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Konstanz erreicht Unentschieden gegen Hochdorf in letzter Sekunde

03.03.2013 - 12:02 Uhr

Es laufen die letzten Sekunden der Partie. Die Zuschauer stehen schon seit Minuten, die Halle tobt. Dann, in sprichwörtlich allerletzer Sekunde, erzielt Simon Geßler von Rechtsaußen den letzten Treffer der Partie. Die Sirene ertönt, die Begegung ist beendet. Jubel bei den Spielern der HSG Konstanz, Jubel bei den gerade in der Schlussphase enorm lautstarken Anhängern des Heimteams. Die Gästespieler sinken enttäuscht zu Boden. Ein weiterer Heimsieg für die HSG und leer ausgehende Gäste? Mitnichten, das Spiel endete nach einer dramatischen, an Spannung kaum zu überbietenden Schlussphase mit einem 31:31 Unentschieden.

Nach einer nervösen und umkämpften Anfangsphase wurde schon früh deutlich, dass das heutige Spiel von Kampf geprägt sein würde. Ein Paradebeispiel dafür waren die Aktionen Mitte der ersten Halbzeit: die HSG verliert vorne den Ball nach einem ungenauen Zuspiel, Hochdorf leitet einen schnellen Gegenangriff ein, doch Simon Geßler war nach hinten gespurtet und schnappte sich wieder den Ball. Das Spiel wogte hin und her, keine Mannschaft konnte sich mit mehr als zwei Toren absetzen und so wurden beim Stand von 13:12 die Seiten gewechselt.

Nach der Halbzeitpause startete die HSG jedoch hochkonzentriert und entschlossen und zog innerhalb von vier Minuten auf 17:12 davon. „Die Halbzeitpause war echt komisch, alle waren schon total platt, jeder starrte vor sich hin, keiner wollte eigentlich so richtig zurück auf die Platte“, verblüffte der immer noch an einer starken Erkältung leidende Sebastian Groh und konnte sich den Zwischenspurt selbst nicht so recht erklären. Bis zur 47. Spielminute konnten die Konstanzer den herausgeworfenen Fünf-Tore-Vorsprung halten, dann stellte der neue Hochdorfer Trainer Benjamin Matschke auf eine offensive Deckung um. „Der entscheidende Schachzug“, meinte Sebastian Groh, denn über ein 26:23 in der 49. Minute schaffte es Hochdorf erstmals wieder in der 52. Minute den Spielstand auszugleichen. Die nun müde wirkenden Konstanzer fanden wie in der ersten Halbzeit gegen den Rückraumshooter auf Seiten der Gäste, Jonas Kupijai, nun gegen den schnellen Rechtsaußen Steffen Dietz kein Mittel und gerieten drei Minuten vor dem Schlusspfiff durch ebendiesen gar in Rückstand. „Eigentlich darf das nicht sein, schon aus Zufall muss der mich doch einmal treffen“, zeigte sich Patrick Glatt verärgert über die vielen Treffer über außen. Keinen hielt es jetzt mehr auf den Sitzen, die Zuschauer und Auswechselspieler standen schon Minuten vor dem Schlusspfiff auf und feuerten ihre Mannschaft an.

Der Schock dann 23 Sekunden vor dem Ende: Hochdorf geht erneut mit 31:30 in Führung. Letzter Angriff für die HSG, die Sekunden verrinnen erbarmungslos. Nur noch wenige Sekunden sind zu spielen, Simon Gessler bekommt den Ball auf Rechtsaußen, übernimmt die Verantwortung und schließt ganz abgezockt zum 31:31 Ausgleich ab. Direkt danach ertönt die Schlussirene. Anschließend scheinbar verkehrte Welt: die favorisierten Gastgeber jubeln, der im Abstiegskampf steckende Außenseiter Hochdorf ist sichtlich geknickt. Nach einigen Minuten relativiert sich das Bild, doch keiner weiß den Punkt richtig einzuordnen: ein gewonnener oder doch eher verlorener? „Die Jungs gehen gerade teils auf dem Zahnfleich, da müssen wir heute eben mit dem Punkt zufrieden sein“, meinte der Trainer, Daniel Eblen, während sich die Spieler uneins waren. Gerrit Bartsch sah den Punkt „am Ende auch eher als gewonnenen“ an, „wobei wir uns das selbst ankreiden müssen. Wir haben es verschlafen, den Vorsprung nach der Halbzeit weiter auszubauen – dann wäre Hochdorf eingebrochen.“ „Ein komplett verschenkter Punkt, auch wenn es heute das härteste Spiel – nicht nur für mich – war, seit ich hier in Konstanz bin. Wir hatten das Spiel im Griff und haben dann die Kontrolle verloren. Trotzdem war es heute extrem wichtig für unser Selbstvertrauen, wenigstens noch einen Punkt geholt zu haben,“ meinte Sebastian Groh. Fast entschuldigend aber auch mit einem Augenzwinkern brachte es Torhüter Patrick Glatt auf den Punkt: „Wir würden unsere Nerven auch gerne schonen, aber wir bieten gerade einfach immer das volle Programm.“   

HSG Konstanz: Glatt, Wolf (Tor); Muturi, Mittendorf (1), Oesterle, Groh (5), Bartsch (2); Lauber, Schoch, Faißt (5), Schatz (7/3), Babik, Geßler (4), Bruderhofer (7).

Zuschauer: 750.      

Quelle: HSG Konstanz
Autor: Handball.de
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