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Endstation Südkorea: Deutsche U20-Auswahl verliert WM-Halbfinale mit 24:28

11.07.2014 - 23:02 Uhr

Der Traum vom Finale ist vorbei: Als die Schiedsrichter um 22.20 Uhr die Halbfinal-Partie zwischen Deutschland und Südkorea abpfiffen, sackten die deutschen Spielerinnen enttäuscht auf dem Parkett zusammen. Mit 24:28 hatte die Mannschaft von Thorsten Schmid und Wieland Schmidt gegen quirlige Koreanerinnen verloren und somit das Endspiel um den Weltmeistertitel gegen Russland verpasst. Stattdessen spielt die DHB-Auswahl am Sonntag gegen Dänemark um die Bronzemedaille.

Zunächst sah alles gut aus: Die Mannschaft von Thorsten Schmid und Wieland Schmidt fand klasse in die Partie und Kim Wahle führte gegen die ungewohnt offensive 3:3-Abwehr der Koreanerinnen auf der Spielmacherposition geschickt Regie. Mit viel Bewegung ohne Ball schaffte sich Xenia Smits in den ersten Minuten Räume auf Linksaußen und erzielte die ersten beiden Treffer für die DHB-Auswahl. Korea legte zwar nach, doch Saskia Rast traf in der zweiten Welle zum 3:1.

Bereits nach fünf Minuten musste Jennifer Rode nach einem Foul für zwei Minuten das Parkett verlassen. Zwar konnte Xenia Smits mit ihrem dritten Tor in Unterzahl auf 4:2 erhöhen, doch dann nutzte Korea die Freiräume und glich zum 4:4 aus. Auch nach Toren von der zurückgekehrten Rode und Katharina Beddies fand der Gegner immer die richtige Antwort und ging beim 6:7 in der zehnten Minute erstmals in Führung. Diese bauten die flinken und zweikampfstarken Koreanerinnen bis zum 8:12 auf vier Tore aus. Thorsten Schmid reagierte und rief seine Mannschaft zur Auszeit zusammen.

Die neue Taktik zeigte sich schnell: Dinah Eckerle kam aus dem Tor und mit Louisa Wolf eine siebte Feldspielerin auf das Parkett. Doch die Umstellung änderte nichts an dem Vier-Tore-Rückstand. In den verbleibenden zehn Minuten der ersten Halbzeit warf Deutschland in Gestalt von Saskia Putzke, der starken Xenia Smits und Anna Seidel nur noch drei Treffer, auf die Korea allerdings stets sofort mit einem Gegentor reagierte. Somit wurden beim Stand von 11:15 die Seiten gewechselt.

Im zweiten Abschnitt machte sich die deutsche Mannschaft ihre Aufholjagd unnötig schwer. Eine miserable Chancenauswertung, vor allem von den Außenpositionen, verhinderte, dass die Mannschaft Boden gut machen konnte. Aber wer das Team im Turnierverlauf kennengelernt hatte, wusste, dass sie bis zum Schluss alles versuchen würde, um sich den Traum vom Finale zu erfüllen. Und dieser Wille wurde belohnt: In der 36. Spielminute warfen Maren Weigel, Kim Wahle und Xenia Smits drei schnelle Tore vom 13:18 zum 16:18. Doch die Hoffnung erstickte im Keim. In den nächsten acht Minuten gelang der DHB-Auswahl kein weiterer Treffer, was Korea clever ausnutzte und den alten Vier-Tore-Vorsprung wieder herstellte und diesen sogar weiter ausbauen konnte.

Beim Stand vom 16:21 in der 45. Spielminute griff Thorsten Schmid erneut zur grünen Karte und versuchte seine mit der schlechten Chancenauswertung hadernden Spielerinnen mit einer flammenden Ansprache wieder auf den richtigen Kurs zu bringen. Doch es nutzte nichts: Korea war an diesem Abend immer ein bisschen schneller als die deutsche Auswahl und nutzte jede noch so kleine Lücke in der Defensive. Deutschland hatte beim Stand von 22:24 zwar noch mal die Chance, das Spiel zu drehen, aber als Maren Weigel zwei Minuten vor Schluss einen Pass ins Aus spielte, war die Niederlage endgültig besiegelt. Nach der Schlusssirene feierten die Koreanerinnen den 24:28-Sieg und die deutschen Spielerinnen sackten enttäuscht in sich zusammen.

„Wir haben uns vor der koreanischen Spielweise phasenweise anstecken lassen und vor allem nach der Pause zu häufig den kühlen Kopf vermissen lassen. Im Endeffekt waren es die vergebenen freien Chancen, die uns um den Sieg gebracht haben, denn in der Abwehr haben wir größtenteils gut gestanden. Obwohl ich - genau wie die Mädels - total traurig bin, überwiegen doch der Stolz und die Freude, dass wir es so weit geschafft hatten. Jetzt wollen wir am Sonntag alles daran setzen, um uns mit einer Medaillen zu verabschieden“, meldete sich Thorsten Schmid mit gemischten Gefühlen nach der Partie zu Wort. Und auch der für den weiblichen Nachwuchs verantwortliche Leistungssportkoordinator Maik Nowak zollte der DHB-Auswahl Respekt: „Riesenkompliment und Glückwunsch an das Trainerteam und an die Mannschaft - für uns eine sehr starke WM. Das ganze Team hat mit viel Leidenschaft und Kampfgeist überzeugt. Eine fantastische Entwicklung der letzten zwei Jahre erreicht hier ihren Höhepunkt. Folgendes möchte ich aber nicht vergessen zu erwähnen: Egal, ob wir die Bronzemedaille gewinnen oder Platz vier erreichen, vielen Dank schon jetzt an alle Juniorennationalspielerinnen abstellende Vereine - sie alle sind Teil des Erfolges!“

Am Sonntag um 14 Uhr spielt die deutsche Auswahl gegen Dänemark um die Bronzemedaille. Beide Teams trafen bereits in der Vorrunde aufeinander. Dänemark konnte dieses Spiel trotz einer furiosen Aufholjagd der DHB-Auswahl knapp mit 26:25 für sich entscheiden. Am Sonntag werden die Karten neu gemischt.

Deutschland - Südkorea 24:28 (11:15)

Tor: Dinah Eckerle (14 Paraden), Nicole Roth
Feld: Saskia Rast (1), Anna Seidel (2), Katharina Beddies (1), Saskia Putzke (3), Kim Lea Wahle (2), Isabel Tisseker (1/1), Marieke Blase, Xenia Smits (8), Maren Weigel (2), Sina Namat, Louisa Wolf (1), Jennifer Rode (3), Cara Hartstock, Johanna Heldmann

Quelle: dhb.de
Autor: Handball.de
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