Startseite » Nationalmannschaft » Junioren » Genauso wenige Niederlagen wie der Vize-Europameister und doch nur Siebter

Genauso wenige Niederlagen wie der Vize-Europameister und doch nur Siebter

15.07.2012 - 21:03 Uhr

Der Frust ist groß. Spieler und Trainer der deutschen Junioren-Nationalmannschaft sitzen am Sonntag, wenn in der Türkei das Endspiel der U20-Europameisterschaft ausgetragen wird, auf der Tribüne: Zuschauer statt Aktiver. „Am Ende wird der Vize-Europameister genauso viele Niederlagen auf dem Konto haben wie wir“, sagt DHB-Trainer Christian Schwarzer. „Noch nie in meiner Karriere habe ich erlebt, dass eine Mannschaft, die in der Hauptrunde alle Spiele gewinnt, nicht in die Halbfinals einzieht“, berichtet der 319fache Ex-Nationalspieler und Weltmeister von 2007.

Die beiden Minuspunke, die aus der Niederlage gegen Slowenien in der Vorrunde resultieren, gingen mit in die Hauptrunde, wo nach den Siegen über die Schweiz und über Schweden drei punktgleiche Nationen mit jeweils 4:2 Zählern an der Spitze standen. So musste die Tordifferenz entscheiden, und die sprach gegen Deutschland. Blacky Schwarzer: „Na ja, wir hätten gegen die Schweden halt drei Tore mehr erzielen müssen.“ Das Finale bestreiten nun Spanien, das im Halbfinale Schweden mit 29:26 besiegte, und Kroatien, das Slowenien mit 30:23 das Nachsehen gab.

Gegen Norwegen gab es für das deutsche Team in den Spielen um die Plätze 5 bis 8 noch eine Niederlage. „Die trübt den positiven Eindruck, den unsere Mannschaft hier in der Türkei hinterlassen hat, etwas. So weit sind wir bei den Junioren von der Weltspitze nicht entfernt“, kommentierte DHB-Handballmanager Heiner Brand, der das Geschehen in Ankara unter die Lupe nahm, den 7. Abschlussplatz.

Einige Spieler schafften es dennoch, ihre Klasse bei dieser Europameisterschaft unter Beweis zu stellen. So Felix Storbeck, der Torhüter aus Rostock, der wieder eine gute Gesamtleistung zeigte. Und Patrick Zieker erhielt vom Trainer ein Sonderlob: „Er hat ein sehr gutes und konstantes Turnier gespielt und war fast in jedem Spiel 60 Minuten auf dem Feld.“

Auch Julius Kühn heimste gute Noten ein: „Julius hat demonstriert, dass er in seiner Entwicklung wieder einen Schritt weitergekommen ist. Sowohl im Angriff als auch hinten im Zentrum stellte er eine große Stütze für das Team dar. Hoffentlich geht er in Essen seinen Weg weiter und arbeitet dort verstärkt an der Kooperation mit dem Kreisläufer, um sich noch mehr Optionen zu eröffnen.“ Über Philipp Weber urteilt der Trainer: „Er hat gezeigt, dass er eine echte Alternative auf Rückraummitte sein kann, wenn er sich auf seine Aufgaben konzentriert. Philipp verfügt über viel Steigerungspotenzial.“ Und auch Abwehrspezialist Markus Hansen hinterließ einen positiven Eindruck. Schwarzer: „Markus ist zwar im Angriff nicht in Erscheinung getreten, hat aber eine überragende EM in der Abwehr abgeliefert, gleichgültig auf welcher Position wir ihn dort eingesetzt haben.“

Quelle: dhb.de
Autor: Handball.de
Diesen Beitrag im Forum diskutieren



Der Handball.de Vereinsrabatt

Zurück