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Grandiose Aufholjagd hält Thüringer HC im Rennen

07.04.2013 - 18:55 Uhr

Der Thüringer HC spielte im Hinspiel des Halbfinales des Cup Winner’s Cup gegen Hypo Niederösterreich 32:32 (15:19). Das Team von Trainer Herbert Müller lag zwischenzeitlich schon mit acht Toren zurück, doch dann zeigten sie Moral und drehten das Spiel. Beste THC-Werferin war Nadja Nadgornaja mit sieben Toren. Für Österreich war Deonise Cavaleiro Fachinello mit zehn Treffern am erfolgreichsten.

Die THC-Frauen legten einen glatten Fehlstart hin. Hypo führte schnell mit 2:0 durch Acimovic und Cavaleiro. Wohlbold verkürzte danach kurzzeitig durch eine schöne 1-gegen-1-Aktion auf 2:1. Doch dann drehte das brasilianische Starensemble auf, spielte einen fantastischen Tempohandball. Bei Hypo standen nur brasilianische Nationalspielerinnen in der Anfangsformation auf der Platte. Die Abwehr der Gastgeber stand ungewohnt unsicher, so dass die Gäste zu einfachen Toren kommen konnten. Nach zehn Minuten stand es bereits 4:8. Doch es sollte noch schlimmer kommen, selbst der Torhüterwechsel von März auf Tomasevic brachte keinen Erfolg. Die Österreicherinnen erhöhten munter weiter. Die Rückraumspielerinnen trafen nach Belieben ohne große Gegenwehr der THC-Abwehr. In der 25. Minute lagen die Thüringerinnen mit acht Toren zurück (11:19). Nun wechselte Trainer Herbert Müller erneut die Torhüterinnen – Maike März kam zurück. Sie zeigte in den letzten Minuten der ersten Halbzeit grandiose Paraden, u.a. einen gehaltenen Strafwurf und brachte so ihre Mannschaft zurück ins Spiel. Erst Jakobisova, dann zweimal Engel und eine Sekunde vor dem Halbzeitpfiff Nadgornaja mit einem Hammer aus neun Metern stellten den versöhnlichen 15:19 Halbzeitstand her.

Nun witterten die 1950 Zuschauer in der Wiedigsburghalle in Nordhausen natürlich Morgenluft – vier Tore müssten irgendwie aufzuholen sein. Die Fans sollten nicht enttäuscht werden. Nadja Nadgornaja verkürzte weiter auf 16:19, doch dann kassierte Sonja Frey eine Zeitstrafe und Hypo zog wieder auf 22:17 davon. Jetzt erwachte der Kampfeswille der THC-Frauen. In der 42. Minute war der Ausgleich geschafft – Augustesen netzte per Tempogegenstoß ein. Das Spiel entwickelte sich zu einer echten Schlacht – ein Team legte vor, das andere glich aus. Zwei Minuten vor Schluss konnten sich die Thüringerinnen erstmals mit zwei Toren absetzen (32:30). Die THC-Fans feierten ihre Lieblinge schon als Sieger, doch die Partie sollte noch weitere Überraschungen bieten. Erst konnte Cavaleiro auf 31:32 verkürzen. Der THC war nun im Ballbesitz und hatte eine knappe Minute Zeit, verlor 25 Sekunden vor dem Ende den Ball und Hypo hatte noch mal die Chance auszugleichen. Die Abwehr konnte die Gäste fest machen, doch diese bekamen mit dem Schlusspfiff einen Freiwurf zugesprochen.Diesen verwandelte Cavaleiro zum Entsetzen der Zuschauer sensationell und stellte den Endstand von 32:32 her.

Die THC-Damen zeigten insgesamt eine unglaubliche Moral und haben dank einer grandiosen Leistung ab der 25. Minute weiterhin die Chance ins Finale einzuziehen.

Das Rückspiel findet am kommenden Samstag den 13.4.2013 um 18 Uhr in Wien statt.


Stimmen nach dem Spiel:

Ferenc Kovacs (Hypo): "Wir haben uns auf das Spiel gründlich vorbereitet und sind sehr gut in das Spiel gestartet. Durch Zeitstrafen und gelbe Karten waren wir zu Abwehrumstellungen gezwungen. Die Abwehrarbeit hat uns viel Kraft gekostet, die hat uns dann später gefehlt. Der THC hat sich mit einer tollen Leistung und viel Emotionen ins Spiel zurückgekämpft."

Herbert Müller (THC): "Hypo hat in der 1. Halbzeit einen fantastischen Handball gezeigt. Meine Mannschaft hat das dann in der 2. Halbzeit getan. Wir sind einfach zu spät in die Zweikämpfe gekommen, aber unsere Hoffnung das sie dieses Tempo über 60 min durchhalten würden, hat sich erfüllt."


Statistik:

Thüringer HC: Dinah Eckerle, Maike März, Katarina Tomasevic; Nadja Nadgornaja (7), Sonja Frey (5), Ana Gros, Shenia Minevskaja, Danick Snelder, Mie Augustesen (4), Katrin Engel (5), Anja Althaus (3), Lydia Jakubisova (4), Kerstin Wohlbold (4).

Hypo Niederösterreich: Barbara Arenhart, Petra Blazek, Diniz Fabiana Carvalho Carneiro (1), Alexandra do Nascimento (5), Mirela Dedic, Karoline Helena de Souza (1), Ana Paula Rodrigues (2), Fernanda Franca da Silva (2), Stefanie Kaiser, Julia Mauler, Gorica Acimovic (6), Deonise Cavaleiro Fachinello (10), Bernadett Temes (5).

Strafwürfe: 3/3 - 3/2.
Zeitstrafen: 4 - 6.
Disqualifikation: Gorica Acimovic (3. Zeitstrafe).
Zuschauer: 1950.
Schiedsrichter: Duarte Santos/Ricardo Fonseca (POR).
EHF-Delegierte: Valerijs Jaskin (LAT).

Quelle: Thüringer HC
Autor: Handball.de
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