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Gegen Gastgeber Brasilien „einen kühlen Kopf bewahren"

10.08.2016 - 22:41 Uhr

Zwei Spiele, zwei Siege - die deutschen Handballer sind perfekt in das Olympische Turnier in Rio gestartet und haben die Tür Richtung Viertelfinale bereits weit aufgestoßen. Mit einem Sieg morgen im dritten Vorrundenspiel gegen Gastgeber Brasilien (21.40 Uhr deutscher Zeit, im ZDF-Livestream) kann die Mannschaft von Bundestrainer Dagur Sigurdsson den Einzug in die Runde der letzten Acht perfekt machen.

Die Selecao musste hingegen nach einem 34:32-Sieg zum Olympia-Auftakt gegen Polen am Dienstagabend bei der 28:31-Niederlage gegen Slowenien einen ersten Rückschlag hinnehmen. Ein Sieg gegen die DHB-Auswahl wäre somit wichtig, um den Anschluss an die besten vier Plätze der Gruppe nicht zu verlieren. 

„Das wird ein richtig heißes Spiel gegen Brasilien. Sie spielen sehr aggressiv und haben eine sehr gefährliche Spielweise. Für uns wird es außerdem wichtig sein, dass wir in der besonderen Atmosphäre einen kühlen Kopf bewahren und unseren Spielplan einhalten", sagt Sigurdsson vor dem Duell mit dem Gastgeber.

Auch die Spieler sind sich der Schwere der Aufgabe gegen die brasilianische Auswahl bewusst. „Brasilien ist eine sehr physische Mannschaft, die körperbetonten Handball spielt. Wir werden zudem auch das Publikum gegen uns haben", so Kreisläufer Hendrik Pekeler. DHB-Rechtsaußen Tobias Reichmann erwartet eine „offensive Abwehr" der Südamerikaner, „gegen die wir geduldig spielen und Ballverluste vermeiden müssen." 

dhb.de hat den Gastgeber Brasilien etwas genauer betrachtet:

Die Bilanz in den bisherigen neun Aufeinandertreffen beider Nationen spricht klar für die „Bad Boys": neun Spiele, neun Siege. Zuletzt spielten Deutschland und Brasilien im November 2015 beim Supercup in Flensburg gegeneinander, was die DHB-Auswahl mit 29:20 gewann. 

Während auf olympischer Platte das zehnte Spiel ein Novum sein wird, trafen die deutschen Handballer bereits dreimal bei Weltmeisterschaften auf die Südamerikaner. Auch beim WM-Titel 2007 im eigenen Land kreuzten sich die Wege der „Bad Boys" und der Selecao - mit einem erfolgreichen Ausgang für die DHB-Auswahl.  

Brasilien bestreitet im heimischen Land seine fünften Olympischen Spiele. Die Medaillenränge konnten die Südamerikaner noch nicht angreifen. Die bisher beste Platzierung bei einem Olympischen Turnier erreichte die Selecao 2004 in Athen mit einem zehnten Platz. 

Erstmals für Olympia qualifizierte sich die brasilianische Auswahl 1992 und belegte bei ihrem Debüt in Barcelona den zwölften Rang. Für das Endturnier in London vor vier Jahren schaffte Brasilien, genauso wie die deutsche Mannschaft, nicht die Qualifikation. Vor heimischer Kulisse will die Mannschaft von Nationaltrainer Jordi Ribera nun ihr bestes Olympia-Ergebnis erreichen.   

Als Gastgeberland der 31. Olympischen Sommerspiele waren die brasilianischen Handballer automatisch für das Turnier qualifiziert. Im Olympia-Jahr konnte die Selecao aber schon einen großen Erfolg feiern und so wenige Wochen vor Rio Selbstvertrauen sammeln.  

Mitte Juni sicherte sich die Mannschaft von Nationaltrainer Ribera die Goldmedaille bei der Panamerika-Meisterschaft in Argentinien. Im Halbfinale schlugen die Brasilianer den großen Rivalen Argentinien, ehe im Finale Chile mit 28:24 geschlagen wurde.

Den Schwung nahmen die Südamerikaner auch mit in das Olympische Turnier und gewannen das Auftaktspiel gegen Polen etwas überraschend mit 34:32. Es folgte die Niederlage gegen Slowenien im zweiten Gruppenspiel.   

Der von Nationaltrainer Jordi Ribera nominierte Olympia-Kader setzt sich vorrangig aus Spielern zusammen, die auf Vereinsebene in Europa, vor allem in Spanien, auf der Platte stehen. Von den fünf Akteuren, die in der heimischen Liga aktiv sind, stehen vier beim amtierenden Sieger der Panamerika-Klubmeisterschaft, Handbole Clube Taubate, unter Vertrag. 

Die Schlüsselspieler Brasiliens sind das gefährliche Rückraum-Duo Thiagus Petrus Goncalves Dos Santos und Jose Guilherme de Toledo, die beide auch in der vergangenen Saison mit ihren Klubs Wisla Plock (de Toledo) und SC Pick Szeged (Dos Santos) in der EHF-Champions League am Start waren. 

De Toledo und dos Santos sind neben Rechtsaußen Fabio Chiuffa die wichtigsten Offensivoptionen beim Gastgeber und bestechen nicht nur durch eigene Torerfolge, sondern auch durch ein gutes Auge für die Mitspieler. So erzielte das Duo beim Auftakterfolg gegen Polen zusammen zwölf Treffer und bereitete bei der Niederlage gegen Slowenien zusammen acht Treffer vor. 

Eine weitere Stärke der Südamerikaner liegt bei den Ballgewinnen, sodass die Ballkontrolle auf Seiten der "Bad Boys" beim morgigen Duell von entscheidender Bedeutung sein wird. Gleich fünf Spieler der Selecao stehen nach dem zweiten Vorrundenspieltag in den Top15 der besten Balldiebe des Turniers. 

Einen verletzungsbedingten Ausfall musste die brasilianische Mannschaft Mitte Juni bei der Panamerika-Meisterschaft hinnehmen: Der europaerfahrene Linksaußen Felipe Borges verletzte sich an der Schulter und fällt für die Olympischen Spiele aus.  

Quelle: dhb.de
Autor: Handball.de
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