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Hildesheims A-Jugend weiß gegen die Füchse Berlin trotz 23:30-Niederlage zu überzeugen

17.02.2014 - 20:07 Uhr

Große Sorgenfalten auf der Stirn von Eintracht-Trainer Jürgen Kloth vor dem Spiel – ein erleichtertes Lächeln nach dem Spiel: Anstelle der vorab befürchteten „Packung“ erzielte das „letzte Aufgebot“ der Hildesheimer A-Jugend im Bundesligaspiel gegen den amtierenden deutschen Meister Füchse Berlin bei ihrer 23:30-Niederlage ein achtbares Resultat. Nicht weniger als sechs Stammspieler standen dem Trainer in diesem aufmerksamkeitsstarken Spiel nicht zur Verfügung. Die Lücken im Kader wurden durch die B-Jugendlichen Jan Grolla, Paul Hoppe und Albin Xhafolli teilweise aufgefüllt.

Sehr zur Freude der zahlreichen Zuschauer in der Hildesheimer Sparkassen Arena ließen sich die Eintracht-Jungs von den Negativmeldungen vor dem Spiel in keinster Weise beeindrucken. Ohne jeden Respekt vor dem großen Gegner, die ebenfalls nicht in Bestbesetzung angetreten waren, zeigten die Domstädter von der ersten Sekunde an, dass sie nicht bereit waren, bereitwillig die Rolle des Opferlamms anzunehmen. Glanzstück im Eintracht-Spiel war in den ersten Spielminuten die Abwehr. Immer wieder rannten sich die Berliner in der aufmerksamen Abwehr fest oder scheiterten am reaktionsschnellen Lennart Gobrecht im Tor der Gastgeber. Der erste Treffer gelang den Hauptstädtern erst nach knapp sieben Minuten zum 1:2.

Zwar kamen die Hauptstädter, angeführt durch ihren Haupttorschützen Max Scheithauer, nun besser ins Spiel, jedoch ließen die Einträchtler in ihren Bemühungen um einen  ausgeglichenen Spielverlauf nicht nach. Mit ideenreich vorgetragenen Angriffszügen, initiiert durch ihren Regisseur Torben Sauff, hebelten sie des Öfteren die Berliner Abwehr aus, so dass nach knapp 20 Spielminuten überraschenderweise ein 8:8 auf der Anzeigetafel prangte. Erst danach kam die körperliche Überlegenheit der Füchse etwas deutlicher zum Tragen. Innerhalb kurzer Zeit nutzten sie einige Unachtsamkeiten in der Hildesheimer Abwehr, um sich auf 13:9 abzusetzen. Bis zur Halbzeit vergrößerte sich der Vorsprung des Meisters sogar auf 16:11.

Wer nun glaubte, dass der Gast in der zweiten Spielhälfte nun schnell für klare Verhältnisse sorgen wurde, sah sich schnell eines Besseren belehrt. Tom Landgraf, der in der zweiten Halbzeit das Eintracht-Tor hütete, führte sich mit einigen Glanzparaden traumhaft ein. Angespornt durch die Klasseparaden des Zwei-Meter-Hünen im Eintracht-Tor starteten die Hildesheimer zur Aufholjagd. Mit großem kämpferischen Einsatz und der nötigen Portion Glück verkürzten sie den Rückstand innerhalb von acht Minuten auf 16:17. Der B-Jugendliche Albin Xhafolli, der wenige Sekunden zuvor sein Bundesliga-Debüt feiern konnte, düpierte den Berliner Keeper mit einem Strafwurf der ganz frechen Art. Der Nachwuchsspieler feierte einen glänzenden Einstand in der A-Jugend, verwandelte drei Strafwürfe mit traumwandlerischer Sicherheit und krönte seine gute Leistung mit einem sehenswerten Tor vom Kreis. Trotz allen Einsatzes konnten die Hausherren nicht verhindern, dass sich der Gegner – auch dank der körperlichen Überlegenheit seiner Rückraumspieler – wieder auf 21:17 absetzen konnte.

