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Facharzt erklärt "das Wunder Karol Bielecki”

03.09.2010 - 17:35 Uhr

Die ganze Handballwelt staunt über die Rückkehr von Karol Bielecki. Nicht einmal drei Monate nach seinem Unfall, bei dem er das linke Augenlicht verlor, betrat er im Trikot seiner Rhein-Neckar-Löwen wieder die Bühne der Bundesliga und trug mit elf Toren wesentlich zum Sieg gegen Göppingen bei. Sogar die Ärzte sind darüber erstaunt. “In dieser kurzen Zeit in den Profisport zurückzukehren, ist wirklich beachtlich”, sagt Augen-Facharzt Dr. Eugen Innocenti. “Das gesunde Auge muss sich schließlich erst einmal daran gewöhnen, nur noch einen Teil des vorherigen Sichtfeldes einnehmen zu können.”

Zur Erklärung: Mit zwei gesunden Augen hat man ein Sichtfeld von rund 170 Grad. Mit nur einem Auge beträgt der Radius hingegen nur 120 bis 130 Grad. “Das bedeutet, dass Herr Bielecki auch über kein dreidimensionales Sehen verfügt. Die Räumlichkeit ist nicht mehr vorhanden”, so der Düsseldorfer Facharzt.

Auf lange Sicht wird der Handballspieler sich immer mehr daran gewöhnen, den Kopf öfter bewegen zu müssen. Wäre sein rechtes Auge erblindet, wäre die Umstellung für den Rechtshänder noch weitaus größer gewesen. “Meistens ist es bei Rechtshändern so, dass das rechte Auge als das Führungsauge dient und bei Linkshändern das linke Auge.” fügt Dr. Eugen Innocenti hinzu. So aber ist der Gewöhnungsprozess bisher schnell verlaufen und Karol Bielecki ist wieder ein Leistungsträger der Löwen.

Autor: Handball.de
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