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1. Liga kompakt: kompakt: Metzingen im Europapokalfinale, Vierkampf um den Titel hält an

11.04.2016 - 15:34 Uhr

Die TuS Metzingen sorgte an diesem Wochenende international für Furore, zog ins Finale des EHF-Pokals ein und steht somit kurz vor einem europäischen Titel. In der Liga sind die TusSies erst am Mittwoch vor heimischer Kulisse gegen Frisch Auf Göppingen gefordert. Zwei Zähler sind Pflicht, denn die Ermstälerinnen befinden sich mit dem Thüringer HC, dem HC Leipzig und der SG BBM Bietigheim in einem spannenden Meisterschaftskampf und das Trio legte am Wochenende mit Siegen vor.

Der Thüringer HC hat seine Spitzenposition gefestigt. Gegen den SVG Celle siegte der Deutsche Meister klar mit 39:24 und hat somit zumindest bis Mittwoch zwei Zähler und 29 Tore Vorsprung auf die TuS Metzingen, die ein Spiel weniger absolviert hat. "Die Pflichtsiege sind die ganz komplizierten Spiele, mit dem Spiel bin ich sehr zufrieden. Der Sieg war wichtig und am Ende ist es egal ob es 39 oder 40 Tore sind. Ich bedanke mich bei der Mannschaft für ihren Einsatz der letzten Wochen", so THC-Trainer Herbert Müller, dessen Team erst am Mittwoch durch einen 30:22-Auswärtssieg im Nachholspiel bei Borussia Dortmund den ersten Platz erobert hatte. "Es war ein in der Höhe verdienter Sieg. Meine Mannschaft hat gekämpft und nicht aufgegeben", musste Celles Trainer Martin Kahle attestieren.

Ärgster Verfolger ist die TuS Metzingen, die am Mittwoch mit einem Erfolg gegen Frisch Auf Göppingen an Punkten wieder gleich ziehen kann.
Am Wochenende waren die TuSsies auf dem internationalen Parkett
erfolgreich: Nach dem 26:22-Auswärtssieg bei Corona Brasov in der Vorwoche gewannen die TusSies auch das Rückspiel mit 29:20. "In einem Finale zu stehen – das ist immer etwas ganz Besonderes", so die neunmal erfolgreiche Anna Loerper, die schon mit Leverkusen (2005) und dem Team Tvis Holstebro (2013) einen Europapokal gewinnen konnte. "Jetzt wollen wir auch den Titel", betont Torhüterin Sabine Stockhorst. Im Finale wartet der ungarische Erstligist Dunaujvaros, der sich nach einer zwischenzeitlichen Zehn-Tore-Führung in der Gesamtaddition gerade noch über die Auswärtstorregel ins Endspiel rettete.

Den dritten Rang gefestigt hat der HC Leipzig, der vor 1.641 Zuschauern ein klares 41:23 gegen die Bad Wildungen Vipers einfuhr. "Wir brauchten schon eine Weile, um in den Flow zu kommen und unseren Rhythmus zu finden", so Saskia Lang mit Blick auf den Spielverlauf, in dem die Nationalspielerin ihr Team mit einem Doppelschlag zum 7:6 (13.) in Vorlage geworfen hatte. "Wir hatten uns einen klaren Sieg vorgenommen – und das haben wir geschafft. Aber wir dürfen nicht vergessen, dass unser Gegner sehr ersatzgeschwächt war", erklärte Leipzigs Trainer Norman Rentsch nach dem Sieg über den Tabellenelften. Beste Werferin beim HC Leipzig war Karolina Kudlacz mit elf Treffern, Saskia Lang verbuchte neun erfolgreiche Würfe.

