Startseite » Sonstiges » Interview mit Georg Clarke (DHB-Vizepräsident Jugend): "Kinder- und Schulhandball sind wichtigste Felder"

Interview mit Georg Clarke (DHB-Vizepräsident Jugend): "Kinder- und Schulhandball sind wichtigste Felder"

27.06.2013 - 10:30 Uhr

An diesem Wochenende kommt die Jugend des Deutschen Handballbundes in Köln zu ihrem turnusmäßigen Bundestag zusammen - Motto: „Bildung durch Sport bildet“. Für Georg Clarke ist dies eine zentrale Veranstaltung, denn in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen werden die Weichen für die Zukunft des Handballs gestellt. Clarke (49) ist seit 2008 DHB-Vizepräsident Jugend und steht als solcher am Samstag erneut zur Wahl.

Welche Aufgaben stellen sich der DHB-Jugend?
"Kinder und Jugendliche sind unser höchstes Gut. Für sie wollen wir die Zukunft des Handballsports gestalten. Von uns und dem Nachwuchs wird da viel erwartet, aber ich bin zuversichtlich, dass wir den Ansprüchen gerecht werden können. Denn Jugend ist motiviert, Jugend bringt Leistung - wir müssen den Rahmen schaffen."

Was ist die vordringlichste Aufgabe?
"Wir müssen unsere Kinder und Jugendliche als Mitglieder in den Vereinen gewinnen und halten. Dafür brauchen wir neue Modelle, die wir gemeinsam mit Verbänden und Vereinen entwickeln müssen. Klar ist: Sportvereine benötigen als Antwort auf die demografische Entwicklung unserer Gesellschaft neue Konzepte. Das bisherige Handeln wird angesichts einer älter werdenden Gesellschaft mit weniger Kindern und Jugendlichen nicht mehr erfolgreich sein."

Wo müssen Sie aktiv werden?
"Die wichtigsten Felder sind Kinder- und Schulhandball. Mit der Einführung von G8 und Ganztagsschulen benötigen wir neue Modelle der kooperativen Vereinsarbeit. Da lohnt es sich, nicht nur an Schulen, sondern auch an Kindergärten zu denken, um frühzeitig und nachhaltig für den Handballsport zu begeistern. Zudem wollen wir gezielt den Mädchenhandball weiter fördern, und auch Integration durch Sport ist ein großes Thema. Der Handballsport muss für Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund attraktiver werden."

Das sind große Projekte...
"...und deshalb müssen wir auch alle zur Verfügung stehenden Kräfte nutzen. DHB, Landesverbände, Bundesligen und Vereine müssen auch im Sinne der Jugend in allen Gremien und auf allen Ebenen zielorientiert zusammenarbeiten."

Reicht dazu die Zahl der Mitstreiter?
"Auch hier müssen wir stärker werden. Wir wollen ein flächendeckendes Netz von Jugendsprechern und Junior-Teams knüpfen. Das deckt sich mit dem Ziel, rund um die Jugend die ehrenamtliche Arbeit zu stärken."

Wie sieht es mit dem Angebot aus, das der Handball den Kindern und Jugendlichen macht?
"Wir müssen zwei Dinge im Auge behalten - zum einen den Leistungssport, zum anderen den Breitensport. Ohne eine bedarfsorientierte Spielstruktur für den Leistungssport geht es nicht. Wir brauchen aber auch ein Angebot für Kinder und Jugendliche, die sich zwar für Handball begeistern, aber aus den unterschiedlichsten Gründen nicht den Weg zum Spitzensport beschreiten. Da lohnt es sich, intensiv zum Beispiel über alternative Spielformen, Beachhandball und Goalcha nachzudenken."

Nicht zuletzt hat der Sport auch eine erzieherische Aufgabe.
"Ethik im Sport ist und bleibt ein großes Thema. Wir haben die Aufgabe, unsere Kinder und Jugendlichen nicht nur mit handballerischem Wissen zu versorgen, sondern sie auch als Persönlichkeiten auszubilden. Das ist ein hoher Anspruch, den wir an uns stellen."

Quelle: dhb.de
Autor: Handball.de
Diesen Beitrag im Forum diskutieren



Der Handball.de Vereinsrabatt

Zurück