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Flensburg tritt bis auf Wanne und Kaufmann in Bestbesetzung an

11.04.2014 - 15:27 Uhr

Ein Geburtstag kommt selten allein. Das Final 4 wird nunmehr seit 20 Jahren in Hamburg ausgetragen, und die SG Flensburg-Handewitt mischt seit 1994 zum insgesamt zehnten Mal bei diesem besonderen Event mit. Fast immer erreichte die SG auch das Endspiel am zweiten Tag. Ob es auch diesmal klappt? Mit den Rhein-Neckar Löwen baut sich am Samstag (15 Uhr) eine sehr beachtliche Hürde auf. „Die Löwen sind hungrig, unser Maskottchen SiGi aber auch", verpricht SG-Trainer Ljubomir Vranjes einen heißen Pokal-Tanz, der durch Kleinigkeiten entschieden wird. Gegen ein Happyend hätte er natürlich nichts einzuwänden – und auch nichts gegen eine aufgrund der Final-Vorbereitungen kurze Nacht. „Wir sind zum vierten Mal in Folge dabei, da wollen wir natürlich auch endlich mal den Pokal gewinnen", stellt SG-Geschäftsführer Dierk Schmäschke klar. Die zweite Halbfinal-Paarung wird im Anschluss zwischen den Füchsen Berlin und der MT Melsungen ausgetragen.

Groß ist die Vorfreude im SG-Fan-Lager. Schätzungsweise 1800 Schlachtenbummler aus dem hohen Norden werden sich mit Auto, Zug oder Reisebus auf dem Weg an die Elbe machen. Der Fan-Club „Hölle Nord" hat sogar einen Disco-Bus angemietet. Einige fahren über Nacht nach Hause, viele werden sich aber auch ins Nachtleben der Hansestadt stürzen. „Das Final 4 ist nicht nur eines der Top-Turniere im Klubhandball mit hochklassigen Spielen und einer fantastischen Atmosphäre", erklärt Dierk Schmäschke. „Es findet auch in einer tollen Stadt statt."

Noch schwirren aber zumindest mittelgroße Fragezeichen über jeglichen Party-Aktivitäten zwischen den beiden Tagen. Denn mit einer Niederlage im Halbfinale feiert es sich nicht gut. Nach den Leistungen der letzten Wochen können die Rhein-Neckar Löwen durchaus als Turnier-Favorit gelten. Holger Glandorf lässt diese Einschätzung kalt. „Es kann jeder gewinnen, und bei keinem Ergebnis wird man von einer Überraschung sprechen können", erklärt der Linkshänder. „Melsungen hat in der Bundesliga den THW Kiel geschlagen, Berlin ist alles zuzutrauen, die Rhein-Neckar Löwen stehen an der zweiten Stelle in der Bundesliga – und wir nur knapp dahinter."

Auch Michael Knudsen reagierte keineswegs geschockt auf die Auslosung. „Das ist doch sehr gut", sagt der Kreisläufer. „Die Löwen haben einen sehr großen Kader. Weil sie so die Belastung gut verteilen können, wären sie am zweiten Tag noch gefährlicher gewesen als am ersten." Vor drei Jahren widerstand die SG schon einmal dem Löwen-Gebrüll und verteidigte sich mit einem 22:20 in das Finale. Aber das ist Schnee von gestern. „Wir brauchen eine gute Abwehr, einen starken Angriff, gute Torhüter, schnelle Gegenstöße und ein perfektes Rückzugsverhalten", meint Ljubomir Vranjes. „Habe ich noch etwas vergessen? Gegen eine Top-Mannschaft muss einfach alles stimmen."

Der Schwede doziert vor den großen Handball-Tagen mit einer Bärenruhe. „Vier Jahre hintereinander sind wir nun beim Final 4 dabei – das ist ein Riesen-Erfolg", sagt er. „Und wir sind jedes Mal dem Sieg ein Stückchen näher gekommen. Allerdings haben wir nun eine neue Situation mit einigen Spielern, die selbst ein Bundesliga-Spiel in Hamburg noch nicht erlebt haben." Einer von diesen Neulingen ist Drasko Nenadic. Der Serbe hatte sich beim letzten Löwen-Duell im Februar am Meniskus verletzt. Inzwischen hat sich der Halblinke aber zurückgemeldet. „In Hamburg werde ich bei 120 Prozent sein", schmunzelt der Serbe. „Im letztem Jahr habe ich dieses großartige Turnier noch im Fernsehen gesehen, nun bin ich erstmals selbst dabei."

Was vielleicht für den badischen Kontrahenten spricht: Er gewann die beiden diesjährigen Bundesliga-Vergleiche: 29:22 in Mannheim, 27:23 in Flensburg. „Dadurch werden wir noch motivierter sein, wir wollen uns gleich zwei Mal revanchieren", glaubt Drasko Nenadic, während Anders Eggert eine aufsteigende Tendenz ausmacht: „Das erste Spiel war katastrophal, beim zweiten waren wir 50 Minuten auf Augenhöhe, und nun erwarte ich eine 50:50-Angelegenheit." Der dänische Linksaußen war wie Michael Knudsen auch schon 2007 beim Final 4 und hofft bei seiner fünften Teilnahme auf den Durchbruch. „Bislang", schmunzelt er, „habe ich in Hamburg nur gegen Kiel verloren. Das darf auch gerne so bleiben." Wie dem auch sei: Die SG wird bis auf Hampus Wanne (Rücken) und Lars Kaufmann (Knie) in Bestbesetzung antreten können.

Quelle: SG Flensburg-Handewitt
Autor: Handball.de
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