitert an Heinevetter, Mihalcea scheitert an Wolff). - Zeitstrafen: 2:6 Minuten (Dahmke,  - Cintec, Ramba, Grigoras). - Spielverlauf: 3:2 (4.), 5:5 (10.), 10:6 (17.), 13:6 (21.), 16:7 (25.), 17:9 (Halbzeit) 20:10 (37.), 24:15 (43.), 26:19 (50.),  28:20 (55.), 30:21 (Endstand).

Stimmen zum Spiel:

Bundestrainer Dagur Sigurdsson: Rumänien hat sich sehr gut entwickelt, seit Xavi der Trainer ist, die bisherigen Resultate sprechen für sich selbst. Auf beiden Seiten waren viele Distanzwürfe schwach in der ersten Hälfte. Unsere Abwehr und Torhüter waren sehr stark in der ersten Hälfte, in der zweiten Hälfte war es nicht mehr so gut. Wir haben viel Arbeit in der nächsten Woche, um auf die richtige Welle für Frankreich zu kommen. Unser Zusammenspiel im Angriff muss noch besser werden, das ist eine Zeitfrage. Zudem haben wir viel gewechselt, daher war der Rhythmus nie komplett da.

Wir haben sehr stark angefangen. Die Rumänen wurden schnell unsicher, hatten daher großen Respekt, in der zweiten Hälfte haben wir gesehen, was sie draufhaben. Bei uns war in der zweiten Hälfte die Konzentration angesichts des Vorsprungs etwas weg.

Wir sollten das Spiel gegen Österreich abwarten, das wird spielerisch besser, da bin ich mir sicher. Bis dahin werden wir mehr in der Abwehr arbeiten als bisher, vielleicht auch an einer anderen Abwehrformation. Daneben geht es um die Feinabstimmung, und wie man die Balance findet.

Für Tobias Reichmann wird es jeden Tag enger, ich hoffe, dass er sich morgen wieder gut bewegen kann, um das Österreich-Spiel zu schaffen.

Die Entscheidung, welche 16 Spieler zur WM mitfahren, fällt vor dem Spiel gegen Österreich, aber wir werden die Kaderblldung solange wie möglich offenhalten, denn es kann immer etwas passieren.

Kapitän Uwe Gensheimer: Es gab gute und schlechte Phasen. Wir hatten die Rumänen lange Zeit im Griff, aber haben uns nach der Pause auch zu viele Fehler geleistet und zu viele Bälle hergeschenkt. So etwas wird bei einem Turnier wie der WM direkt bestraft.

Paul Drux: Gegen Topteams dürfen wir uns nicht so viele Fehler leisten, wie wir sie gerade nach der Pause hatten. Aber ich bin zuversichtlich, dass wir das bis zum WM-Start in den Griff bekommen.

Kai Häfner: Wir müssen jedes Spiel, jedes Training nutzen, so viel Zeit haben wir nicht. Vieles lief heute schon ganz gut, an vielen Dingen müssen wir noch arbeiten. Auch wenn im Rückraum viele wichtige und erfahrene Spieler haben wir immer noch einige Alternativen. Jammern hilft sowieso nichts, wir müssen mit denen arbeiten, die da sind.

Jannik Kohlbacher: Wir nehmen natürlich einen Rückenwind von diesem Spiel mit nach Frankreich, aber wir wissen auch, dass wir noch viel Arbeit vor uns haben. Aber das Selbstvertrauen steigt natürlich mit Siegen. Unsere Torhüter waren stark und unsere Abwehr stand sehr aggressiv, aber man gemerkt, dass wir noch am Anfang der Vorbereitung sind.

Xavi Pascual, Trainer Rumänien: Es war ein großes Vergnügen gegen eine der besten europäischen Mannschaften zu spielen, wir müssen uns noch erheblich steigern, um mit der Spitze mithalten zu können. Gegen Deutschland zu spielen wird für alle Gegner schwer, denn die Mannschaft von Dagur ist einer der WM-Favoriten, aber es wird nicht einfach in Frankreich, ich drücke die Daumen.

Quelle: dhb.de
Autor: Handball.de
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