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Deutscher Meister zieht ins Finale beim Lufthansa Final Four ein

HSV scheidet mit 25:27 (13:15) gegen den THW aus dem Lufthansa Final Four aus

05.05.2012 - 18:03 Uhr

Mit einer guten Leistung, aber dennoch mit einer knappen 25:27 (13:15)-Niederlage gegen den THW Kiel, muss sich der HSV Handball aus dem Lufthansa Final Four verabschieden. Die Hamburger verpassen somit den Schritt ins Endspiel um den DHB-Pokal.

Vor 12.900 Zuschauern in der O2 World Hamburg entwickelte sich eine über die gesamte Spielzeit spannende Partie, in der sich der Deutsche Meister aus Kiel zur Pause einen Vorteil erspielt hatte. Im zweiten Durchgang kamen die Hamburger Lokalmatadoren jedoch zum erneuten Ausgleich und konnten selbst wieder vorlegen. Mit den Toren von Hans Lindberg, der mit 10 Treffern bester Werfer des Spiels wurde, hielt der HSV die Partie bis in die letzte Minute offen. Am Ende setzte sich dennoch der THW Kiel durch und steht als erster Finalist des Lufthansa Final Four 2012 fest. Die SG Flensburg-Handewitt und der TuS N-Lübbecke bestreiten das zweite Halbfinale.

Erstes Halbfinale von Beginn an ein spannendes

Die O2 World Hamburg präsentierte sich zum Lufthansa Final Four von ihrer besten Seite. Von 12.900 Zuschauern angefeuert gingen die Teams des ersten Halbfinales gleich in die Vollen. Der HSV Handball startete mit einer offensiven 3:2:1-Deckung und mit zwei Treffern von Pascal Hens zum 2:0 (3. Minute). In der ersten Überzahl des Spiels, das zudem bereits in der Frühphase sehr emotional geführt wurde, war es auch der HSV-Kapitän, der sein Team nach sechs Minuten mit 4:1 in Front brachte. Insgesamt traten in der ersten Viertelstunde aber beide Teams in der Defensive beherzt und im Angriff clever auf. So stand es nach 15 Minuten 7:5 für die Hamburger, der Titelverteidiger konnte aber umgehend ausgleichen (16.).

Nach einer doppelten Zwei-Minuten-Strafe gegen Igor Vori spielte der HSV Handball zudem vier Minuten lang in Unterzahl und geriet in dieser erstmals in Rückstand (7:8, 17.). Der THW nutzte seine Überzahl weiter und baute die Führung nun seinerseits auf 10:7 aus (20.). Trotz Pech, Marcin Lijewski traf lediglich den Pfosten, kämpften die Lokalmatadoren um den Anschluss und erzielten ihn in derselben Minute durch Domagoj Duvnjak (8:10). Auch in der Schlussphase der ersten Hälfte entwickelte sich die Partie weiterhin eng. Zwar konnte der HSV nicht weiter verkürzen, wendete aber auch einen höheren Rückstand ab: Nach einem 9:13 (26.) blieben die Hamburger wiederum durch ihren kroatischen Spielmacher, der zwei Sekunden vor dem Pausenpfiff den 13:15-Halbzeitstand herstellte, am Meister dran.

Teams schenken sich nichts, Entscheidung fällt erst in den Schlussminuten

Mit dem ersten Angriff der zweiten Hälfte gelang dem HSV in Person von Marcin Lijewski der Anschlusstreffer zum 14:15 (31.). In der Abwehr stellte sich die Mannschaft von Martin Schwalb und Jens Häusler weiter mit einer 3:2:1-Deckung den Kieler Angriffen entgegen, musste dadurch aber auch Siebenmeterentscheidungen hinnehmen. Den vierten Strafwurf des THW konnte der extra eingewechselte Zoran Djordjic allerdings artistisch parieren. Im Gegenzug glich Hans Lindberg ebenfalls per Siebenmeter aus (17:17) und legte für sein Team mit dem 18:17 gleich nach (37.). Nach einer Parade von Dan Beutler erhöhte Matthias Flohr auf 19:17 (38.).

Nach zwei weiteren Pfostentreffern in der Offensive, einen von der Siebenmeterlinie, mussten die Hamburger jedoch wiederum den Ausgleichstreffer des THW (19:19, 42.) sowie den erneuten Rückstand hinnehmen (19:20, 43.). Nach fünf torlosen Minuten traf nun aber auch der HSV wieder und holte sich die Führung mit dem 22:21 zurück (46.). Zehn Minuten vor dem Ende verwandelte Hans Lindberg einen Strafwurf zum 24:22 und führte sein Team so in die Schlussphase. In diesen weiterhin umkämpften letzten Minuten kam Kiel zunächst zum Ausgleich (24:24, 51.) und legte in der Folge wieder vor (25:24, 54.). Doch der HSV blieb dran, bis zu zur 59. Minute. Dann scheiterten die Hamburger jedoch gleich doppelt an THW-Keeper Thierry Omeyer und musste sich am Ende knapp mit 25:27 geschlagen geben.

