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HSV: Erst in das Final-Four, dann der große Umbruch

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Erst in das Final-Four, dann der große Umbruch beim HSVFoto: Eibner-Pressefoto
26.04.2013 - 13:41 Uhr

Verletzungsprobleme haben den HSV in der Hinrunde geschwächt. Nun sind die Hamburger wieder in Hochform, stehen sogar mit einem Bein im Final-Four der Champions League. Danach steht eine Verjüngung der Mannschaft an. 

Die Ausgangsposition vor dem Champions League Rückspiel (So. 18:30 Uhr, Eurosport) könnte für den HSV kaum besser sein. Nach dem 32:26 in Flensburg ist das Final-Four zum Greifen nahe. Doch Trainer Martin Schwalb (49) warnt vor zu viel Leichtsinn: “Das Ding ist noch nicht entschieden. Flensburg wird vorne draufgehen und schnell abschließen. Wenn wir im Gegenzug unsere Chancen nicht nutzen, könnte es eng werden.” Auf Michael Kraus (29) wird Schwalb eventuell verzichten müssen. Den Rückraumspieler, der im Sommer nach Göppingen zurückkehrt, plagen Knieprobleme und eine leichte Grippe. Marcin Lijewski (35) dürfte trotz Knieproblemen auflaufen. 

Nach einer schwachen Hinrunde ist der HSV längst wieder in Topform. Dementsprechend selbstbewusst äußert sich der Trainer: “Der HSV 2013 ist bisher nicht mit 7 Toren Vorsprung schlagbar gewesen.” Trotzdem soll sich niemand auf den Vorsprung ausruhen. “Ich erwarte von meinen Spielern, dass sie unabhängig vom Spielstand Handball spielen”, so der Trainer. Die Botschaft scheint bei den Akteuren angekommen zu sein: “Wir wollen zu Hause kein Spiel verlieren”, stellt Hans Lindberg klar. Die Champions League bietet die Möglichkeit, eine größtenteils misslungene Saison doch noch mit einem Erfolg abzuschließen. Danach beginnt die Vorbereitung auf die neue Saison - und den vielleicht größten Umbruch der noch jungen Vereinsgeschichte. 

Bitter und Cleverly - eine gute Ergänzung?

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Max-Henri HerrmannFoto: Eibner-Pressefoto

Torwart Dan Beutler (35) hat den HSV bereits Richtung Katar verlassen. Die Option, lediglich mit Johannes Bitter (30) und Nachwuchstorhüter Max-Henri Herrmann (19) in die neue Saison zu gehen, wurde schnell verworfen. Der dänische Schlussmann Marcus Cleverly (31) unterschrieb vor wenigen Tagen in Hamburg - allerdings nur für ein Jahr. „Wir müssen uns alle Optionen offen halten“, erklärt Schwalb. Das könnte bedeuten: Entwickelt sich Herrmann wie erhofft weiter, wird Cleverly ab Sommer 2014 nicht mehr gebraucht. Aber das ist noch lange hin - aktuell schwärmt Schwalb in den höchsten Tönen von Cleverly: „Er ist unheimlich schnell, beweglich und bringt internationale Erfahrung mit. Von der Veranlagung ist er das Gegenteil von Jogi, weil er ein ganz anderes Bewegungsschema hat. Daher hoffe ich, dass die Ergänzung gut funktioniert.“ Die weit verbreitete Skepsis, der Torwart könnte aufgrund seiner langwierigen Hüftverletzung nicht fit sein, wischt Schwalb vom Tisch. „Er wurde durchgecheckt. Alles in Ordnung.“ 

Neue Spieler brauchen Gewöhnungszeit

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Petar Djordjic wechselt nächste Saison von Flensburg nach HamburgFoto: Eibner-Pressefoto

Die weiteren Neuzugänge zur neuen Saison werden Adrian Pfahl (30, Gummersbach), Kentin Mahe (21, Gummersbach), Petar Djordjic (22, Flensburg) und Henrik Toft Hansen (26, Silkeborg) sein. Besonders von Dordic erwartet Schwalb viel: “Er hat eine super Hand-Augen-Koordination. Seine Würfe kommen aus dem Nichts. Ohne Sprung und ohne Anlauf können das nicht viele.” Rene Toft Hansen wird der Ersatz für den nach Paris wechselnden Igor Vori (32) sein. Der Däne wird sich an die Bundesliga gewöhnen müssen. Das braucht Zeit, die man ihn in Hamburg gewähren möchte. “Wir wollen Spieler weiterentwickeln”, sagt Martin Schwalb. “Wir haben viele junge Spieler geholt, die in unserem System ungewohnte Aufgaben erledigen müssen. Das könnte dazu führen, dass der Saisonanfang schwierig wird.” Der Umbruch der alternden Mannschaft war unvermeidbar. “Da müssen wir jetzt durch”, so Schwalb. 

Die Saison 2012/2013 des HSV stand nicht zuletzt im Zeichen der Geldprobleme. Der angedachte Etat von 8,1 Millionen Euro ist möglicherweise nicht komplett gedeckt. In der kommenden Saison werden sie vielleicht mit etwas weniger Geld planen. “Wie fast alle Mannschaften müssen auch wir schauen, dass wir unseren Etat gedeckelt bekommen. Momentan ist das für alle Handballmannschaften keine einfache Situation”, sagt der Trainer. Möglicherweise aber, so munkelt es durch die Hamburger Medien, wird der ehemalige Vereinspräsident Andreas Rudolph wieder Geld in den Verein investieren. Martin Schwalb jedenfalls blickt optimistisch in die Zukunft: “Wir sind ein Top-Verein und das werden wir auch bleiben.” 

Autor: Oliver Jensen
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