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Interview mit Essens Michael Hegemann: „Wir sind in Zukunft schwerer berechenbar.“

07.07.2016 - 08:11 Uhr

Noch befinden sich die Spieler und das Trainerteam des TUSEM im Sommerurlaub. Am 18. Juli beginnt für die Zweitligahandballer von der Margarethenhöhe die Vorbereitungsphase. TUSEM-Kapitän Michael Hegemann hat sich die Zeit genommen und stand uns im Interview Rede und Antwort:   

Hallo Michael, es ist Saisonpause. Wie verbringst du die freie Zeit?
„Im Moment bin ich mit meiner Familie in Holland. Wir genießen die freie Zeit an der See und schalten ab. Die Erholung tut nach der langen und kräftezehrenden Saison gut.“     

Das letzte Saisonspiel liegt knapp sechs Wochen zurück. Juckt es schon wieder in den Fingern?
„So langsam kommt die Sehnsucht nach dem Ball wieder. Bevor die Saison startet liegt wie immer eine harte Vorbereitung vor uns. Diese Zeit ist erfahrungsgemäß besonders intensiv und anstrengend aber absolut notwendig als Grundstein für eine erfolgreiche Saison. Ich freue mich zusammen mit meiner Mannschaft wieder auf dem Spielfeld zu stehen und um Punkte zu kämpfen.“

Mit 39 Jahren bist du topfit und hast dich für eine weitere Saison beim TUSEM entschieden. Das vielleicht letzte Jahr deiner aktiven Karriere?   
„Mir ist bewusst, dass ich nicht mehr allzu viele Jahre im Handball vor mir habe. Ich werde im Winter schauen, wie es mir geht und inwieweit der Sport mir weiterhin Spaß macht. Wenn ich Handball spiele, dann immer mit einhundert Prozent Wille und Leidenschaft.“    

Du hast dein Referendariat zum Grundschullehrer erfolgreich abgeschlossen. Wie geht es jetzt beruflich weiter?
„Nach den Sommerferien trete ich die Festanstellung an einer Grundschule in Essen an. Ich bin froh und sehr dankbar, dass es geklappt hat. Ich werde erstmals eine Klasse als Klassenlehrer betreuen und bin sehr gespannt auf die verantwortungsvolle Aufgabe. Der Einstieg ins Berufsleben ist mir damit bereits während der Zeit als Handballer geglückt.“   

Du bist Ende Mai zum ersten Mal Vater geworden. Sind Frau und Kind wohlauf?
„Meiner Frau, unserem Kind und mir geht es gut. Der Kleine wächst und gedeiht. Jeder Tag ist unglaublich spannend aber man muss sich auch erst einmal an die neue Situation gewöhnen. Insgesamt kann ich sagen, dass wir rundum glücklich sind.“   

Was hat sich seit der Geburt deines Kindes in deinem Leben verändert?
„Als Vater habe ich nun große Verantwortung und möchte dieser gerecht werden. Wir nehmen auf den Kleinen viel Rücksicht und einer von uns beiden muss immer bei ihm sein. Die größte Umstellung ist der unregelmäßige Schlaf. Aber daran haben wir uns mittlerweile gewöhnt.“   

Hast du dir schon einen Plan zurechtgelegt, wie du Handball, Beruf und Kind während der Saison unter einen Hut bekommst?
„Ich war nie der Typ, der sich große Pläne macht. Ich nehme es so wie es kommt und wachse dann mit den Aufgaben. So bin ich in meiner Handball- und Berufskarriere gut gefahren. Ich bin mir sicher, dass dies auch der richtige Weg für die kommende Zeit ist.“

Wie hältst du dich während der freien Zeit fit?
„Wir haben von unserem Athletikcoach Sebastian Daebel individuelle Trainingspläne für die freie Zeit bekommen. Diese arbeite ich gewissenhaft ab. Hauptsächlich stehen Lauf- und Krafteinheiten auf dem Programm. Gerade für einen Spieler in meinem Alter ist die Fitness enorm wichtig, um den jüngeren Spielern in Sachen Schnelligkeit und Kraft in nichts nachzustehen.“
 
Wie beurteilst du die Saison 2015/16?
„Als Mannschaft haben wir einen großen Schritt nach vorne gemacht und eine eigene Identität entwickelt. Zusammen mit unserem Trainer Stephan Krebietke haben wir unser Spielsystem gefunden und ausgefeilt. Das schnelle Spiel aus einer stabilen Abwehr heraus liegt uns super und es passt bestens zu unserer jungen Mannschaftsstruktur. Zusätzlich haben wir eine gewisse Konstanz über die Saison rein bekommen und auch Spiele gewonnen, in denen wir nicht unseren besten erwischt Tag hatten. Besonders freut mich, dass wir zuhause viele Siege mit unseren Fans feiern konnten. Auswärts müssen wir in Zukunft noch eine Schippe drauflegen.“

Wie schätzt du die Qualität des TUSEM-Kaders für die kommende Saison ein?
„Es gibt wieder einen kleinen Umbruch im Team aber es konnten auch viele Stammspieler gehalten werden. Auf Linksaußen sehe ich mit Noah Beyer sehr hohe Qualität auf dieser Position. Rückkehrer Dennis Szczesny können wir nach einem Jahr Verletzungspause als Neuzugang betrachten. Er hat seine Stärken im Zweikampf sowie beim Wurf aus der Distanz. Er wird wohl etwas Zeit brauchen aber im Laufe der Saison eine wichtige Rolle im linken Rückraum spielen. Mit Michael Kintrup haben wir nach langer Zeit endlich wieder, neben Pasqual Tovornik, einen etatmäßigen Linkshänder im rechten Rückraum. Zusammen mit dem variabel einsetzbaren Neuzugang Karl Roosna können wir eine starke rechte Angriffsseite vorweisen. Das macht uns schwerer berechenbar. Außerdem bin ich sehr auf die Entwicklungen der Jugendspieler Sam, Maurice und Felix gespannt. Entscheidend wird sein, dass die neuen Spieler während der Vorbereitung gut in die Mannschaft integriert werden und wir fokussiert in die neue Spielzeit starten."  

Dein Ziel für die Saison 2016/17?
„Ich möchte wieder gesund durch die Saison kommen und die Mannschaft als Kapitän verantwortungsvoll anführen. Es wäre super, wenn wir uns erneut im Tabellenmittelfeld etablieren und vielleicht noch etwas nach oben arbeiten können. Außerdem wünsche ich mir, dass wir die TUSEM-Fans mit unserer Art Handball zu spielen wieder begeistern können.“

Quelle: TUSEM Essen
Autor: Handball.de
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