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"David und Goliath" als Motivationshilfe für das EM-Finale

21.07.2012 - 17:40 Uhr

„Zur Vorbereitung auf das EM-Finale werde ich mit den Jungs eine kleine Bibelstunde abhalten“, verriert Klaus-Dieter Petersen, der Trainer der deutschen A-Jugendauswahl. Am Sonntag um 18 Uhr steht der 340fache Ex-Nationalspieler mit seinen Jungs im Endspiel der U18-Europameisterschaft gegen Schweden. Anhand der Geschichte von David und Goliath aus dem Alten Testament, die er seinen Schützlingen vortragen wird, möchte er verdeutlichen, dass man auch gegen einen vermeintlich übermächtigen Gegner eine Chance hat.

„Im Kopf sind die Schweden schon Europameister, denken, wenn sie uns einmal geschlagen haben, werden sie das auch ein zweites Mal schaffen. Wenn wir aber unsere Tugenden erneut durchsetzen, haben wir die Qualität auch die bisher ungeschlagenen Schweden zu besiegen“, hofft Pitti, der allein als Spieler neunmal Deutscher Meister wurde.

Im Gegensatz zur offensiven Deckung der Spanier im Semifinale erwartet er dieses Mal eine stumpfere 6:0-Abwehr. „Aber auch gegen dieses System wird uns etwas einfallen. Wir müssen die langen Kerle der schwedischen Mannschaft zu seitlichen Bewegungen zwingen. Dann ist das Bollwerk zu knacken“, verrät Petersen, einst einer der besten Abwehrspieler der Welt, damals auch als „lebendiges Stoppschild“ gerühmt.

Als besondere Motivationsspritze wird Petersen, dem 2008 schon einmal das Kunststück gelang, eine DHB-Jugendmannschaft zum Europameister zu machen, an seine Jungs Fahrkarten zum Pfänderberg verteilen, die er in weiser Voraussicht aufgehoben hat. In der Vorbereitung weilte der DHB-Tross schon einmal am Bodensee. Damals waren Pitti und sein Team mit der Pfänderbahn zum Fuß des Bregenzer Hausbergs gefahren und hatten danach in 2,5 Stunden den Gipfel erklommen. Pitti: „Dort haben sich die Spieler versprochen, dass sie auch bei der EM bis an die Spitze wollen. Das können sie nun einlösen.“

Männer-Bundestrainer Martin Heuberger, in Österreich vor Ort, sieht duchaus Chancen für einen Sieg im Finale: „Natürlich muss alles passen, wollen wir die Schweden schlagen, aber ich habe ein gutes Gefühl. Unsere Mannschaft vermochte sich im Laufe des Turniers kontinuierlich zu steigern, während die Schweden am Ende mehr Fehler in ihrem Spiel hatten als zu Beginn des Turniers. Ich sehe auch in der Breite des Kaders Vorteile auf unserer Seite.“

DHB-Handballmanager Heiner Brand meint: „Ich freue mich für Pitti und die Jungs, die wieder einmal nachweisen, wie hoch der Ausbildungsstand bei uns im Nachwuchs ist, und damit jede voreilige Kritik ad absurdum führen. Im Finale wird es darauf ankommen, die Zahl der Fehler klein zu halten, weil die Schweden jede Schwäche des Gegners brutal ausnutzen. Individuell sind sie aber nicht stärker besetzt als unser Team.“

Und der Mentor Eliteförderung im DHB, Wolfgang Sommerfeld, fordert: „Wichtig ist, dass die Jungs an sich und ihre Möglichkeiten glauben, nur dann haben sie eine Chance, den EM-Titel zu gewinnen. Das Halbfinale gegen Spanien hat mich sehr beeindruckt, noch nie – weder im Männer- noch im Nachwuchshandball – habe ich eine solche Leistung von einer deutschen Mannschaft gesehen. Die Schweden sind hier sehr abgebrüht und dominant aufgetreten, dennoch denke ich, dass wir mit der Außenseiterrolle sehr gut leben können, da alle Welt – und vielleicht auch die Schweden selbst – glauben, schon am Ziel zu sein.“

Quelle: dhb.de
Autor: Handball.de
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