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HSG Konstanz beendet Durststrecke

07.04.2013 - 12:51 Uhr

Angesichts der Tabellensituation hätte man annehmen können, dass beide Mannschaften die Saison einfach nur einigermaßen vernünftig zu Ende spielen wollen. Diese Vermutung wurde jedoch schon nach wenigen Minuten eindrücklich widerlegt: Beide Mannschaften gingen von Beginn an hochmotiviert, teilweise hart, aber nicht unfair in die Partie. Die Konstanzer waren gewillt, ihre Durststrecke von drei sieglosen Spielen vor eigenem Anhang zu beenden und die Gäste wollten ihren zahlreich mitgereisten Unterstützern bei der veranstalteten Fanreise – mit  bereits am Vormittag erfolgter Ankunft und Übernachtung nach dem Spiel in Konstanz – einen Sieg schenken.

Die Gäste konnten dann auch nach einem Doppelschlag von Tobias Kohl in der 8. Minute erstmals mit 2:3 in Führung gehen. Es entwickelte sich nun ein offener Schlagabtausch, bei dem der Einsatz stimmte, allerdings auch auf beiden Seiten viele Fehlwürfe produziert wurden. Nach 16 Minuten gelang es der HSG nach zwei Treffern von Sebastian Groh wieder in Führung zu gehen, die nun koninuierlich auf 10:5 (25.) ausgebaut werden konnte.

Das Spiel wirkte dabei bisweilen zerfahren, die HSG leistete sich einen technischen Fehler, konnte aber den Pass zum Gegenstoß wieder abfangen und die Gastmannschaft beging ein Offensivfoul, sodass zur Halbzeit ein 12:9 von der Anzeigetafel leuchtete. Zuvor hatte Yannick Schatz einen Siebenmeter mit etwas Glück gerade noch am gut haltenden Gästetorhüter Patrick Jahnke ins Tor bugsieren können, Sebastian Groh verwandelte eiskalt nach einem Zuckerpass von Gerrit Bartsch und Großsachen traf den Pfosten, nachdem Stefan Bruderhofer mit einem Gewaltwurf erfolgreich war. Genie und Wahnsinn wechselten sich minütlich ab: nach einem herrlichen No-Look-Anspiel von Gerrit Bartsch ging der nächste Pass nach einer Unaufmerksamkeit ins Aus.

Die zweite Spielhälfte brachte nach einer wiederum umkämpften Anfangsphase die Entscheidung, denn als Großsachsen in der 41. Minute zum 16:13 verkürzen konnte, setzte die HSG in den nun folgenden acht Spielminuten zum vorentscheidenden Zwischenspurt an und konnte bis zur durch Gästetrainer Uwe Rahn gezogenen Notbremse in Form der nötigen Auszeit auf 20:13 davonziehen. Die Erfolgsfaktoren waren zum einen Patrick Glatt, der nun immer besser ins Spiel kam und im Zusammenspiel mit der vor ihm agierenden beweglichen und aggresiven Deckungsformation viele Angriffe des Kontrahenten entschärfen konnte. Dazu zeigte die HSG nun ihr großes Kämpferherz, setzte nach jedem Ballverlust direkt nach und wurde mit einigen Balleroberungen dafür belohnt. Auch eine Unterzahlsituation lösten die Konstanzer souverän: zuerst markierte der wieder genesene Matthias Faißt einen wichtigen Treffer, Patrick Glatt konnte den nächsten Wurf parieren und die Gäste handelten sich in Überzahl nun ihrerseits eine Zeitsrafe ein.

Die letzten Minuten überstand die HSG schließlich ohne Schwierigkeiten, die Gäste waren chancenlos, die mitgereisten Fans längst verstummt. Schon Minuten vor dem Ende feierten die 800 Konstanzer Zuschauer ihr Team mit stehenden Ovationen, die Erleichterung über den langersehnten zweiten Heimsieg in der Rückrunde war allenthalben spürbar: Fans und Mannschaft, alle lagen sich zufrieden in den Armen und konnten mal wieder ihre Sieger-La-Ola zelebrieren. Was folgte war Jubel, Trubel, Heiterkeit und eine große Sause in der Kabine der Mannschaft, die bis in die Halle zu hören war. „Die Osterpause hat uns schon gut getan, wir haben weniger Verletzte und jeder hat seine Sache heute gut gemacht. Vor allem die Abwehr stand hervorragend, aus dem Positionsangriff heraus hatte Großsachsen echte Probleme Treffer zu erzielen. Das war ein wichtiger Sieg, jetzt haben wir keinen Druck, wollen aber noch möglichst viele Spiele gewinnen, sodass man am Ende der Saison auch das, was wir uns gerade in der Hinrunde erarbeitet haben, auch im Endklassement ablesen kann. Das wäre sehr schön“, meinte der weiterhin mit Sprunggelenksproblemen kämfende Yannick Schatz sichtlich gelöst. Sebastian Groh sah „einige über Ostern neu einstudierte Dinge, die schon ertaunlich gut funktioniert haben“ und einen TVG, der „am Ende unbedingt für die mitgereitsen Fans etwas reißen wollte, dabei hin und wieder etwas den Kopf verlor und manchmal zu überhastet agierte“. Der stark auftrumpfende Patrick Glatt stellte in Bezug auf seine eigene gute Leistung bescheiden und nüchtern heraus, dass „die Abwehr gut stand, dann ist das ein reiner Systemablauf bei mir“.

HSG Konstanz: Glatt, Wolf (Tor); Mittendorf, Oesterle (1), Groh (7), Bartsch (4/1), Muturi, Both, Wildöer (1), Schoch, Faißt (6), Schatz (1/1), Lauber (2), Bruderhofer (3).

Zuschauer: 800.      

Quelle: HSG Konstanz
Autor: Handball.de
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