Bayer Dormagen verliert in Wilhelmshaven

Jörg Bohrmann suchte nach der 25:31-Niederlage in Wilhelmshaven erst gar nicht nach Ausreden: "Klar, Dennis Marquardt fehlte in der Abwehr und Simon Ernst hatte eine anstrengende Woche bei der Länderspielreise in Schweden. Aber Fakt ist, wir haben heute einfach keinen guten Handball gespielt", erklärte der Trainer des TSV Bayer Dormagen. Nach der zweiten Saisonniederlage liegt der Tabellenführer der 3. Liga nur noch vier Punkte vor dem in Korschenbroich siegreichen TuS Ferndorf. Über den Aufstieg dürfte damit frühestens am 3. Mai entschieden werden.

Youngster Patrick Hüter rückte am Samstagabend zunächst zusammen mit Jonny Eisenkrätzer in die Abwehrmitte. Und die A-Jugendlichen Sebastian Damm und Jo Gerrit Genz begannen in der Offensive. Obwohl der diesmal wenig platziert werfende Simon Ernst immer wieder seinen Meister in Geburtstagskind Christoph Dannigkeit fand, ging der TSV nach einer Viertelstunde sogar mit zwei Toren in Führung (9:7). Dann aber wurden die Gastgeber vor 1400 fanatischen Zuschauern immer energischer, drehten die Partie vor allem dank der flexiblen Abwehr mit dem zumeist vorgezogenen Lukas "Speedy" Mertens und dem dynamischen Matej Kozul. Das schnelle Umschalten setzte den TSV ständig unter Druck. Sven Bartmann wehrte zwar einige "Unhaltbare" ab, hatte aber mehrfach Pech als der Ball doch noch an ihm vorbei ins Tor rutschte.

Mit drei Treffern in Folge kam der TSV zu Beginn der zweiten Hälfte noch bis auf zwei Treffer heran. Dann aber zog der Tabellendritte auf fünf Treffer davon. Die von Jörg Bohrmann in der 40. Minute genommene Auszeit konnte den WHV-Sturmlauf nicht verhindern - im Gegenteil: Beim Stande von 27:18 zückte Bohrmann sieben Minuten später erneut die grüne Karte. Da war schon klar, dass die Reise in den Norden mit der ersten Auswärtsniederlage seit dem 8. Dezember 2012 enden würde. Damals verlor der TSV 30:34 in Wilhelmshaven. Am Ende verhinderten die Dormagener zur Freude der mitgereisten Fans den zweistelligen Misserfolg.

Lobende Worte gab es noch vom gegnerischen Trainer: "Bei uns wurde die Jugendarbeit viele Jahre versäumt, da ist Dormagen für uns ein Vorbild", betonte Christian Köhrmann, der den TSV auch bereits als "würdigen Meister" sieht. Nach diesem Spiel wollen aber weder Bohrmann noch Kapitän Tobias Plaz etwas von Komplimenten wissen. "Wir dürfen uns nicht ablenken lassen", warnt Plaz eindringlich davor, die restlichen Begegnungen zu unterschätzen. "Unser nächster Gegner Schalksmühle kämpft gegen den Abstieg. Das ist kein Selbstläufer, auch gegen Gladbeck haben wir uns zuletzt im Sportcenter sehr schwer getan." In den drei letzten Saisonspielen erwartet der TSV am 26. April die SG Schalksmühle-Halver und am 3. Mai Bielefeld. Die letzte Partie steigt am 11. Mai in Aurich.

Wilhelmshavener HV - TSV Bayer Dormagen 31:25 (16:13)

Wilhelmshaven: Dannigkeit, Trinks, Lüpke (n.e.); Maas (1), Warnecke (5), Lehmann, L. Kalafut (2/2), Vorontsev (6/1), Mertens (5), Kozul (1), Schwolow (4), Drechsler (7).

Dormagen: Bartmann, Schmidt (ab 40.); Ernst (4), Damm (1), Genz (2), Plaz (1), P. Hüter, Eisenkrätzer (2), Breuer (5/4), Rudloff, Doetsch (4), Kübler (5), Strosack, Köhler (1).

Schiedsrichter: Mücke/Titze.
Zuschauer: 1416.
Zeistrafen: 12:8 Minuten.
Siebenmeter: 3/3:5/4 (Dannigkeit hält gegen Breuer).

Spielfilm: 5:3 (10.), 5:6 (12.), 7:9 (16.), 10:9 (21.), 14:11 (27.), 16:13 - 18:13 (32.), 18:16 (36.), 25:17 (44.), 28:18 (48.), 30:20 (53.), 31:25.