Juniorinnen nach dramatischen 20:19-Sieg über Ungarn im WM-Halbfinale

Deutschland steht im Halbfinale der U20-Weltmeisterschaft in Kroatien! In einer bis zum Ende packenden Partie erzielte Sina Namat mit der Schlusssirene den alles entscheidenden Treffer zum 20:19. Die Mannschaft von Thorsten Schmid und Wieland Schmidt hat auch trotz eines Vier-Tore-Rückstandes in der zweiten Halbzeit nie aufgegeben und mit viel Leidenschaft und Herzblut diesen sensationellen Sieg erkämpft.

„Unfassbar, unglaublich, da fehlen einem die Worte. Ich bin so stolz, diese Mannschaft zu trainieren. Das war eine über weite Strecken überragende Abwehrleistung, ein absoluter Kampf und Entschlossenheit, selbst in einer schier aussichtlosen Phase“, rang Schmid nach dieser nervenaufreibenden Partie nach Worten.

Xenia Smits und Sina Namat warfen die DHB-Auswahl zu Beginn des Matches mit 2:0 in Führung. Ungarn fand keine Mittel gegen die kompakte und bewegliche Abwehr der Deutschen, kam dann aber besser in Fahrt und erzielte zwei schnelle Treffer zum Ausgleich. Beide Teams agierten im Angriff nervös und schlossen teilweise überhastet und unvorbereitet ab. Dank eines Doppelschlags von Anna Seidel führte Deutschland nach 22 Minuten mit 7:4 in einer torarmen ersten Halbzeit. Nachdem Xenia Smits, Jennifer Rode und Kim Wahle bereits je einen 7-Meter verworfen hatten, fasste sich Isabel Tissekker ein Herz und verwandelte den vierten Strafwurf zum 8:5. Doch der Mannschaft von Thorsten Schmid gelang es nicht, den Vorsprung weiter auszubauen: Ungarn, angeführt von der starken Gabriella Toth, warf vor dem Halbzeitpfiff drei Tore in Folge und glich zum 8:8 aus.

Auch der zweite Abschnitt war nichts für schwache Nerven. Luca Szekerczes erzielte für die Ungarinnen den ersten Treffer und die DHB-Auswahl lief einem permanenten Rückstand hinterher. Der körperlich starke Gegner riss das Spiel nun an sich und baute die Führung über 11:13 (39.) auf 11:15 (42.) aus. Das Halbfinale war in diesem Moment in weite Ferne gerückt. Nach Toren von Rode, Wahle und Smits traf Maren Weigel in der 50. Spielminute zum 15:16-Anschlusstreffer. Ungarn erzielte das nächste Tor, doch Tissekker bewies Nervenstärke vom 7-Meterpunkt und verwandelte zwei Strafwürfe in Folge zum hoch verdienten Ausgleich.  

Erneut ließ sich der Gegner nicht beeindrucken und legte wieder vor. Maren Weigel übernahm die Verantwortung und traf zum 19:19. Bartalos nahm 50 Sekunden vor dem Abpfiff seine Auszeit und besprach den letzten Angriff mit seinen Spielerinnen. Dieser landete aber in den Händen der erneut stark haltenden Dinah Eckerle. Nun musste es schnell gehen: Im Gegenstoß passte Weigel auf die freistehende Sina Namat und die Kreisläuferin verwandelte zum Unglauben der Ungarinnen und zur überschwinglichen Freude der Deutschen mit der Schlusssirene zum 20:19.

„Diese Mannschaft hat das Halbfinale absolut verdient. Es war unglaublich, dieses Spiel noch in der letzten Minute zu drehen. Besser, als mit dem Schlusspfiff zu treffen und dem Gegner keine Chance mehr zu lassen geht nicht“, sagte ein stolzer Trainer. Am Freitag trifft sein Team dann um 20.45 Uhr im Halbfinale der Weltmeisterschaft auf die bärenstarken Koreanerinnen.

Deutschland – Ungarn 20:19 (8:8)

Tor: Dinah Eckerle (10 Paraden), Nicole Roth
Feld: Saskia Rast, Anna Seidel (2), Katharina Beddies, Saskia Putzke (1), Kim Lea Wahle (3), Isabel Tisseker (3/3), Marieke Blase, Xenia Smits (5), Maren Weigel (2), Sina Namat (2), Louisa Wolf, Jennifer Rode (2), Cara Hartstock, Johanna Heldmann