OWL-Derby im Pokal verspricht heißen Tanz

Es ist wieder OWL-Derby-Zeit - und das im Achtelfinale des DHB-Pokals. Welch ein Los, das Diskus-Olympiasieger Robert Harting den Handballfans in Ostwestfalen beschert hat! Am Mittwochabend kämpft der TuS N-Lübbecke in der Merkur Arena gegen den Rivalen TBV Lemgo. Ein spannender und interessanter Handballabend ist also sicher. Wie im September 2008 als der TuS und der TBV schon einmal im Pokal aufeinandertrafen. Damals setzten sich die Rot-Schwarzen als Zweitligist mit 40:39 nach Verlängerung gegen die Lipper durch. „So etwas brauche ich morgen nicht unbedingt“, meint Dirk Beuchler augenzwinkernd. „Bestimmt wird es aber ein attraktives Spiel, weil beide gut drauf sind.“ Sicher ist, der TuS will zuhause ins Viertelfinale einziehen.

„Wir haben im Team einen Plan aufgestellt, was wir noch im Dezember erreichen wollen“, erklärt Nikola Blazicko. „Dieses Spiel im DHB-Pokal zu gewinnen und in die nächste Runde zu kommen, ist ein Teil davon“, macht der Kapitän aus dem stärksten „Dorf“ klar.

Grund zum Optimismus haben Dirk Beuchler und seine Mannen. Der Auftakt in den Dezember mit den wichtigen Spielen ist mit dem 38:30-Erfolg über den Bergischen HC am letzten Samstag gelungen. Insgesamt stimmen die Leistungen - mit Ausnahme der Balingen-Partie - vor eigenem Publikum in dieser Hinserie, selbst gegen Spitzen-Klubs präsentierte sich der TuS ausgesprochen gut.

„Wir haben nach vier Niederlagen jetzt wieder Selbstvertrauen getankt“, freut sich Beuchler. „Wir brauchten dieses Erfolgserlebnis vor dem Pokalspiel, denn es kommt mit Lemgo ein starker Gegner, der zuletzt sehr stark war und vor allem auswärts gute Ergebnisse erzielt hat.“ Lemgo werde dem TuS N-Lübbecke alles abverlangen und seine Mannschaft müsse schon einen guten Tag haben, um sie zu schlagen, ist sich der TuS-Coach sicher.

Auf der einen Seite das Wissen um die Größe der Aufgabe, auf der anderen Seite die Zuversicht und der Glaube an die eigene Stärke. „Ich freue mich einfach riesig auf die Begegnung“, so Beuchler. „Wir haben das letzte Spiel gut überstanden, alle sind fit und auch Frank Løke ist nach seiner Krankheit wieder im Training. Wir können aus dem Vollen schöpfen, werden uns gut vorbereiten und wollen dann das Spiel in unserer Halle gewinnen.“

Dabei ist die Einschätzung, dass es wie in der Liga vor einem Monat bis zum Ende ein offenes Spiel bleibe. Am 13. November hatte sich der TuS in der Lipperlandhalle erst in der Schlussminute mit 32:31 durchgesetzt. Man kenne den Gegner gut und wisse auch aus diesem letzten Duell, was Lemgo für Stärken und auf was man sich einzustellen habe. „Vor allem ist der TBV sehr variabel im Rückraum und wechselt zwischen 6:0- und 5:1-Deckung. Ganz wichtig ist aber, dass wir das Spiel über die 2. Welle in den Griff bekommen“, macht Dirk Beuchler klar.

Die Motivation vor einem Derby ist stets eine besondere, vor dem Pokalspiel ist sie allerdings noch einmal gesteigert. Eine mögliche Teilnahme am „Final Four“ in Hamburg sei enormer Ansporn. Der Kapitän der Rot-Schwarzen weiß nach 2010 und 2012, wovon er redet: „Wer schon einmal die Endrunde gespielt hat, will das nochmal haben. Es war für uns und die Fans ein ganz besonderes Erlebnis.“

Die nächste Hürde muss auf dem Weg nach Hamburg muss jedoch erst einmal morgen Abend um 19 Uhr in der Merkur Arena übersprungen werden. „Der TBV hat viele gefährliche Spieler und es wird eine ziemlich schwere Aufgabe“, weiß der TuS-Torwart, zumal die letzten drei Heimspiele gegen die Lipper verloren gingen. „Aber trotzdem: Wir haben gute Leistungen gezeigt und sind zuhause auf einem guten Weg“, so der 36-Jährige, der auch von der jüngsten Entwicklung gerade der jungen Mannschaftskameraden angetan ist: „Ich bin absolut überzeugt von unseren Jungs. Sie sind konzentriert und hängen sich voll rein. Man darf ja auch nicht vergessen, dass sie oft zu schwierigen Zeitpunkten reingekommen sind. Sie haben großes Potential und sind bereit zu lernen, bleiben aber bescheiden. Ich habe nur beste Worte für die Jungs.“