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Korschenbroich zeigt gegen Minden 40 ordentliche Minuten

Korschenbroich unterliegt MindenZoom
Korschenbroich unterliegt MindenFoto: TVK / B. Voß
08.03.2012 - 10:20 Uhr

Dass es für den TV Korschenbroich am Mittwochabend wenig zu holen geben würde, das war allen Beteiligten und auch dem Korschenbroicher Publikum schon vor dem Anpfiff der Begegnung mit Spitzenreiter GWD Minden klar. Doch dass sich der TVK beim 24:34 (8:15) Über mehr als die Hälfte der Spieldauer gegen des Starensemble mit Erstligaambitionen wirklich gut präsentierte , das überraschte dann wohl doch den einen oder anderen Anwesenden in der Korschenbroicher Waldsporthalle.

Kein DurchkommenZoom
Kein DurchkommenFoto: TVK / B. Voß

Das zweite Spiel der insgesamt dreiteiligen Hammerwoche des TVK ist vom Ergebnis her völlig erwartungsgemäß verlaufen. Ein Blick auf den Spielfilm zeigt jedoch, dass sich der haushohe Favorit aus Minden phasenweise richtig schwer tat gegen den Underdog. Zwar lagen die Gäste aus Ostwestfalen nach rund sechs Spielminuten bereits mit 4:1 in Führung, leisteten sich im Anschluss aber eine rund siebenminütige Torflaute, die der TVK nutzte, um auf 3:4 (12.) zu verkürzen. Den erneuten 3 Tore-Rückstand beim 3:6 (18.) revidierten die Gastgeber nach ihrer stärksten Phase mit dem 7:6 (22.) durch Steffen Fischer – die erste und einzige TVK-Führung an diesem  Abend. 
     
Bis zu diesem Zeitpunkt war es besonders die Defensive, die das Hand.Ball.Herz.-Team stark machte. Nicht von ungefähr endete die Korschenbroicher Drangphase quasi zeitgleich mit der verletzungsbedingten Auswechslung von Dennis Marquardt. Der blonde Hüne hatte bis dahin im Innenblock unwahrscheinlich geackert und die Abwehr auch insgesamt zusammengehalten. Zudem agierte er im Angriff als Kreisläufer und sorgte für reichlich Wirbel in der GWD-Hintermannschaft. Die Oberschenkelzerrung, mit der Marquardt in die Partie gegangen war, machte eine weitere Spielteilnahme aber unmöglich.

In den verbliebenen acht Minuten bis zum Seitenwechsel ließ Minden dann kurz aufblitzen, zu was diese Mannschaft im Stande ist. Mit 9:1 entschieden Dalibor Doder & Co diesen kleinen Spielabschnitt für sich, der schwedische Internationale steuerte selbst vier Treffer bei und erbrachte einmal mehr den Beweis, dass die 2. Bundesliga mitnichten sein Maßstab ist. Vorentscheidend lag der TVK zur Pause mit 8:15 im Hintertreffen. 
Zu Beginn des zweiten Durchgangs machte Minden dort weiter, wo sie vor der Pause aufgehört hatten. TVK-Coach Christian Voß sah sich das Schauspiel noch eine Weile von der Seitenlinie aus an, ehe er beim Stand von 12:22 (44.) die grüne Karte zückte und sein Team mit einer überaus energischen Ansprache wachrüttelte. Dadurch verhinderte der Korschenbroicher Übungsleiter wahrscheinlich ein drohendes Debakel, denn den Rest der Partie bestritten seine Schützlinge deutlich konzentrierter und hielten den Abstand zumindest relativ konstant. Schließlich ertönte beim Stand von 24:34 die Schlusssirene und GWD Minden konnte sich mit den Punkten 36 & 37 im Gepäck auf den Heimweg machen. 

Für den TVK geht es am kommenden Samstag in der 2. Bundesliga weiter. Um 20 Uhr trifft das Team in der Hofbühlhalle auf den TV Neuhausen. 