HSV Handball: Beutler (8 Paraden, 1.-60.); Djordjic (1/1 P., für zwei Siebenmeter eingewechselt); Lindberg 10/6, Hens 4, Duvnjak 3, Kraus 2, Vori 2, Jansen 1, Lackovic 1, Flohr 1, Lijewski 1, G. Gille, Schröder n.e., Vugrinec n.e.

THW Kiel: Omeyer (11 P., 1.-60.); Palicka (für zwei Siebenmeter eingewechselt); Ilic 7/3, Andersson 4, Narcisse 4, Jicha 4/1, Lundström 3, Ahlm 3, Sprenger 2, Kubes, Zeitz, Palmarsson, Dragicevic n.e., Reichmann n.e., Klein n.e.

Siebenmeter: 6/7 – 4/5 (Lindberg setzt den Ball gegen den Pfosten – Djordjic pariert den Wurf von Ilic)
Zeitstrafen: 5 – 3 (Vori 2x, Lindberg, Jansen, G. Gille – Ahlm 2x, Andersson)
Schiedsrichter: Lars Geipel / Marcus Helbig (Steuden/Landsberg)

Spielfilm: 1:0 (2.), 2:0 (3.), 2:1 (5.), 4:1 (7.), 4:2 (10.), 7:5 (15.), 7:7 (16.), 7:10 (20.), 8:10 (20.), 8:12 (23.), 9:12 (24.), 10:13 (26.), 11:13 (27.), 12:14 (29.), 13:15 (30.) – 14:15 (31.), 15:16 (33.), 16:17 (35.), 17:17 (37.), 19:17 (38.), 19:19 (42.), 19:20 (43.), 20:20 (44.), 22:22 (47.), 24:22 (50.), 24:24 (51.), 24:25 (54.), 25:26 (56.), 25:27 (60.)

Stimmen zum Spiel:

Martin Schwalb (Trainer HSV Handball): „Glückwunsch an den THW, natürlich für die Meisterschaft – und dann heute fürs Erreichen des Endspiels. Ich glaube, wir haben ein sehr intensives Halbfinale gesehen. Beiden Mannschaften hat man angesehen, dass sie den Sieg unbedingt wollten. Genau das, die Dramatik wie heute im Spiel, macht den Handball und das Lufthansa Final Four aus. Ich kann nur sagen, dass mein Team niedergeschlagen in der Kabine sitzt und mit den letzten Minuten hadert.“

Alfred Gislason (Trainer THW Kiel): „Ich bedanke mich für die Glückwünsche, habe aber auch gesehen, dass wir zu Anfang des Spiels unsere Probleme hatte. Da hat der HSV besser ins Spiel gefunden. In unserer Abwehr hat es nicht so gepasst, wie es sollte, und insgesamt war es kein perfektes Spiel von uns und sicher auch nicht das allerschönste. Man hat aber auch gesehen, dass Hamburg eine Weltklasse-Mannschaft hat, die eine Deckung zu stellen wissen. Umso mehr bin ich stolz auf mein Team und darauf, dass sie den Schritt ins Finale geschafft hat.“

Guillaume Gille (Kapitän HSV Handball): „Wir sind sehr enttäuscht, das ist keine Frage. Über das gesamte Spiel hat sich, glaube ich, kein Team einen entscheidenden Vorteil herausspielen können. So musste die Entscheidung in den letzten Minuten fallen. Dass diese letzten Sekunden sich so entwickelt, wie sie sich entwickelt hat, ist umso enttäuschender. Ich denke, wir hätten das Finale heute genauso verdient gehabt.“

Dan Beutler (Torhüter HSV Handball): „Die Enttäuschung ist natürlich groß. Wir wollten nicht nur eine gute Leistung bringen, sondern auch gewinnen. Wir hatten aber einige Fehler im Spiel, die der THW eiskalt ausgenutzt hat. Wir haben eigentlich in beiden Hälften einen guten Lauf gehabt, in einzelnen Szenen den Gegner aber wieder selbst ins Spiel gebracht.“

Torsten Jansen (Linksaußen HSV Handball): „Wir hätten uns das selbstverständlich ein bisschen anders vorgestellt, vor allem nach diesem Spiel. Ich denke, es waren 60 Minuten auf Augenhöhe, das durch Nuancen entscheiden wurde. Der THW hatte das Quäntchen mehr Glück auf seiner Seite.“

Notizen zum Spiel:
- Johannes Bitter, der das Halbfinale genauso wie die ebenfalls langzeitverletzten Oscar Carlén und Bertrand Gille aus der Spielerbox verfolgte, startete vor dem Anpfiff mit dem eigenen Handy eine SMS-Spenden-Aktion zugunsten der Deutschen Sporthilfe.
- Torsten Jansen erzielte mit dem 11:13 seinen 150. DHB-Pokaltreffer für den HSV Handball.

Quelle: HSV Handball
Autor: Handball.de
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