Auf dem vierten Rang folgt die SG BBM Bietigheim, die nach dem 32:28 in Leverkusen weiterhin einen Punkt Rückstand auf Leipzig aufweist. "Wir haben unglaublich viele technische Fehler gemacht, aber Leverkusen war auch ein echt starker Gegner", befand Bietigheims Trainer Martin Albertsen, der am Sonntag seinen 42. Geburtstag feierte: "Vor allem die Abwehr der Elfen war sehr, sehr stark." Für Bietigheim kam Nina Wörz ebenso auf acht Tore wie bei den Gastgeberinnen Kim Naidzinavicius. "Die Niederlage geht in Ordnung, es war eine ordentliche Leistung meiner Mannschaft", sagte Leverkusens Trainerin Renate Wolf: "In Begegnungen wie dieser gegen ein absolutes Spitzenteam muss jede Spielerin sechzig Minuten lang einhundert Prozent geben. Wenn man am Ende auch nur ein kleines bisschen nachlässt, nutzen Kaliber wie Bietigheim das sofort gnadenlos aus. Das hat heute den Unterschied gemacht."

"Ich bin unheimlich stolz auf mein Team. Wir haben Moral bewiesen und stark gekämpft für den Sieg. Wichtig war auch die super Unterstützung vom Publikum, die wir in der schwierigen Phase bekommen habe", jubelte unterdessen Oldenburgs Trainer Leszek Krowicki nach dem Heimerfolg seines Teams über Borussia Dortmund. Ein starker Rückhalt war dabei Torhüterin Madita Kohorst. In der Endphase sorgten zur Freude der 1.600 Zuschauer Angie Geschke mit ihrem zehnten und Xenia Smits mit ihrem achten Treffer sorgten für die 31:30-Führung, die die Gastgeberinnen über die letzte Minute retteten. "Wir waren in der Abwehr zu passiv, so dass Oldenburg zu oft frei werfen konnte. Das hätten wir besser machen müssen, dann wäre heute mehr drin gewesen", betone hingegen die neunmal erfolgreiche Dortmunderin Nadja Nadgornaja, die mit ihrem letzten Versuch nur die Latte getroffen hatte.

Der BVB rutschte durch die Niederlage auf den siebten Rang zurück, da der Buxtehuder SV sein Derby gegen die SGH Rosengarten-Buchholz mit
32:28 gewann. Durch diesen Sieg zog der BSV an Borussia Dortmund vorbei.
"Ich bin zufrieden, dass wir gewonnen haben", erklärte BSV-Coach Dirk Leun nach Spielende und fügte an: "Es waren gute Phasen dabei, aber dann haben wir den Gegner auch wieder rankommen lassen. Es ist ja bekannt, dass solche Nachbarschaftsduelle ihre eigenen Gesetze haben. Für die Zuschauer war es auch gut, dass es so eng war." Beste Werferin beim BSV war Nachwuchshoffnung Emily Bölk mit zwölf Toren, zudem überzeugte Torfrau Julia Gronemann. "Wir haben alles aufgeboten und gekämpft", so SGH-Trainer Steffen Birkner, der sich trotz der Niederlage nicht unzufrieden zeigte: "Ich ziehe meinen Hut vor meiner Mannschaft, die nie aufgibt, dass zeigt wir haben starke Charaktere. Am Ende hat sich aber der individuelle Unterschied durchgesetzt."

Auf den achten Platz hat sich die HSG Blomberg-Lippe durch ein 36:32 bei den Füchsen Berlin vorgeschoben. "Wir haben uns sehr geschlossen präsentiert und dank einer tollen Team-Leistung hochverdient und souverän gewonnen. Nach der wirklich bewegten Woche ist dieses Ergebnis umso bemerkenswerter", freute sich Blombergs Geschäftsführer Torben Kietsch, der unter der Woche seinen Wechsel an eine in die Geschäftsführung einer Privaten Hochschule bekannt gegeben hatte.
Blomberg musste zudem das Saisonaus von Toptorjägerin Gordana Mitrovic verkraften. In die Bresche sprangen insbesondere Gisa Klaunig mit acht sowie Malgorzata Buklarewicz und Franziska Müller mit je sieben Treffern. Die HSG ist nun punktgleich mit Leverkusen, verfügt aber über die bessere Tordifferenz. Die Füchse Berlin hingegen folgen mit zwei Punkten Rückstand auf Rang 10.

Quelle: hbf-info.de
Autor: Handball.de
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