Stimmen zum Spiel

Christian Voß: „Ich könnte natürlich jetzt erzählen, dass Minden einen fünf Mal so großen Etat hat wie wir, dass Minden über etliche Spieler verfügt, die ein ganz anderes Niveau haben als unsere Spieler, ich könnte von meinem knappen Kader oder von Dennis Marquardts Verletzung sprechen. Aber am Ende bleibt übrig, dass man jedes Spiel gewinnen will, ganz egal, wer da kommt und ich finde, das haben wir 20 Minuten lang sensationell gemacht. Warum wir dann leider nach der 7:6-Führung wieder einen kurzen Aussetzer haben - dafür gibt es wahrscheinlich auch wieder 1 Million Gründe. 
Im Grunde genommen gilt – und ich hoffe, dass haben auch alle gesehen – dass die Mannschaft immer wieder will. Sie ist auch heute wieder mit 100%iger Motivation ins Spiel gegangen, um das bestmögliche Ergebnis zu erzielen. Wenn man dann gegen eine Mannschaft wie Minden spielt, die hervorragend in der Deckung steht und man dadurch immer wieder Gegenstöße kassiert, dann ist es schwierig, diese 100%ige Motivation, die man haben müsste, zu halten. Manchmal geht dann der eine, letzte Prozentpunkt weg und eine Mannschaft wie Minden bestraft so etwas sofort.
Man darf dabei auch einen Herrn Doder nicht vergessen, der dann mal drei-vier Würfe auspackt, so jemanden haben wir einfach nicht. Ich persönlich finde, dass wir in der zweiten Halbzeit, ungefähr ab Minute 40, wieder zurück im Spiel gewesen sind, gekämpft haben und dem Publikum das gezeigt haben, was wir ihm schuldig sind. Von daher bin ich mit insgesamt 40 Minuten zufrieden. Die 20 Minuten dazwischen sind so gewesen, wie sie gewesen sind, ich kann sie jetzt nicht mehr ändern, aber da müssen wir ran, damit wir in solchen Situationen noch etwas stabiler bleiben.“

Marcel Görden: „Egal gegen wen – wenn man mit zehn Toren verliert, kann man einfach nicht zufrieden sein, das muss unser Anspruch sein. Vom Spielverlauf her war das alles sehr ärgerlich. In der 22. Minute liegen wir noch mit 7:6 in Führung, aber dann kommt ein kleiner Bruch in unser Spiel. Ehrlicherweise muss man dazu sagen, dass Minden in der Phase einen ordentlichen Zahn zugelegt hat mit Doder auf der Mitte. Der ist in dieser Liga einfach ein absoluter Ausnahmespieler. 
Uns sind ein bisschen die Kräfte geschwunden, der verletzungsbedingte Ausfall von Dennis Marquardt ist auch ein wichtiger Faktor gewesen. Trotz alledem müssen wir gucken, dass wir nicht mit acht Toren Differenz in die Halbzeit gehen, sondern das in dieser Phase einfach cleverer runter spielen, um uns dann in der Pause neu einzustellen. So war die Hypothek für die zweite Halbzeit viel zu groß.
In der zweiten Halbzeit haben wir es leider nicht geschafft, Minden noch einmal richtig in Verlegenheit zu bringen. Im Angriff haben wir zu überhastet gespielt, die Deckung war zu unruhig  und wir haben zu viele leichte Tore kassiert. Dementsprechend geht das Ergebnis vollkommen in Ordnung, die Art und Weise ist aber sehr ärgerlich.“  

Statistik zum Spiel

TV Korschenbroich: Mayer (1.-30., 5 Paraden), Bartmann (31.-60., 4/1 Paraden); Fuchs, Deppisch (2), Liesebach (1), S. Breuer (4), Fischer (4), Görden (5), M. Breuer (4/2), Piske (1), Tovornik (2), B. Marquardt (1), D. Marquardt 

GWD Minden: Persson (1.-52., 14/3 Paraden), Vortmann (53.-60., 2 Paraden); Andersson, Oevermann (1), Fuchs, Bartsch (4/1), Steinert (5), Südmeier (3), Torbrügge, Tesch, Schmidt (9/3), Svitlica (1), Doder (7), Klesniks (4)

Zuschauer: 389
Strafminuten: 2 - 10  
Siebenmeter: 5/2 – 5/3
Schiedsrichter: Hans-Peter Brodbeck / Simon Reich 

Quelle: TV Korschenbroich
Autor: Handball.de
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