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Erfolg ohne Zwänge: Sven Lakenmacher im Interview

Sven LakenmacherZoom
Sven Lakenmacher Foto: Dr. Herbert Hösler
10.03.2012 - 00:07 Uhr

Am morgigen Sonntag geht die Bundesliga-Reserve der TSV Hannover-Burgdorf als haushoher Favorit gegen die HG Rosdorf-Grone aufs Parkett. Mit 40:0-Punkten steuert Sven Lakenmacher mit seiner jungen Mannschaft geradezu in Richtung 3. Liga. Vor dem Spiel gegen die Südniedersachsen haben wir mit dem 47fachen Nationalspieler gesprochen.


Sven, nach eurem deutlichen Sieg über den MTV Soltau habt ihr euer Punktekonto auf sensationalle 40:0-Zähler ausgebaut. Warum zeigt deine junge Mannschaft keine Anzeichen von Schwäche und eine solch beeindruckende Konstanz?

Sven Lakenmacher: Erfolge entwickeln natürlich eine Eigendynamik wie gestiegenes Selbstvertrauen und Respekt beim Gegner. Allerdings hat sich das die Mannschaft hart erarbeitet und ist zu einem eingeschworenem Team gereift. Die Jungs haben sich intern vor der Saison das Ziel 3. Liga gesetzt, ohne dass wir das öffentlich publiziert haben. Die Jungs haben sich in puncto taktischer Disziplin und in spielerischer Hinsicht im Saisonverlauf gesteigert und sind gereift. Dies führt dann zwangsweise auch zu konstanteren Leistungen.

Gibt es taktische Leitziele, die ihr als Unterbau für die erste Mannschaft befolgen müsst oder ist im Zweifelsfall ein anderer Weg zu gehen, wenn er kurzfristig den Erfolg bringt?

Sven Lakenmacher: Es gibt keinerlei Zwänge bei uns in Burgdorf, die Zusammenarbeit mit Christopher Nordmeyer ist harmonisch und zugleich professionell. Er bindet Spieler mit in das Training der Bundesligamannschaft ein, wovon die jungen Talente nur profitieren können. Natürlich gibt es ständig Austausch und Feedback über einzelne Entwicklungen.

Mit Julius Hinz hast du auch den erfolgreichsten Torschützen der Liga in deiner Mannschaft, seinen Bruder Fabian hast du bei den Springer Handballfreunden trainiert. Kann man die beiden vergleichen und wer bringt deiner Meinung nach das größere Talent mit?

Sven Lakenmacher: Julius und Fabian Hinz sind beide tolle Handballer und es hat und macht Spaß mit ihnen zu arbeiten. Sie sind sehr ehrgeizig, lernfähig und vor allem menschlich gute Jungs. Fabian hat schon etwas mehr Erfahrung, ist schon etwas abgezockter und körperlich seinem Bruder voraus, vor allem im Deckungsverhalten.
Julius ist ein frecher Hund, schlitzohrig und hat Spielwitz, er antizipiert sehr gut im Gegenstoß. Er muss aber weiter hart an sich arbeiten und etwas an Körper zulegen.

Welchem deiner Spieler traust du konkret zu, eine Rolle im Bundesligateam der TSV zu spielen?

Sven Lakenmacher: Malte Semisch im Tor und Freddy Repke sowie Hendrik Pollex, Yannik Schilling und Julius Hinz haben die Voraussetzungen dafür und auch schon Einsätze im Bundesligateam gehabt. Sie müssen den Willen haben, hart an sich zu arbeiten und ihre Chance nutzen, wenn sie diese bekommen.

Du kennst die 3. Liga durch deine Tätigkeit in Springe. Wäre sie mit dieser Mannschaft zu bewältigen oder müsstet ihr euch im Aufstiegsfall noch verstärken?

Sven Lakenmacher: Erstmal ist es noch nicht so weit und daher konzentriert sich die Mannschaft nur auf die Oberligameisterschaft. Sollte es die Mannschaft schaffen, habe ich ihnen schon gesagt, dass in der 3. Liga ein anderer Wind wehen würde. Aber für ihre weitere Entwicklung kann das nur von Vorteil sein und darum würde es für diese Mannschaft in der 3. Liga auch nur gehen. Die Ziele von Burgdorf und Springe kann man nicht vergleichen, hier können sich die jungen Spieler in Ruhe und ohne Druck weiterentwickeln.

Dementsprechend hältst du die 3. Liga als Heimat für den Bundesliga-Unterbau für ideal und ihr richtet eure Planungen für  nächste Saison bereits auf diese Liga aus...

Sven Lakenmacher: Meine Aufgabe als Trainer bei Amtsantritt war mittelfristig die Mannschaft in die 3. Liga zu führen, da das nach unserer Meinung die richtige Liga für den Unterbau der Bundesliga ist. Natürlich macht man sich hinter den Kulissen Gedanken um das ein oder andere, aber vorerst gilt unsere Konzentration ausschließlich auf diese hoffentlich weiterhin erfolgreiche Saison.

Vielen Dank und viel Erfolg für die restlichen Spiele!

Autor: Sascha Kurzrock
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