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Jetzt geht es um Edelmetall: Junioren nach Glanzleistung im Halbfinale

03.08.2016 - 22:35 Uhr

Die DHB-Junioren haben ihr Traumziel erreicht: Am Mittwochabend machte die Mannschaft den Einzug in die Runde der letzten Vier bei der U20-Europameisterschaft im dänischen Kolding perfekt. Einen Tag nach dem 26:27 gegen Dänemark – der ersten Turnierniederlage – zeigte das Team von Markus Baur und Erik Wudtke die richtige Reaktion und besiegte Norwegen deutlich mit 30:23 (18:14).

Im Halbfinale am Freitag geht es entweder gegen den aktuellen U18-Europameister und U19-Weltmeister Frankreich oder die starken Spanier. Gegen wen von beiden die DHB-Auswahl in Kolding im Halbfinale spielt, entscheidet sich erst im allerletzten Hauptrundenspiel zwischen Dänemark und Kroatien am späten Mittwochabend.

Gewinnen die Kroaten, ist Deutschland Gruppensieger und trifft auf Frankreich, gewinnt Dänemark, ist Deutschland Zweiter und es geht gegen Spanien. Allerdings wird die deutsche Mannschaft im Halbfinale – egal gegen wen – erheblich geschwächt an den Start gehen: Kapitän Tim Suton erhielt gegen Norwegen zehn Minute vor dem Ende wegen eines Fouls die direkte Rote und somit auch die Blaue Karte – und ist damit für das Halbfinale gesperrt.
Ausgespielt werden die Halbfinals am Freitag um 18 Uhr und 20.30 Uhr.

„Wir stehen zurecht im Halbfinale, weil wir diesen Sieg absolut verdient hatten“, sagte Björn Zintel. „Wir waren im Angriff viel stärker als im Vergleich zu Dänemark, vor allem in Überzahlsituationen“, ergänzte Marian Michalczyk, mit sechs Treffern bester Torschütze der DHB-Auswahl: „Auf das Ergebnis ist in dieser Höhe verdient. Natürlich ist das ganz bitter, dass Tim am Freitag nicht dabei sein kann.“

Für Trainer Baur war es vorrangig die Defensivleistung, die für den Sieg gegen Norwegen verantwortlich war: „22 Gegentore sind sehr gut.“ Einen großen Anteil daran hatte Torwart Joel Birlehm, der zum besten deutschen Spieler gewählt wurde.

Gegen Norwegen hatte das Trainergespann Baur/Wudtke ihre rechte Seite umstellen müssen: Wegen seiner schweren Grippe reiste Valentin Spohn nach Hause, für ihn wurde Robin Egelhof vom TV Hochdorf nachnominiert, zudem fehlte in Jerome Müller ein weiterer Linkshänder. Er hatte gegen Dänemark am Vortag nach einem Foul eine direkte Rote Karte gesehen und war für ein Spiel gesperrt worden. Im Halbfinale am Freitag darf Müller aber wieder auflaufen.
„Dafür, dass er nicht trainiert hat, hat Robin das richtig gut gemacht“, sagte Baur, der den Pfälzer am Dienstagabend um 22 Uhr informiert hatte, am Mittwoch gegen 9 Uhr hob bereits der Flieger für Egelhof ab.

Nach einem ausgeglichenen Beginn setzte sich die deutsche Mannschaft von 6:4 auf 10:6 (17. Minute) ab. Im Gegensatz zur Niederlage gegen Dänemark zeigte die DHB-Offensive viel mehr Entschlossenheit und Sicherheit und baute mehr Druck auf. Zudem stachen die Gegenstöße, vor allem durch Lars Weißgerber. Björn Zintel war wieder einmal eiskalt vom Siebenmeterpunkt.

Auch wenn die groß gewachsenen Skandinavier alles versuchten, die deutsche Mannschaft ließ bis zur Pause nicht mehr viel anbrennen und ging völlig verdient mit einem 18:14-Vorsprung in die Kabine. Durch einen verwandelten Zintel-Strafwurf glückte gleich nach dem Wechsel die erste Fünf-Tore-Führung gegen die Norweger, die in der Gruppenphase überraschend Gastgeber Dänemark besiegt hatten.

Damit war endgültig der Knoten geplatzt – auch wenn Trainer Baur ein ums andere Mal etwas lauter auf der Bank wurde. Aber der hatte genau das richtige Händchen, als er Mitte der zweiten Hälfte Nachrücker Egelhof brachte: Mit seinem zweiten Ballkontakt traf der Rechtsaußen zum 23:17, innerhalb von drei Minuten folgte zwei weitere Treffer, durch die die DHB-Auswahl sich entscheidend auf 25:18 absetzte und letzte Zweifel am Halbfinaleinzug beseitigte.

Doch in der 49. Minute folgte der Wehrmutstropfen: Weil er seinen Gegenspieler in der Luft geschubst haben soll, erhielt Suton die direkte Rote Karte. Und die hat laut EHF bei dieser EURO automatisch eine Blaue Karte und eine Sperre von einem Spiel zur Folge.

Statistik

Norwegen - Deutschland in Kolding 23:30 (14:18)

Deutschland: Paul Twarz (VfL Potsdam), Joel Birlehm (GWD Minden);  Lukas Mertens (Wilhelmshavener HV/2), Tim Nothdurft (HBW Balingen-Weilstetten), Marian Michalczik (GWD Minden/6), Kevin Struck (Füchse Berlin), Tim Suton (TBV Lemgo/3), Björn Zintel (ASV Hamm-Westfalen/5), Franz Semper (SC DHfK Leipzig/3), Stefan Salger (SG Leutershausen), Lars Weissgerber (HG Saarlouis/3), Moritz Schade (Dessauer HV/2), Patrick Gempp (TV Großwallstadt/1), Johannes Golla (MT Melsungen/2), Robin Egelhoff (TV Hochdorf/3)

Bester Torschütze Norwegen: Solstad (4); Schiedsrichter: Boricic/Markovic (Serbien); Zeitstrafen: Deutschland 6 Minuten, Norwegen 12 Minuten, Rote Karte: Suton (50.); Siebenmeter: 1/1:4/4

Quelle: dhb.de
Autor: Handball.de
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