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Bergischer HC: Mit der Kraft zweier Vereinswurzeln

Die Aufsteiger des Bergischen HCZoom
Die Aufsteiger des Bergischen HCFoto: Eibner-Pressefoto
05.07.2013 - 13:44 Uhr

Die Löwen haben die Rückkehr in die Bundesliga gepackt. Mit einer starken Wirtschaftskraft im Rücken möchten sich die Nordrhein-Westfalen mittelfristig im Handball-Oberhaus etablieren. 

Der Wideraufstieg ist dem Bergischen HC mit der Zweitliga-Meisterschaft phänomenal gelungen. „Eine außergewöhnliche Leistung von Trainer und Mannschaft“, sagt Geschäftsführer Jörg Föste. „In den vergangenen 35 Jahren ist es schließlich erst zwei Vereinen jemals gelungen, nach dem Abstieg aus der Bundesliga direkt wieder aufzusteigen.“ Nun werden im Bergischen Land neue Ziele formuliert. Anders als beim letzten Bundesliga-Intermezzo, das gleich im ersten Jahr mit dem Abstieg endete, möchte man sich nun mittelfristig in der Bundesliga etablieren. „Wir haben aus dem Jahr in der 1. Liga gelernt“, führt Föste fort. „Wir sind vorbereitet auf das, was uns erwartet. Das war vor zwei Jahren nicht der Fall. Wir werden auch dann die Ruhe bewahren, wenn es einmal nicht so gut läuft. Diese Mannschaft ist zusammengewachsen.“ 

Jan Stochl verlässt den AufsteigerZoom
Jan Stochl verlässt den AufsteigerFoto: Eibner-Pressefoto

Mit Kreisläufer Fabian Bohnert (30), Torwart Jan Stochl (38) und Rückraumspieler Jiri Vitek (36) gibt es drei Abgänge zu verzeichnen. Der Verein hat auf diesen Positionen Veränderungen geplant - nicht zuletzt aus Altersgründen. „Ich gehe in jedem Fall mit einem lachenden Auge, denn es waren super schöne Jahre. Abschied zu nehmen gehört irgendwann dazu und damit habe ich auch gar kein Problem“, sagte Stochl bei seinem Abschied. Sein Nachfolger Björgvin Páll Gústavsson (28) kommt vom SC Magdeburg und bildet das neue Torwart-Duo zusammen mit Mario Huhnstock (27). Maximilian Hermann, der mit seinen 21 Jahren bereits auf 15 Länderspiele für Österreich zurückblickt, und der im Angriff sowie Verteidigung flexibel einsetzbare Fabian Gutbrod (25) werden den Rückraum verstärken. Als neuer Kreisläufer wurde Junioren-Weltmeister Benjamin Meschke (22) verpflichtet. Die Kaderplanung ist damit abgeschlossen.  

Ein schlafender Riese 

Fabian Gutbrod kommt aus Balingen zum BHCZoom
Fabian Gutbrod kommt aus Balingen zum BHCFoto: Eibner-Pressefoto

Der Bergische HC ist im Jahre 2006 aus einem Zusammenschluss der SG Solingen und des LTV Wuppertal entstanden. Die Vereinswurzeln in zwei Städten des Bergischen Landes sieht Jörg Föste als Vorteil: „Das Bergische Land ist ein schlafender Riese. Es gibt mehr als eine Million Einwohner. Mit rund 36.000 Unternehmen, davon rund 200 Weltmarktführer, steckt hier eine enorme Wirtschaftskraft.“ Das wirkt sich auch auf die Zahlen aus. Mit einem Budget von schätzungsweise 2 bis 2,5 Millionen Euro war der BHC der reichste Verein der zweiten Liga. Zum Vergleich: Dem Tabellenzweiten TV Emsdetten standen nur 700.000 Euro zur Verfügung. Die Akkreditierung neuer Partner läuft auf Hochtouren. „Eine Reduzierung des Budgets dürfte es nicht geben. Ob eine Aufstockung möglich ist, entscheidet sich in den nächsten zweieinhalb Monaten“, so Föste. 

Dass der Verein in zwei Städten beheimat ist, bringt die Herausforderung mit sich, beide Standorte am Tagesgeschehen teilhaben zu lassen. Daher finden die Heimspiele gleichmäßig verteilt in der Klingenhalle Solingen (2.800 Zuschauer) und der Uni Halle Wuppertal (3.200 Zuschauer, bespielbar ab Mitte Oktober) statt. Das Interesse an der bevorstehenden Saison ist groß. Über 1.200 Dauerkarten wurden bereits verkauft - ein neuer Rekord. Am 1. Juli endet der Verkauf der Saisonkarten. „Wir möchten auch dem Tageskunden die Möglichkeit geben, Tickets für die guten Spiele zu erstehen“, so der Geschäftsführer. Wie gut die Sporthallen letztendlich gefüllt sein werden, dürfte nicht zuletzt davon abhängen, wie erfolgreich die Mannschaft von Trainer Sebastian Hinze im Handball-Oberhaus agieren wird. 

Autor: Oliver Jensen
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