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HSG Konstanz kehrt gegen Herrenberg wieder in Erfolgsspur zurück

10.02.2013 - 16:52 Uhr

Stephan Christ, der Trainer der Gäste, meinte bereits vor der Reise an den Bodensee: „Mir wäre wesentlich wohler, wenn die Gastgeber nicht so unter Druck stünden“. Darin äußerte sich sowohl eine Hoffnung als auch eine Befürchtung. Der Wunsch einen angeschlagenen Gegner zum richtigen Zeitpunkt zu treffen und die Befürchtung, dass sich das alles als Bumerang erweisen könnte. Respekt hatte Herrenberg vor dem Aufritt bei den als besonders heimstark geltenden Konstanzern allemal, doch wusste niemand die jüngste Durststrecke der HSG Konstanz so recht einzuordnen. Wie würden die Akteure der Heimmannschaft damit umgehen? Hat das Selbstvertrauen gelitten, sind die Spieler etwas gehemmt oder gar blockiert – oder aber sind sie nun besonders heiß auf den Umschwung?

Die Antwort auf alle Fragen wurde bereits nach wenigen Minuten in deutlicher Manier gegeben: die Konstanzer kamen hochkonzentriert, hochmotiviert und entschlossen aus der Kabine und fanden über eine wieder gut stehende Abwehr um ihre Dirigenten Markus Schoch und Kai Mittendorf sehr gut ins Spiel. Die Herrenberger dagegen fanden von Anfang an kein Mittel, um den agressiv und konsequent zu Werke gehenden Abwehrriegel der Konstanzer auszuhebeln. Mit jeder gespielten Minute merkte man der HSG an, dass das Selbstvertrauen wuchs. Mit dem durch eine sicher stehende Defensive wieder zurückeroberten Selbstvertrauen gelang dann auch in der Offensive ein Kabinettstückchen nach dem anderen. Zuerst setzte sich Kreisläufer Sebastian Groh in der 12. Spielminute gegen zwei sich an ihm festkrallende Herrenberger durch und markierte den Treffer zum 7:4, dann sorgte Gerrit Bartsch mit einem sehenswerten Dreher zum 9:4 für ein Raunen und begeisterten Jubel auf den Rängen, die - trotz des ungünstigen Spieltermins in der Fastnachtshochburg Konstanz - überraschend gut gefüllt waren. Schließlich spielte sich die HSG mit viel Spaß und Spielfreude regelrecht in einen Rausch und behielt trotz drohenden Zeitspiels die Übersicht, spielte einen wunderschönen Querpass auf Gerrit Bartsch, der in überragender Art und Weise zum 11:6 abschloss (18. Minute). Der an diesem Abend nicht zu bremsende Gerrit Bartsch war es dann auch, der in Unterzahl von außen eines seiner insgesamt elf Tore zum 18:11 erzielte. Dabei spielt es für den aus der 2. Bundesliga gekommen Studenten scheinbar auch keine Rolle, dass er am Vormittag noch eine Mathe-Klausur an der Univerität schreiben musste.

In der Halbzeit waren es diesmal die kleinen Nachwuchshandballer, die der närrischen Hexenfigur der vorigen Woche nacheiferten: Der in diesem Spiel überraschend unglücklich agierende Herrenberger Schlussmann Barthold wurde zum Duell gebeten – und musste nun sogar einige Male die platziert geworfenen Bälle der „Knirpse“ aus dem Netz holen.

„Die letzen Spiele haben uns alle gestunken, das haben wir heute an Herrenberg ausgelassen. Wir hatten heute wieder viel Spaß, die Gäste wohl weniger“, erklärte ein sichtlich erleichterter Sebastian Groh nach der Partie und ebenfalls überstandener Uni-Klausur am Vormittag. Nach 46 gespielten Minuten hatte sein Team beim 26:19 einen Neun-Tore-Vorsprung herausgeworfen, der allerdings binnen weniger als vier Minuten auf 26:22 schmolz. Patrick Glatt konnte die Hausherren bei einem folgenden freien Gegenstoß mit einer artistischen Parade vor Schlimmerem bewahren. „Ich bin nur glücklich umgefallen, so war das gar nicht beabsichtigt“, zeigte sich der gut haltende Torhüter der HSG anschließend sehr bescheiden. Die kurze Schwächephase gegen Ende des Spiels überstand die HSG aber unbeschadet und steuerte einem am Ende jederzeit ungefährdeten und hochverdienten Heimsieg entgegen.

Yannick Schatz bezeichnete den 31:26 Sieg als „Befreiungsschlag, als pure Erleichterung – gerade im Hinblick auf die nun folgenden zwei schweren Auswärtsspiele. Wir können nun wieder ganz anders in die Spiele gehen, haben unser Selbstvertrauen wieder zurück, nachdem wir gezeigt haben, dass wir es auch nach der Winterpause noch genauso gut können wie in der Hinrunde.“ Das Erfolgsrezept scheint dabei denkbar einfach, denn für Patrick Glatt war „ausschlaggebend, dass wir einfach heiß waren, innerlich alle gekocht haben und etwas gut machen wollten. Wir haben dann Gas gegeben, Spaß gehabt und konzentriert gearbeitet.“ Auch die von Daniel Eblen gegen die 3:2:1 Abwehr der Gäste verordnete spielerische Linie und das Außenspiel sorgten für einen ungefährdeten Sieg – und einen, der auf erfrischende Art und Weise zustande kam.

HSG Konstanz: Glatt, Wolf (Tor); Mittendorf (2), Oesterle, Groh (3), Bartsch (11/3), Hafner (6/2), Meiners, Flockerzie (1), Schoch, Faißt (4), Schatz (4/1), Geßler, Bruderhofer.

SG H2Ku Herrenberg: Rebmann, Barthold (Tor); Hörer (3), Rau (2), Klisch (1/1), Merz, Hold, Schmiederer (6), Dürner (6), Kuppinger, Krämer (4/1), Brandner (1), Geist (3).

Zuschauer: 400

Quelle: HSG Konstanz
Autor: Handball.de
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