Startseite » Nationalmannschaft » Nationalmannschaft Männer » Neuauflage des WM-Viertelfinales 2015: Deutschland trifft auf Katar

Neuauflage des WM-Viertelfinales 2015: Deutschland trifft auf Katar

16.08.2016 - 14:41 Uhr

Es geht Schlag auf Schlag für die deutschen Handballer: Mit einem ungefährdeten 31:25-Erfolg gegen Afrikameister Ägypten machten die deutschen Handballer gestern Nachmittag den Gruppensieg perfekt. Viel Zeit zum Entspannen bleibt den "Bad Boys" aber nicht. Bereits morgen startet die Mannschaft von Bundestrainer Dagur Sigurdsson in die K.o-Runde.

Im Viertelfinale des Olympischen Turniers trifft die DHB-Auswahl auf Katar (18.30 Uhr deutsche Zeit/live im ZDF und ZDF-Livestream). Die katarische Auswahl löste, angeführt von ihrem starken Torhüter Danijel Saric, mit einem 22:18-Erfolg gegen Argentinien als letzte Mannschaft das Ticket für die Runde der letzten Acht. Der Sieger dieses Viertelfinales trifft im Halbfinale auf den Sieger der Partie zwischen Olympiasieger Frankreich und Gastgeber Brasilien. 

Das Olympia-Viertelfinale zwischen Deutschland gegen Katar ist zudem die Neuauflage des letztjährigen WM-Viertelfinales, was die katarischen Handballer vor heimischer Kulisse in Doha mit 26:24 für sich entscheiden konnten. 

dhb.de wirft vor dem Viertelfinale einen Blick auf Katar:

Fünf Mal kreuzten sich bisher die Wege von Deutschland und Katar. Drei dieser Duelle fanden bei Weltmeisterschaften statt. Die ersten beiden Partien zwischen den Nationen bei der WM 2003 in Portugal (40:17) und bei der WM-Endrunde in Tunesien zwei Jahre später (40:15) endeten mit klaren Erfolgen für die deutschen Handballer. 

Zehn Jahre später, bei der WM 2015 in Katar, sollte es erst zum nächsten Aufeinandertreffen kommen - diesmal im Viertelfinale und unter anderen Voraussetzungen als bei den ersten beiden Spielen.

Nach der Vergabe der WM-Endrunde nach Katar im Jahr 2011 stellte sich der katarische Handballverband neu auf. Neben einem neuen Trainer, den Weltmeistertrainer Spaniens aus dem Jahr 2013 Valero Rivera, wechselten auch zahlreiche internationale Stars ihre Staatsangehörigkeit und liefen fortan für den Wüstenstaat auf. Das WM-Viertelfinale gegen Deutschland gewann Katar schließlich mit 26:24 und zog in die Vorschlussrunde ein. Am Ende holten sich die katarische Auswahl vor heimischer Kulisse die Silbermedaille.

Zuletzt trafen beide Mannschaften im März diesen Jahres in einem Doppeltest aufeinander. Im ersten Länderspiel nach dem "Wintermärchen" von Polen gewannen die "Bad Boys" in Leipzig deutlich mit 32:17, zwei Tage später revanchierte sich Katar in der Bundeshauptstadt mit einem 26:24-Erfolg. 

Der amtierende Asienmeister betritt bei den Olympischen Spielen in Rio absolutes Neuland. Das Olympia-Ticket buchte Katar durch den Sieg im asiatischen Qualifikationsturnier im vergangenen November. 
Trotz ihrer ersten Teilnahme bei einem Olympischen Turnier sind die Erwartungen bei der Olympia-Premiere hoch. "Wir wollen in Rio mindestens ins Viertelfinale", sagte Nationaltrainer Rivera nach dem Gewinn der Asienmeisterschaft Anfang des Jahres - dieses Minimalziel haben die katarischen Handballer erreicht.   

Die Vorrunde der Mannschaft von Nationaltrainer Valero Rivera verlief sehr schwankend. Nach einem klaren Sieg zum Olympia-Auftakt gegen Kroatien (30:23), setzte es gegen Olympiasieger Frankreich eine deutliche Niederlage (20:35). 

Es folgten ein Unentschieden gegen Tunesien (25:25) sowie eine knappe Niederlage gegen Dänemark (25:26), sodass das finale Gruppenspiel gegen Argentinien über das Weiterkommen entscheiden musste. Hier behielten die Kataris einen kühlen Kopf und lösten so als Tabellenvierter der Gruppe A ihr Ticket für das Viertelfinale.

Erfolgstrainer Valero Rivera vertraut gleich elf Spielern, die im letzten Jahr im eigenen Land die Silbermedaille gewonnen haben. Neun Spieler des 14er-Kaders haben zudem neben der katarischen auch eine zweite Staatsangehörigkeit. 

Bis auf Torhüter Danijel Saric, mehrmaliger EHF-Champions League-Sieger mit dem FC Barcelona, sind alle Spieler in der heimischen Liga aktiv. Sechs Akteure stehen bei El Jaish Doha unter Vetrag, vier beim Lokalrivalen Alrayyan Doha. Mit Zarko Markovic (ehemals FRISCH Auf! Göppingen und HSV Hamburg) und Torhüter Goran Stojanovic (Rhein-Neckar Löwen) haben zwei Spieler während ihrer Karriere auch in Deutschland gespielt. 

Schlüsselspieler der katarischen Mannschaft, die im Durchschnitt knapp fünf Jahre älter als die DHB-Auswahl ist (30,4 zu 25,9 Jahre) sind die beiden eingebürgerten Rückraumspieler Rafael Capote und Markovic. Mit 31 (Capote) und 29 Treffern (Markovic) belegt das Duo, das auch in WM-Allstar-Team 2015 berufen wurde, Platz drei und vier in der Torjägerliste der Olympischen Spiele.

Zudem verfügt Katar mit den beiden 39-jährigen Routiniers Saric und Stojanovic über eines der besten Torhütergespanne des Olympischen Turniers. Saric wehrte im gesamten Turnier bisher starke 38 Prozent der Würfe ab, in den letzten beiden Gruppenspielen gegen Dänemark und Argentinien waren es im Schnitt sogar knapp 45 Prozent. 

Bemerkenswert: Insgesamt vertreten in Rio 36 Athleten in sieben Sportarten die Farben Katars, 14 von ihnen sind Teil der Handballmannschaft - das macht knapp 38 Prozent. Neben den Handballern sind katarische Sportler auch z.B. im Schwimmen, Judo oder Tischtennis vertreten. 

Quelle: dhb.de
Autor: Handball.de
Diesen Beitrag im Forum diskutieren



Der Handball.de Vereinsrabatt

Zurück