Startseite » Nationalmannschaft » Nationalmannschaft Männer » Nächster Vorrundengegner Polen nach Auftaktpleite gegen Brasilien unter Druck

Nächster Vorrundengegner Polen nach Auftaktpleite gegen Brasilien unter Druck

08.08.2016 - 16:44 Uhr

Mit einem starken Auftritt sind die deutschen Handballer beim 32:29-Erfolg gegen Rekord-Europameister Schweden am Sonntagnachmittag in das Olympische Turnier gestartet. Viel Zeit zum Regenerieren bleibt den „Bad Boys“ aber nicht: Bereits morgen bestreitet die Mannschaft von Bundestrainer Dagur Sigurdsson ihr zweites Vorrundenspiel in der Future Arena. Gegner ist um 16.30 Uhr deutscher Zeit der WM-Dritte von 2015 Polen (live im ZDF).

„Die Polen haben mit Talant Duschebajew einen neuen und sehr routinierten Trainer bekommen. Das Duell gegen sie wird richtig hart werden", sagt Sigurdsson vor dem Duell mit den Osteuropäern. Polen steht nach der 32:34-Niederlage zum Olympia-Auftakt gegen Gastgeber Brasilien bereits unter Druck und braucht gegen Deutschland einen Sieg, um im Kampf um die Viertelfinaltickets nicht den Anschluss zu verlieren.

dhb.de hat den morgigen Gegner der DHB-Auswahl genauer unter die Lupe genommen:

Historie – Deutschland sichert sich gegen Polen den WM-Titel 2007

Bisher 63 Mal standen sich Deutschland und Polen gegenüber. Ein Duell der beiden Nationen sticht dabei besonders hervor: Das Finale bei der WM 2007 in Deutschland, das die deutsche Auswahl mit 29:24 gewann und sich im eigenen Land zum Weltmeister krönte.

Insgesamt spricht die Bilanz klar für die deutschen Handballer: 33 Siegen und vier Remis stehen 19 Niederlagen gegenüber. Bei den letzten sechs Partien feierte Deutschland vier Siege bei zwei Niederlagen. Zuletzt standen sich beide Mannschaften in der Vorrunde bei der WM 2015 in Katar gegenüber – die deutsche Auswahl bezwang das Nachbarland, das zu diesem Zeitpunkt noch vom jetzigen Frauen-Bundestrainer Michael Biegler trainiert wurde, mit 29:26.

Die Vorrundenpartie in Rio wird zudem das vierte Aufeinandertreffen sein, das nicht auf europäischem Boden stattfinden wird. Vor der WM 2015 in Doha spielten beide bei den Olympischen Spielen in Montreal 1976 und in Chicago 2010 in Nordamerika gegeneinander.

In Montreal spielten Deutschland und Polen im Spiel um die Bronzemedaille, welche sich letztlich die polnische Auswahl mit einem 21:18-Sieg sicherte.  
Die Olympiabilanz – Bronzemedaille 1976 in Montreal der größte Erfolg  
Der größte Erfolg von Polen bei Olympischen Spielen datiert aus dem Jahr 1976 mit dem Gewinn der Bronzemedaille. Die Spiele in Rio sind die insgesamt Fünften, für die sich eine polnische Handballmannschaft qualifizieren konnte.

Im Jahr 2008 belegten die Polen, nach einer 36-jährigen Olympia-Absenz, im chinesischen Peking den fünften Platz. Nach einer überzeugenden Vorrunde scheiterten die Polen im Viertelfinale am späteren Silbermedaillengewinner aus Island. Das Spiel um Platz fünf gewann Polen aber gegen Russland.

Neben der Teilnahme im Jahr 1976 in Montreal belegten die Osteuropäer bei Olympia 1972 in München den zehnten sowie 1980 in Moskau den siebten Platz.

Der Weg nach Rio – trotz EM-Aus das Olympia-Ticket vor heimischer Kulisse gesichert

Nach dem siebten Platz bei der EM im Januar im eigenen Land verpasste Polen nicht nur die direkte Olympia-Qualifikation, sondern auch Michael Biegler trat von seinem Posten als Nationaltrainer zurück.

Sein Nachfolger Talant Dujshebaev, neben seiner Tätigkeit für die polnische Auswahl auch Vereinstrainer beim Velux EHF-Champions League-Sieger Vive Tauron Kielce, buchte mit der Mannschaft dennoch vor heimischer Kulisse das Olympia-Ticket.

Beim vorolympischen Qualifikationsturnier in Gdansk Anfang April gewannen die Polen alle drei Spiele gegen Tunesien, Chile und Mazedonien und qualifizierte sich so souverän für das Turnier in Rio.

Vor der Niederlage gegen Brasilien beim Olympia-Auftakt zeigten die Osteuropäer beim letzten Test vor den Spielen in der brasilianischen Metropole eine gute Leistung und bezwangen Tunesien, ebenfalls Olympia-Teilnehmer, mit 38:30.

Der Olympia-Kader – Champions League-Sieger Kielce stellt sieben Spieler
Nationaltrainer Dujshebaev vertraut bei seinem Olympia-Kader vor allem auf Spieler, mit denen er mit Vive Tauron Kielce in der abgelaufenen Saison das Triple (polnische Meisterschaft, polnischer Pokal und Velux EHF-Champions League) gewann. Gleich sieben im 14er-Kader stehende Akteure spielen derzeit in Kielce, mit Rechtsaußen Tobias Reichmann steht auch auf deutscher Seite ein weiterer Spieler aus Kielce auf der Platte. 

Nur vier Spieler, darunter mit Piotr Wyszomirski (TBV Lemgo) und ?ukasz Gierak (TuS N-Lübbecke) auch zwei Akteure aus der deutschen Bundesliga, verdienen ihr Geld im Ausland.

Schlüsselspieler bei den Polen sind der starke Torhüter Slawomir Szmal und das gefährliche Rückraumduo Michal Jurecki und Karol Bielicki. Vor allem auf Bielicki muss die DHB-Auswahl in der Verteidigung ein besonderes Auge werfen. Mit sieben Treffern war Bielicki, Fahnenträger der polnischen Olympiamannschaft bei der Eröffnungsfeier, gefährlichster Offensivakteur auf Seiten Polens bei der Auftaktniederlage gegen Brasilien.

Kurz vor dem Beginn der Olympischen Spiele gab es zudem noch ein Wechsel im polnischen Olympia-Kader: Mariusz Jurkiewicz ersetzte Piotr Chraposki auf Wunsch des Trainerstabs, wie der polnische Verband mitteilte.

Bemerkenswert: Das Spiel zwischen Deutschland und Polen ist im Jahr 2016 bereits die vierte Begegnung einer deutschen Nationalmannschaft mit der Familie Dujshebaev. Im Januar trafen die „Bad Boys“ in der EM-Hauptrunde auf Talant Dujshebaev, damals noch Nationaltrainer Ungarns, gegen seinen ältesten Sohn Alex (Nationalspieler in Spanien) sicherten sich die deutschen Handballer in Krakau den EM-Titel. Zuletzt spielten die DHB-Junioren im Finale der U20-EM wieder gegen die spanische Auswahl und Dani Dujshebaev, den jüngsten Sohn von Vater Talant.

Quelle: dhb.de
Autor: Handball.de
Diesen Beitrag im Forum diskutieren



Der Handball.de Vereinsrabatt

Zurück