Korschenbroich schlägt sich achtbar gegen Hamm

Dass der TVK am Dienstagabend gegen den ASV Hamm-Westfalen aus dem DHB-Pokal ausgeschieden ist, gehört nicht unbedingt zu den großen Handball-Sensationen dieser Tage. Dass dieser TVK den (wenigen) anwesenden Fans mit einer engagierten Leistung gegen den nicht nur körperlich überlegenen Zweitligisten einen tollen Pokalabend bescherte, darf hingegen schon Erwähnung finden. 

 30:33 hieß es nach 60 kurzweiligen Minuten, in denen Trainer Ronny Rogawska allen seinen Spielern – zu denen erstmals in eigener Halle auch Max Sommershof zählte – Einsatzzeiten gewährte. Angesichts des Spielstandes von 2:7 aus TVK-Sicht nach nicht einmal zehn absolvierten Minuten durchaus respektabel. Die anfängliche Scheu, die zu diesem Zwischenstand geführt hatte, legten Mathias Deppisch & Co früh genug ab, um sich wieder auf zwei Tore heran zu kämpfen (9:11, 18.). Bis zum Pausenpfiff der souveränen Unparteiischen Christoph Maier und Michael Kilp musste der TVK Hamm jedoch wieder bis auf 15:20 davon ziehen lassen. 

 Im zweiten Durchgang lag dann sogar kurzzeitig ein Hauch von Sensation in der Waldsporthallen-Luft. Mit tollen Paraden von Philipp Ruch, der auch von einer starken Deckungsarbeit profitierte, und einer konsequenten Angriffsleistung kämpften sich die Hausherren erneut auf zwei Treffer heran. Max Sommershoft markierte in der 43. Minute mit seinem ersten Treffer im Korschenbroicher Trikot überhaupt das 22:24. Hamms Trainer Kay Rothenpieler fand in dieser Phase nur wenig Gefallen am Spiel seiner Mannschaft und brachte in Chem Pomeranz seinen überragenden Akteur, der zwar weite Teile der Partie auf der Bank saß und es trotzdem noch auf satte neun Feldtore brachte. 

 Letztlich geriet der Sieg des ASV Hamm-Westfalen nicht in Gefahr, weil aber auch der TVK eine überzeugende Leistung bieten und die zweite Halbzeit sogar für sich entscheiden konnte, gab es am Ende nur zufriedene Gesichter in der Waldsporthalle. Die volle Konzentration der Rogawska-Schützlinge gilt nun der nächsten Aufgabe in der 3. Liga. Am kommenden Samstag komplettiert die Partie gegen den Aufsteiger VfL Gladbeck die Heimspielwoche des TVK. Anwurf ist um 19.30 Uhr. 

 Stimmen zum Spiel 

 Ronny Rogawska: „Ich hoffe, dass heute niemand enttäuscht ist und es sich für jeden gelohnt hat, in die Halle zu kommen. Meiner Mannschaft muss ich ein riesiges Kompliment aussprechen. Wir haben zwar ein bisschen verängstigt angefangen, diese Angst aber schnell genug abgelegt und sind dann toll ins Spiel zurück gekommen. Aus unserer stabilen Abwehr heraus konnten wir schnelle Tore erzielen. In der zweiten Halbzeit lief es ähnlich ab, Hamm geht auf sechs Tore weg und wir kämpfen uns erneut wieder ran. Insgesamt haben wir einen guten Teamgeist bewiesen.“ 

 Kay Rothenpieler: „Ich bin damit zufrieden, dass wir weiter gekommen sind. Aus meiner Sicht hätten wir das Spiel aber auch besser gestalten können. Oft fehlte die letzte Konzentration. Unsere leichten Fehler bringen Korschenbroich wieder heran. Die Variante mit dem siebten Feldspieler hat phasenweise gut geklappt, das wollten wir heute auch üben. Man hat gesehen, dass Korschenbroich über eine gute Mannschaft verfügt. 30 Tore zu kassieren ist ein bisschen viel. Uns war bekannt, dass der TVK über ein gutes Kreisspiel verfügt und ich hätte mir gewünscht, dass wir das besser gelöst hätten.“ 

 Björn Marquardt: „Wir sind mit dem Ergebnis definitiv zufrieden. Nach anfänglichen Schwierigkeiten haben wir uns schnell gefangen und sind auf zwei Tore heran gekommen. Leider geben wir den geringen Abstand wieder zu schnell her. Gleichzeitig haben wir Hamm aber auch nie zu weit davon ziehen lassen. Unsere zweite Halbzeit konnte sich wirklich sehen lassen. Wir haben uns richtig ordentlich stabilisiert, stehen klasse in der Abwehr. Über 33 Gegentore kann man sich nicht beschweren und auch unsere Angriffsleistung mit 30 Toren ist gut. Es ist heute einfach alles in Ordnung. Wir haben das umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten und sind jetzt in guter Verfassung für das wichtige Heimspiel gegen Gladbeck am nächsten Samstag.“ 

 Statistik zum Spiel 

TV Korschenbroich: Ruch (1), Leclaire (n.e.); Sommershof (3), Deppisch (1), Mantsch (4), Biskamp (1), Mestrum (2), Görden (4), Marquardt (2), Liesebach (2), Ciupinski (10/5) 

 ASV Hamm-Westfalen: Storbeck, Friedrich; Struck (4), Vrany, Simon (4), Wiegers (6), Schneider (1), Macke (2), Doller, Hartmann (2), Paul (1), Orlowski (4), Pomeranz (9) 

 Zuschauer: 162 
Strafminuten: 0 - 4 
Siebenmeter: 5/6 – 0/2 
Schiedsrichter: Christoph Maier / Michael Kilp