Startseite » Männer » DHB-Pokal Männer » Interview mit Mark Schober (Mitglied der HBL-Geschäftsführung): "Pokalreform von Liga und DHB erhöht Spannung und spielt allen Beteiligten in die Karten"

Interview mit Mark Schober (Mitglied der HBL-Geschäftsführung): "Pokalreform von Liga und DHB erhöht Spannung und spielt allen Beteiligten in die Karten"

05.12.2013 - 12:12 Uhr

Seit Samstag steht fest: Deutscher Handballbund und DKB Handball-Bundesliga stellen den Pokalwettbewerb der Männer auf ein neues Fundament. Ab der Saison 2014/15 wird neben dem großen DHB-Pokal auch ein DHB-Amateur-Pokal ausgetragen. Dessen Endspiel findet im Rahmen des Final 4-Turniers um den DHB-Pokal statt. Der von DHB und HBL in den vergangenen Monaten gemeinsam erarbeitete Reformvorschlag ist am Samstag vom DHB-Bundesrat in Berlin einstimmig verabschiedet worden. Die gemeinsam erarbeitete Reform soll die Attraktivität des Pokalwettbewerbs erhöhen, Fans, aber auch alle teilnehmenden Profi- und Amateurvereine sollen profitieren. Für die DKB Handball-Bundesliga war Mark Schober, Mitglied der Liga-Geschäftsführung, in der Arbeitsgruppe von DHB und Liga. Im Interview der Woche erklärt er, in welche Form der Wettbewerb ab der Saison 2014/15 gegossen wird und welche Vorteile die Pokalreform mit sich bringt.

Herr Schober, wie sieht der DHB-Pokal ab der Saison 2014/15 genau aus?
"Neben dem DHB-Pokal, dem Leistungspokal, wenn man so will, wird zukünftig parallel ein Amateur-Pokal ausgetragen. Im DHB-Pokal sind insgesamt 64 Erst-, Zweit-, und Drittligisten vertreten. Diese Mannschaften aus dem Leistungsbereich beginnen den Wettbewerb im August mit jeweils 16 Final-4-Turnieren. In der zweiten Runde treffen dann die 16 Turniersieger aufeinander und es geht wie gewohnt im K.O.-System weiter bis zum großen Final 4-Turnier um den DHB-Pokal in Hamburg, dass seit Jahren eine absolute Topveranstaltung mit Präsenz im internationalem Sportkalender besitzt."       

Nehmen Sie damit den Amateurvereinen nicht die Chance, das zu schaffen, was den Pokal ausmacht: nämlich einen scheinbar übermächtigen Gegner aus dem Wettbewerb zu werfen?
"Im Gegenteil. Typische Pokal-Sensationen sind im Handball viel seltener als beispielsweise im Fußball. Ich sehe es eher umgekehrt. Jetzt haben auch die Amateurvereine die sichere Möglichkeit, sich zu profilieren. Denn das Finale des neuen Amateur-Pokals, der ab der Saison 2014/15 ausgespielt wird, ist Vorspiel zum Finale des großen Final-4-Turniers in der O2 World in Hamburg. Die Chance, in den weltbesten Klubhandballevent direkt involviert zu sein, ist doch riesig. Außerdem dürfen die beiden Finalisten des DHB-Amateur-Pokals in der darauf folgenden Saison im DHB-Pokal starten. Dann haben sie zusätzlich die Gelegenheit, Erst-, Zweit- und Drittligisten ein Bein zu stellen."

Welche Vorteile bringt die Pokalreform mit sich?
"Oberstes Ziel von DHB und Liga war es, die Attraktivität des DHB-Pokals insgesamt zu steigern. Wir wollen zukünftig für die Medien, für die Zuschauer sowie für unsere Klubs eins drauf legen. Um ganz ehrlich zu sein, haben die ersten Pokalrunden nicht gerade die Massen vom Hocker gerissen. Das wollen wir durch 16 Final-4-Turnieren, an denen immer mindestens ein Team aus der 1., 2. Und 3. Liga teilnimmt, gleich zu Beginn des Wettbewerbs ändern. Drei Spiele an einem Wochenende, die Aussicht auf Derbys dank der Nord-Süd-Aufteilung in den Lostöpfen. Außerdem startet der Wettbewerb damit für alle Mannschaften gleichzeitig. Und zwar im Sommer, quasi mit einem Vorbereitungsturnier, zu einem Zeitpunkt, in dem der Terminkalender der Vereine noch nicht so gefüllt ist. Das schafft Entlastung für Spieler und Klubs. Die Reduzierung der Runden hat denselben Effekt. Gleichzeitig kommt es zu einer Anhebung des Niveaus ab der 1. Runde. Ich bin sicher, dass das neue System, getragen vom DHB, den Landesverbänden, unseren Klubs und der Liga, allen Beteiligten in die Karten spielen wird."

Quelle: DKB Handball-Bundesliga
Autor: Handball.de
Diesen Beitrag im Forum diskutieren



Der Handball.de Vereinsrabatt

Zurück