Startseite » Nationalmannschaft » Junioren » DHB-Jungs nach zweitem Kantersieg schon in der EM-Hauptrunde

DHB-Jungs nach zweitem Kantersieg schon in der EM-Hauptrunde

12.08.2016 - 15:33 Uhr

Die zweitmeisten Treffer, die zweitwenigsten Gegentore, die beste Tordifferenz aller 16 Teilnehmer, und das Ticket für die Hauptrunde schon in der Tasche: Die deutsche Jugend-Nationalmannschaft hat die beiden ersten Hürden bei der U18-Europameisterschaft im kroatischen Koprivnica locker übersprungen. Dem 34:19-Auftaktsieg gegen Portugal folgte ein 34:22 gegen die Polen am Freitag - und bereits vor dem finalen Vorrundenspiel gegen Serbien am Sonntag (13.30 Uhr, Livestream unter https://www.youtube.com/user/HRSmediacentarist hat die DHB-Auswahl den Einzug in die Runde der letzten Acht geschafft.

Durch das Weiterkommen hat die deutsche Mannschaft zwei Ziele bereits erreicht: die Qualifikation für die U19-Weltmeisterschaft 2017 und die U20-Europameisterschaft 2018.

Gegen die ebenfalls verlustpunktfreien Serben - die wie Deutschland, Frankreich, Slowenien, Spanien und Dänemark die schon Hauptrunde erreicht haben - genügt schon ein Remis zum Gruppensieg, weil die Deutschen die deutlich bessere Tordifferenz haben. Aber: Die Punkte gegen die ebenfalls für die nächste Runde qualifizierten Mannschaften werden mitgenommen. „Wir wollen unbedingt gegen Serbien gewinnen in diesem Finale um den Gruppensieg“, sagt Tim Matthes von den Füchsen Berlin, der gegen Polen viermal traf.

Gegen welche Gegner es in der Hauptrunde geht, steht indes erst nach den letzten Vorrundenspielen von Gruppe D am Sonntag fest. Gastgeber Kroatien (4 Punkte), Schweden und Island (je 2) haben noch die Chancen aufs Weiterkommen. Fest steht allerdings, dass die DHB-Auswahl nicht reisen muss, sondern ihre Spiele weiterhin in Koprivnica austragen wird. Und an diese Stadt hat der DHB-Nachwuchs gute Erinnerungen: 2014 erreichten die U20-Juniorinnen dort das WM-Halbfinale.

Soweit denkt Tim Matthes jetzt noch nicht: „Wir sind mit den beiden Siegen gut ins Turnier reingekommen. Gegen Polen haben wir uns in der ersten Hälfte ein paar Fehler geleistet, aber der Rest war wirklich ok.“

Eloy Morante Maldonado von Bayer Dormagen stimmt dem zu: „Der Start war richtig gut. Wir haben uns gut vorbereitet, haben uns taktisch und athletisch top auf die Bedingungen hier eingestellt.“ Der Spielmacher, dessen Eltern Spanier sind, hat in der vergangenen Saison in Dormagen schon Zweitligaluft geschnuppert, ist dadurch einer der erfahrenen Spieler im DHB-Team, das in Kroatien sein erstes internationales Turnier bestreitet.

Sie jubelten, sie lagen sich in den Armen, sie feierten: Die deutsche Mannschaft hat bei der U18-Europameisterschaft im kroatischen Koprivnica bereits nach zwei Vorrundenspielen das Ticket zur Hauptrunde gebucht. Durch das am Ende überaus klare 34:22 (15:14)-Erfolg gegen Polen am Freitag wahrte das Team des Trainergespanns Jochen Beppler, Andre Haber und Klaus Langhoff seine weiße Weste und steht schon unter den besten acht Teams.

Das deutliche Endergebnis kam allerdings erst in der Schlussphase zustande, bis Mitte der aus deutscher Sicht bärenstarken zweiten Hälfte war Polen ein fast ebenbürtiger Gegner, doch am Ende gelang wieder ein zweistelliger Erfolg. Beste deutsche Werfer am Freitag waren Dimitri Ignatow (7 Tore) und Gregor Remke (6).

Nach dem spielfreien Samstag geht es am Sonntag im Topspiel gegen die Serben um 13.30 Uhr um den Gruppensieg, auch diese Partie der Gruppe D wird als Livestream unter https://www.youtube.com/user/HRSmediacentar gezeigt. Da die Punkte gegen die ebenfalls qualifizierte Mannschaft in die Hauptrunde mitgenommen werden, wäre mit Blick auf den weiteren Turnierverlauf ein weiterer Erfolg Gold wert.