Eine empfindliche Schwächung mussten die Kloth-Schützlinge in der 45. Spielminute hinnehmen. Ihr Spielmacher Torben Sauff, der bis dahin glänzend Regie geführt hatte, musste mit einer Knieverletzung vom Feld. Die Gäste aus der Bundeshauptstadt nutzten die Verwirrung im Eintracht-Spiel gnadenlos aus und bauten die Führung vorentscheidend auf 25:19 aus. Doch die Domstädter fighteten unverdrossen weiter. Angeführt vom durchsetzungsstarken Alexander Müller versuchten sie, den Rückstand in erträglichen Grenzen zu halten. Bis zwei Minuten vor Schluss bestand für die Eintracht die Chance, mit einer Niederlage von vier Toren davonzukommen. Zwei Fehlpässe wurden vom Gegner per Gegenstoß konsequent in Tore umgemünzt, dazu ein Treffer aus dem Positionsangriff sorgten in den Schlussminuten dafür, dass am Ende ein standesgemäßer – und sicherlich auch verdienter – 30:23-Sieg der Füchse feststand. Die von vielen Zuschauern insgeheim befürchtete „Beerdigung erster Güte“ für die Eintracht-Rumpftruppe war dank einer kämpferisch starken Leistung jedoch ausgeblieben.

Aus einer Hildesheimer Mannschaft mit einer großartigen kämpferischen Einstellung ragte Alexander Müller nicht nur aufgrund seiner Körperlänge heraus. Müller war auf allen Rückraumpositionen zu finden und ein ständiger Aktivposten im Angriffsspiel der Eintracht. „Das war sein zweites starkes Spiel innerhalb von 24 Stunden“, lobte Jürgen Kloth den vorbildlichen Einsatz des 18-Jährigen. „Gestern hat er beim Sieg unserer zweiten Mannschaft im Spitzenspiel der Männer-Verbandsliga sechzig Minuten lang durchgespielt und eine starke Leistung gezeigt, heute war er wieder über die komplette Spielzeit voll da – und vielleicht noch ein Quentchen besser als gestern!“

Nach dem Schlusspfiff einer unterhaltsamen Partie sprach Hildesheims Trainer Jürgen Kloth jedenfalls voller Hochachtung über die Leistung seines gesamten Ensembles. „Mehr war heute einfach nicht drin! Alle Spieler sind bis an ihre Grenzen gegangen und haben dem haushohen Favoriten bis zur Mitte der zweiten Halbzeit einen Schlagabtausch auf Augenhöhe geboten“, zollte der Coach seinen Aktiven Respekt. „In der Schlussphase war dann leider doch zu bemerken, dass alle Spieler bis auf wenige Ausnahmen schon ein schweres Spiel in den Knochen hatten. Sechs A-Jugendliche waren gestern im Spitzenspiel der Verbandsliga gegen Wittingen aktiv, die drei B-Jugendlichen haben unmittelbar zuvor gegen Bissendorf-Holte in der Oberliga gespielt. Logisch, dass zum Schluss die Frische fehlte. Das haben die Berliner dann gnadenlos ausgenutzt und den Sieg sichergestellt!“

Allerdings gab es bei aller Zufriedenheit über das respektable Ergebnis einen weiteren Wermutstropfen für das personell schon ohnehin arg gebeutelte Eintracht Team. Torben Sauff erlitt in der 45. Spielminute bei einem Zusammenprall mit seinem Gegenspieler eine Knieverletzung und musste ausgewechselt werden. Einer ersten Diagnose zufolge wird der Eintracht-Spielmacher aller Voraussicht nach ebenfalls für mehrere Wochen ausfallen.

Eintracht Hildesheim spielte in folgender Aufstellung: Lennart Gobrecht (TW, 1.-30. Minute), Tom Landgraf (TW, 31.-60. Minute); Mathis Poetzsch (1), Paul Hoppe (1), Jannes Haberecht (3), Jan Grolla, Philip Brunotte (1), Max Lukas Linderkamp, Torben Sauff (7), Alex Müller (6), Albin Xhafolli (4/3), Max von Janikowski.

Das Spiel im Stenogramm: 2:0 (5. Minute), 3:3 (10.), 6:6 (15.), 8:9 (20.), 9:12 (25.), 11:16 (30., Halbzeit), 14:17 (35.), 16:18 (40.), 17:20 (45.), 19:26 (50.), 21:27 (55.), 23:30 (60., Endstand).
    

Quelle: Eintracht Hildesheim
Autor: Handball.de
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