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Interview mit Sebastian Groh (HSG Konstanz) zum anstehenden Südbadenderby

Sebastian GrohZoom
Sebastian GrohFoto: Peter Pisa
13.03.2013 - 10:14 Uhr

Sebastian Groh, der 25-jährige Kreisläufer der HSG, spielt seit letzter Saison in Konstanz. Mit seiner Freundin ist er in einer schönen Wohnung im Paradies, einem Konstanzer Stadtteil, heimisch geworden. Bevor er an den Bodensee kam, hat er bereits eine Ausbildung zum Physiotherapeuten erfolgreich abgeschlossen. Zunächst wollte er anschließend Medizin studieren, mittlerweile hat er sich jedoch für ein Parallelstudium der Wirtschaftswissenschaften und Sport entschieden – und seine Wahl nicht bereut. Das Handball-ABC erlernte er beim TuS Schutterwald, bevor er für die SG Köndringen/Teningen auf Torejagd ging. Vor dem Spiel gegen seinen Ex-Verein am Samstag, 20.00 Uhr in der Konstanzer Schänzle-Sporthalle, sprach Sebastian Groh mit dem Pressedienst der HSG Konstanz über das bevorstehende Derby und seine Bedeutung – für die Fans und für ihn selbst. Außerdem erklärt er die momentane Schwächephase der HSG und macht gleichzeitig deutlich, dass er die HSG für die Zukunft gut aufgestellt sieht.
    
Hallo Sebastian, du hast lange beim südbadischen Kontrahenten der HSG in Köndringen/Teningen gespielt. Wie war es für dich zum Rivalen nach Konstanz zu wechseln? Waren die Fans in Teningen sauer, wie haben es deine Mitspieler aufgenommen und vor allem: wie hast du deinen Empfang durch den HSG-Fanclub und die Konstanzer Zuschauer in Erinnerung?
"Es war absolut keine Entscheidung gegen Teningen, sondern eine Entscheidung für Konstanz. Wie die Fans in Teningen das aufgenommen haben, habe ich gar nicht wahrgenommen. In der Mannschaft war das kein Problem, das sind alles gute Jungs und ich hatte mit der Mannschaft eine gute Zeit. Der Empfang hier war natürlich klasse, durch den Fanclub sowieso aber ebenso durch die anderen Zuschauer. Die HSG ist übrigens die erste Mannschaft in der ich spiele, die einen eigenen Fanclub hat - und was die Jungs von der Tribüne aus leisten, finde ich klasse!"

Sind die Spiele gegen Teningen für dich im doppelten Sinne etwas ganz Besonderes: brisantes Derby um die Vormachtstellung in Südbaden und zugleich das Kräftmessen gegen deine langjährigen Teamkameraden?
"Klar ist es ein besonderes Spiel, auch wenn sich das Gesicht der Mannschaft doch etwas verändert hat, ist es immer noch ein komisches Gefühl gegeneinander zu spielen - natürlich insbesondere gegen gute Freunde wie beispielsweise Danny Trodler.
Von der Vormachtstellung in Südbaden, von der vor diesem Derby jedes Mal geredet wird, konnte ich mir bis jetzt noch nie etwas kaufen, wenn ich ganz ehrlich bin. Es geht um zwei Punkte und einen guten Heimauftritt, das ist wichtig!"

Was erwartest du für ein Spiel im Derby gegen Teningen? Der Gegner steckt im Abstiegskampf und benötigt dringend jeden Punkt und wird zudem die letzte hohe Niederlage in eigener Halle gegen die HSG nicht vergessen haben. Die HSG hingegen ist nach der Winterpause auch noch nicht so recht in Schwung gekommen...
"Das Hinspiel fällt aus der Wertung, das war wirklich zum vergessen. Ich freue mich, dass Daniel Warmuth sich von seiner Verletzung so gut erholt hat, das war wichtiger als die Punkte.
Für uns wird es in diesem Spiel in erster Linie darum gehen, ein Mittel gegen die gute offensive Abwehr Teningens zu finden - dann ist ein Sieg sicherlich machbar! Ich glaube außerdem nicht, dass Teningen - gerade jetzt wo die Mannschaft wieder komplett ist - irgendetwas mit dem Abstieg zu tun haben wird."

Worin siehst du die Ursache, dass die HSG Konstanz in der Rückrunde nicht an die phänomenalen Leistungen in der Hinrunde anknüpfen kann?
"Was wir in der Hinrunde mit unserem dünnen Kader geleistet haben, war schlichtweg sensationell. Mittlerweile macht sich das allerdings doch bei Einigen bemerkbar, da viele Spieler sehr viel Verantwortung und lange Einsatzzeiten schultern müssen. Da fehlt nun hin und wieder einfach etwas Kraft oder Spritzigkeit in den entscheidenden Momenten. Schließlich darf man auch nicht vergessen, dass bei uns keiner Profi ist und wir zusätzlich zum Handball auch unseren Alltag mit Studium oder Arbeit stemmen müssen."

Wie wollt ihr das Ruder wieder herumreißen?
"So wie wir es immer versucht haben, wenn es schwer wurde: mit Kampf, Teamgeist und Willen! Wenn es dann am Ende nicht reicht, können wir uns keinen Vorwurf machen."

Wo oder wie möchtest du die Saison beenden?
"Am liebsten verletzungsfrei, mit guten Noten im Studium und unter den ersten fünf in der Tabelle. Ich denke, das wäre ein toller Erfolg."

Wenn du die HSG in sportlicher und organisatorischer Hinsicht mit anderen Drittligisten vergleichst: wo steht die HSG? Wie gut siehst du Konstanz aufgestellt?
"Was das angeht, gibt es keinen Verein in der dritten Liga Süd, der uns das Wasser reichen kann. Was hier von Vereinsseite geleistet wird, sei es im Bereich Marketing oder Sponsoring aber auch im Bereich der Spielerbetreuung: das ist für mich für Drittligaverhältnisse sensationell. Wir befinden uns auf einem sehr guten Weg, werden uns mit Sicherheit auch noch weiterentwickeln und wachsen."

Wo gibt es noch Verbesserungs- oder Optimierungsbedarf?
"Verbesserungsmöglichkeiten gibt es immer, Ideen sind auch reichlich vorhanden, allein: Es fehlt allerdings ab und an an der "Manpower", das alles umzusetzen. Aber auch hier sind wir kontinuierlich im Wachstum und ich kann nur jedem, der Lust hat, empfehlen sich zu engagieren!"

Was fehlt deiner Meinung nach um die 2. Bundesliga stemmen zu können?
"Das ist in erster Linie eine finanzielle Frage. Dabei meine ich gar nicht so sehr die zusätzlichen Ausgaben für den Spieleretat, sondern vor allem für Reise-  und sonstige Kosten."

Und was ist das Besondere bei der HSG, was zeichnet diesen Verein aus?
"Das Herzblut, was in diesen Verein gesteckt wird. In diesem Maß habe ich das noch nicht erlebt."

Deine Heimat, der Ortenaukreis, ist eine schöne Region. Was aber macht Konstanz und der Bodensee für dich aus?
"Schwierige Frage, das ist ja fast wie eine Entscheidung zwischen Kaviar und Austern bzw. in meinem Fall eher Schnitzel und Pizza. Was ich damit sagen will, ist: Beide Regionen haben einen großen Reiz und bieten landschaftlich natürlich viel. Im Sommer bin ich allerdings klar pro Bodensee, soviel steht fest! Da braucht man keinen Urlaub. Vom Winter reden wir lieber nicht..."

Quelle: HSG Konstanz
Autor: Handball.de
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