„Die zweite Halbzeit war wesentlich besser, in der ersten hatten wir gerade in Überzahl nicht effektiv genug gespielt“, sagte Trainer Beppler, der seinen Spielern ein Kompliment dafür aussprach, dass sie „das bis zum Ende so durchgezogen haben. Nach dem Ruhetag warten starke Serben auf uns.“

Die Polen waren ein ganz anderes Kaliber als die Portugiesen, die die DHB-Auswahl im ersten Spiel 60 Minuten lang locker dominiert und am Donnerstag mit 34:19 geschlagen hatte. Nach der 31:34-Niederlage gegen Serbien am ersten Spieltag stand Polen unter Zugzwang und mit dem Rücken zu Wand. Von Beginn an entwickelte sich ein physisch intensives Spiele, ähnlich dem, das sich die Männermannschaften beider Länder am Dienstag in Rio geliefert hatten (32:29 für die DHB-Auswahl).

In Koprivnica ergaben sich den Deutschen kaum Gegenstoßchancen in der ersten Hälfte, jeder Treffer musste im Positionsangriff hart erarbeitet werden. Zwar lag die DHB-Auswahl fast permanent in Führung, aber die Polen ließen sich nicht abschütteln, obw ohl die deutsche Abwehr gut stand.

Nach dem 5:4 setzte sich die Beppler-Truppe auf 10:7 ab (18.), doch innerhalb von drei schwachen Minuten und nach einer polnischen Auszeit war der schöne Vorsprung wieder dahin. Zunächst glich Polen aus, ging dann beim 11:10 sogar zum einzigen Mal in Führung. Dank eines Treffers mit der Halbzeitsirene gelang es den Deutschen, einen 15:14-Vorsprung mit in die Kabine zu nehmen.

Und dort fand das DHB-Trainerteam genau die richtigen Worte: Die Deutschen übernahmen wieder die Kontrolle, kassierten in den ersten zehn Minuten von Hälfte zwei dank einer tollen Abwehrarbeit nur zwei Treffer und baute die Führung auf 20:16 aus (40.) - Polen nahm seine zweite Auszeit.

Aber am Spielverlauf änderte sich nichts. Polen kämpfte mit allen Mitteln, doch die DHB-Auswahl ließ nichts mehr anbrennen. Beim 25:20 zwölf Minuten vor dem Ende hatte Gregor Remke per Siebenmeter die Chance zur frühzeitigen Entscheidung, scheiterte aber. Vier Minuten vor Schluss war aber dank eines Doppelschlags zum 29:22 der polnische Widerstand endgültig gebrochen - der zweite Sieg im zweiten Vorrundenspiel war perfekt, Polen erzielte nach der Pause nur noch acht Tore.

Polen - Deutschland in Koprivnica 22:34 (14:15)

Deutschland: Till Klimpke (HSG Dutenhofen), Tim Hottgenroth (TSV Bayer Dormagen);  Tim Matthes (Füchse Berlin/4), Robin Breitenfeldt (SG Flensburg-Handewitt/2), Sebastian Heymann (TSB Heilbronn-Horkheim/5), Niklas Diebel (TSV Hannover-Burgdorf/2), Lukas Stutzke (TSV Bayer Dormagen), Eloy Morante Maldonado (TSV Bayer Dormagen/2), Luis Villgrattner (HBW Balingen-Weilstetten), Lukas Kister (TSV GWD Minden), Gregor Remke (EHV Aue/6), Dimitri Ignatow (MT Melsungen/7), Jakob Knauer (Füchse Berlin), Ferris Klotz (THW Kiel/2), Marcel Timm (VfL Gummersbach/4), Moritz Strosack (SG Ottenheim/Altenheim)

Beste Torschützen Polen: Mauer (7), Jarosiewicz (6); Schiedsrichter: Cabreas/Sanchez (Spanien); Zeitstrafen: Deutschland 10 Minuten, Polen 10 Minuten; Siebenmeter: 5/5:3/2

Die deutschen EM-Vorrundenspiele in Koprivnica:

Donnerstag, 11. August:Deutschland - Portugal 34:19 (19:7)

Freitag, 12. August:Deutschland - Polen 34:22 (15:14)

Sonntag, 14. August, 13.30 Uhr:Deutschland - Serbien

Gegner Serbien hat seine Partien gegen Polen und Portugal ebenfalls gewonnen - allerdings weitaus knapper als die deutsche Mannschaft, am Freitag zitterte man sich zu einem 33:32 gegen die Portugiesen. Aber DHB-Trainer Jochen Beppler sieht eine hohe Hürde für sein Team: „Serbien verfügt über eine starke Mannschaft.“ Am Samstag stand somit eine intensive Vorbereitung auf dem Programm im Mannschaftshotel in Djurdjevac - damit die Weste auch am Sonntagnachmittag noch weiß ist.
Sollte die DHB-Auswahl Gruppensieger werden geht es am Dienstag um 19 Uhr gegen den Sieger von Gruppe D und am Mittwoch um 17 Uhr gegen den Zweiten der Parallelgruppe, im Falle von Rang zwei wird am Dienstag um 17 Uhr und am Mittwoch um 19 Uhr gespielt.

Quelle: dhb.de
Autor: Handball.de
Diesen Beitrag im Forum diskutieren



Der Handball.de Vereinsrabatt

Zurück