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Oldenburg gewinnt im Pokalfinale der Frauen gegen Bayer Leverkusen

29.04.2012 - 17:16 Uhr

Großartig gekämpft, aber am Ende fehlte den Elfen die Kraft, um den zehnten Pokalerfolg zu feiern. Vor allem dank einer überragenden Denisa Glankovicova, die mit 12/2 Toren nicht nur im Endspiel, sondern auch 19/5 Toren an beiden Tagen die beste Torschützin des HBF Frauen Final 4 war. Den Titel sicherte sich der VfL Oldenburg, der aufgrund der konsequenteren Chancenverwertung und dank Torhüterin Julia Renner, die beste Torhüterin des Turniers, am Ende mit 34:30 (19:18) gewann. Der Preis für die beste Spielerin der Pokalendrunde ging an Elfen-Mannschaftskapitänin Laura Steinbach. 

 Hellwach und von Beginn an präsent gingen die Elfen in die dritte Partie innerhalb von neun Tagen gegen den VfL Oldenburg. Die Deckung stand stabil und verschob gut und vor allem aus dem Rückraum agierten die Bayer-Handballerinnen treffsicher. Oldenburg strahlte vor allem aus der Nahdistanz Gefahr aus, wenn es nicht gelang die Anspiele auf Wiebke Kethorn am Kreis zu unterbinden oder der VfL zu seinen gefürchteten Kontertoren kam. 

 Bereits in der siebten Minute entschied sich Leszek Krowicki dazu angesichts eines 2:5-Rückstands einen Wechsel im Tor vorzunehmen, doch auch die für Julia Renner gekommene Tess Wester wusste den platzierten Würfen von Steinbach, Naidzinavicius und Glankovicova nichts entgegen zu setzen. Die Elfen legten weiterhin den Spielstand vor, konnten den VfL jedoch nicht entscheidend distanzieren. Wie schon in den beiden Viertelfinalpartien sollten immer wieder Kleinigkeiten ausschlaggebend sein. Auch Renate Wolf entschloss sich nach einer Viertelstunde mit Valentyna Salamakha einen neuen Impuls zu setzen. Eine erste Zeitstrafe gegen Denisa Glankovicova sollte der VfL dann nutzen, um beim 11:10 (16.) vorlegen, doch die Bayer-Handballerinnen blieben dran und konnten gar beim 16:15 (22.) die Führung zurückerobern. 

 Allerdings verpasste man es während einer Zeitstrafe gegen Abbingh weiter davon zu ziehen. Julia Renner, in der 19. Minute zurück auf das Parkett gekommen, sollte zunächst einen Strafwurf von Glankovicova parieren und dann auch einen Gegenstoß von Elli Garcia entschärfen. Zwischen diesen beiden Aktionen war zudem Laura Steinbach mit einem Kracher aus dem Rückraum an der Latte auf dem Weg zum möglichen 17:15 gescheitert. Es blieb weiterhin eng umkämpft, keine Mannschaft sollte sich deutlicher absetzen und so wurde mit einem knappen 18:19-Rückstand die Seiten gewechselt. 

 Auch im zweiten Spielabschnitt wurde weiterhin temporeich und mit offenem Visier gespielt. Beide Abwehrreihen hatten ihre Schwierigkeiten den Zugriff zu bekommen. Oldenburg nutzte seine Überzahlsituationen etwas konsequenter und führte zwanzig Minuten vor Schluss mit 25:23. Julia Renner schien nun auch mit dem zweiten gehaltenen Siebenmeter endgültig die Torhüterin des Finales zu werden, während die Elfen mit Larissa van Dorst bereits die dritte Keeperin zum Einsatz brachten. 

 Als Julia Wenzl und Lois Abbingh Oldenburg auf 28:23 (47.) in Front warfen, musste Renate Wolf ihre Auszeit im zweiten Durchgang beantragen. Für die letzten Minuten kehrte Natalie Hagel noch einmal zurück, doch vor allem im Abschluss ließ man zu viele gute Gelegenheiten liegen. Die beiden kraftraubenden Viertelfinalpartien sowie das gestrige Halbfinale hatten viel Kraft gekostet. Mit einer 5:1-Abwehr sollte noch einmal der letzte Versuch unternommen werden das Blatt zu wenden. Als Angie Geschke zum 30:24 (52.) traf, war die Partie entschieden. Die Elfen gaben zwar nicht auf, mehr als Ergebniskosmetik sollte dabei nicht herauskommen. 

 VfL Oldenburg – TSV Bayer 04 Leverkusen (19:18) 

 Oldenburg: Renner, Wester Badenhop, Birke 3, Hetmanek, Schirmer 8, Wenzl 2, Abbingh 4, van der Heijden 6, Kethorn 4, Neuendorf 2/2, Geschke 6, Barger, Winter 

 Leverkusen: Hagel, van Dorst, Salamakha Zapf 2/1, Egger 2, Hambitzer, E. Garcia 3, Bovenberg, Glankovicova 12/2, Hilster, Naidzinavicius 3, F. Garcia 1, Steinbach 7, Jochin 

Strafminuten: 8/6 
Siebenmeter: 2/5, 3/5 
Schiedsrichter: Schulze/Tönnies 


Stimmen zum Spiel

Renate Wolf: "Wir haben einen verdienten Pokalsieger gesehen, der Sieg von Oldenburg geht in Ordnung. Wir haben vom Kopf her alles probiert, aber der Körper wolte am Ende nicht mehr. Wir haben hervorragend angefangen, aber dann zu viele Chancen ausgelassen. Zudem haben wir den Zweikampf im Tor verloren. Nicht alle Spielerinnen von uns haben heute das abgerufen, wozu sie in der Lage sind."  

Leszek Krowicki: "Dass Turnier hat emotional viel Kraft gekostet. Wir waren auch durch das Aus in den Play-offs sehr motiviert, denn das Turnier war die letzte Möglichkeit um zu zeigen, was uns diese Saison ausgezeichnet hat. Wir haben gestern und heute fantastisch gekämpft und die Abwehrumstellung in der zweiten Halbzeit mit der defensiveren 6:0-Formation war ein Schlüssel zum Erfolg."  

Laura Steinbach: "Klar ist es schön, wenn man eine gute Leistung zeigt. Wir können stolz auf uns sein, denn es hat im Vorfeld niemand mit uns gerechnet. Wir haben am Anfang eine gute Führung herausgespielt und diese dann hergegeben. Am Ende haben wir die Kräfte verloren und Oldenburg hatte auch die bessere Torwartleistung."  

Sabrina Neuendorf: "Jeder, der im Bus heute schlafen will, der wird es sehr schwer haben. Ich bin überglücklich, dass wir trotz des schwachen Startes gefangen haben. Gerade die Deckungsumstellung gegen die beiden Halbpositionen und eine superstarke Julia Renner waren am Ende ausschlaggebend. Wir sind einfach eine Pokalmannschaft und können uns auf solche Spiele besonders fokussieren. Vielleicht spielten auch die größeren Wechselmöglichkeiten eine Rolle. Ich war mit erst ab der 57. Minute sicher, dass wir den Titel holen."

Quelle: Bayer Leverkusen
Autor: Handball.de
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