Kapitän Patrick Schmidt vor der Junioren-EM im Interview

Am Mittwoch um 11.05 Uhr startete die deutsche Junioren-Nationalmannschaft vom Flughafen München aus nach Ankara in der Türkei, wo vom 5. bis 15. Juli die Europameisterschaft ausgetragen wird.

Gleich morgen um 17 Uhr steigt das erste Spiel gegen Serbien, am Freitag geht es gegen Slowenien und am 8. Juli gegen Frankreich. Angeführt wird das Team dann von Mittelmann und Kapitän Patrick Schmidt (20), der beim TV Großwallstadt unter Vertrag steht, aber auch ein Zweitspielrecht beim Drittligisten DJK Rimpar besitzt.

Deine Mannschaft und du haben sich den Europameistertitel zum Ziel gesetzt. Auf was gründet sich dieser Optimismus?
Patrick Schmidt: „Wir stehen mit den Spitzennationen in Europa auf Augenhöhe. Ich habe einen sehr guten Eindruck von der Mannschaft, alle sind super motiviert und mit Blacky Schwarzer und Heiko Karrer betreut uns ein Top-Trainerteam. Ich bin fest davon überzeugt, wir können bei der EM etwas reißen.“

Beim Sympany Cup vor zehn Tagen landete das Team nach zwei Siegen und einer Niederlage gegen Spanien auf dem zweiten Platz.
Patrick Schmidt: „Stimmt. Bei dem verlorenen Spiel gab es viel Luft nach oben. Da haben wir uns im Prinzip selbst geschlagen. Nach dieser Partie haben wir uns alle zusammengesetzt und kamen gemeinsam zu dem Schluss, dass es so nicht funktioniert, und wir uns bei der EM kein so schwaches Spiel erlauben können, wollen wir unser Ziel erreichen.“

Bei der letzten Jugend-Weltmeisterschaft 2011 in Argentinien beendete ebenfalls eine Niederlage gegen Spanien alle Medaillen-Hoffnungen und bedeutete das Aus im Viertelfinale. Am Ende stand ein siebter Platz zu Buche.
Patrick Schmidt: „Ja, das war bitter. Aber so ist das bei K.o-Spielen: ein schlechtes Spiel und du bist raus. Kürzlich bei der Fußball-EM hat mich das Halbfinalspiel der Deutschen gegen Italien fatal an unsere damalige Situation erinnert.“

Was sind die Kriterien, die erfüllt sein müssen, damit ihr in der Türkei erfolgreich seid?
Patrick Schmidt: „Zuallererst müssen wir als Team funktionieren, aber um den Zusammenhalt mache ich mir keine Sorgen. Wichtig ist auch, die taktische Disziplin zu halten und die Aufgaben, die uns das Trainerteam vorgibt, zu erfüllen. Wenn dann noch die Leidenschaft und Begeisterung aufkommt, in einem so wichtigen Turnier für Deutschland spielen zu können, dann müsste es klappen.“

Welche besonderen Aufgaben stellen sich dem Kapitän dieser Mannschaft?
Patrick Schmidt: „Ich sehe mich als Bindeglied zwischen Trainer und Mannschaft, stehe im ständigen Kontakt mit Blacky und Heiko. Dabei geht es nicht nur um handballerische Dinge. Manchmal geht es auch um Essenswünsche oder um die mögliche Freizeitgestaltung an spielfreien Tagen. Es wird viel geredet, auch mit dem Spielerrat, wenn kleinere Probleme auftauchen. Kurz vor den Spielen hole ich die Mannschaft in der Kabine noch einmal zusammen, erinnere sie an unsere taktische Marschroute und mache die Bedeutung, das DHB-Trikot tragen zu dürfen, deutlich.“


Spielplan der Gruppe D:

05.07.2012
17:00 Deutschland - Serbien
19:30 Frankreich - Slowenien

06.07.2012
17:00 Slowenien - Deutschland
19:00 Serbien - Frankreich

08.07.2012
17:00 Deutschland - Frankreich
19:00 Serbien - Slowenien