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1. Liga Frauen kompakt: Punktgleiches Spitzentrio in der Frauenbundesliga

25.04.2016 - 19:12 Uhr

Der Titelkampf geht munter weiter, in buchstäblich letzter Sekunde eroberte der Thüringer HC die Tabellenführung zurück und liegt nun gleichauf mit der TuS Metzingen und dem HC Leipzig - drei Spieltage vor dem Ende sind drei Teams punktgleich an der Spitze und mit dem THC und dem HCL treffen zwei davon am letzten Spieltag auch noch im direkten Duell aufeinander. Mit zwei Zählern Rückstand in Lauerstellung ist auch die SG BBM Bietigheim, die am kommenden Wochenende Metzingen empfängt.

"Das war ein spannendes Spitzenspiel. Es war an Spannung und Dramatik nicht zu überbieten. Wir sind sind sehr schlecht in die Partie gekommen, haben lange in Rückstand gelegen. Wir hatten uns aber vorgenommen nicht aufzugeben", lauteten Herbert Müllers erste Worte zum 31:30-Auswärtssieg und der THC-Coach ergänzte: "Jetzt ist die Meisterschaft wieder offen. Ich lege mich fest: Eine dieser beiden Mannschaften wird Deutscher Meister. Ich wünsche beiden Teams für die nächsten Wochen viel Glück und dann werden wir sehen, wer am Ende vorne steht."

Die TuS Metzingen hatte praktisch die kompletten sechzig Minuten vorgelegt, führte zeitweise mit vier Toren. Ins Ziel retten konnten sich die Schwäbinnen aber nicht. Nach einem überhasteten Ballverlust blieben dem THC noch zwölf Sekunden, am Ende holte Kerstin Wohlbold den alles entscheidenden Siebenmeter heraus, den die an diesem Tag überragende Svenja Huber zur einzigen THC-Führung und dem 30:31-Endstand verwandelte. "Wir müssen uns in der Abwehr und im Angriff einiges besser machen. Ich hoffe, dass uns das gelingt in den nächsten Spielen, auch mit Hilfe unserer Fans. Wir müssen jetzt einen kühlen Kopf behalten und die letzten Aufgaben in dieser Saison positiv angehen", so TuS-Trainer Csaba Konkoly.

Im Schatten des Spitzenspiels hat der HC Leipzig seine Chancen auf die Meisterschaft verteidigt, wenngleich die Sächsinnen derzeit über die schwächste Tordifferenz verfügen und am letzten Spieltag noch nach Thüringen reisen. Im Heimspiel gegen die HSG Blomberg-Lippe kam der HCL zu einem mühsamen 30:28-Heimerfolg. "Selbst in der ersten Hälfte haben wir mit unserem letzten Aufgebot aber schon ordentlich gespielt", so Blombergs Geschäftsführer Torben Kietsch angesichts des 18:13-Halbzeitstands und ergänzte: "Die Mannschaft hat sich geschlossen und kämpferisch stark präsentiert. Ein Punkt-Gewinn wäre am Ende angesichts des Fights sicherlich verdient gewesen und der HC Leipzig hat mächtig geschwitzt." Das räumte Norman Rentsch ein, der HCL-Coach unterstrich aber: "Zumindest haben wir im Endkampf einen kühlen Kopf bewahrt."

In Schlagdistanz zum Spitzentrio ist auch noch die SG BBM Bietigheim, die sich in Dortmund zu einem 31:30-Auswärtserfolg kämpfte. "Noch vor vier Monaten hätten wir eine solche Partie nicht gewonnen", bilanzierte Bietigheims Coach Martin Albertsen. "Heute hat sich gezeigt, dass wir in der Zeit doch reifer geworden sind." Zwei Punkte liegt die SG BBM hinter dem Spitzentrio, Gastgeber Dortmund hingegen verliert den Anschluss an die sechstplatzierten Buxtehuderinnen. "Wir haben uns immer wieder herangekämpft", so Dortmunds Trainerin Ildiko Barna, die aufgrund der starken Leistung und der knappen Niederlage betonte: "Ich bin stolz auf das Team, das heute wirklich keinen Vorwurf verdient hat."

Fünf Punkte hinter Bietigheim, vier vor Buxtehude - der VfL Oldenburg scheint Platz 5 drei Spieltage vor dem Ende praktisch sicher zu haben. Gegen die Bad Wildungen Vipers feierten die Niedersachsen einen klaren 35:28-Heimerfolg. "Es gibt schönere Siege", legte VfL-Trainer Leszek Krowicki dennoch den Finger in die Wunde und führte aus: "Bis zur dreißigsten Minute haben wir schlechten Handball gespielt." Bad Wildungen verbleibt auf dem elften Tabellenplatz. "Der Oldenburger Sieg war hochverdient. Wir haben mit Blick auf das Hinspiel damit gerechnet, dass uns hier einiges erwartet", zeigte sich Bad Wildungens Interimstrainer Dieter Trippen von der Niederlage nicht überrascht.

Auch der Buxtehuder SV scheint den sechsten Rang sicher zu haben. Nach Dortmunds Niederlage und dem eigenen 30:27-Erfolg über den SVG Celle hat man vier Zähler Vorsprung auf den BVB. "Ich bin sehr stolz auf meine Mannschaft. Ich ziehe meinen Hut vor den jungen Spielerinnen, die sich nicht unterkriegen lassen haben und bis zum Ende gekämpft haben", so Buxtehudes Trainer Dirk Leun, der angesichts sieben verletzter Stammkräfte auf die Jugend setzte. "Wir haben in der Abwehr einen super Job gemacht und hatten eine tolle Chantal Pagel im Tor. Es ist beeindruckend, wie die Mannschaft trotz der Probleme auf und neben der Platte kämpft. Die Einstellung stimmt", zog auch Celles Sportlicher Leiter Ekkehard Loest trotz der Niederlage ein positives Fazit nach dem Niedersachsen-Duell.

An Blomberg vorbei und mit zwei Zählern Rückstand wieder in Schlagdistanz zu Borussia Dortmund ist Bayer Leverkusen. Das Bundesliga-Urgestein feierte gegen die SGH Rosengarten-Buchholz einen klaren 30:16-Heimerfolg. "Die Abwehr hat wieder ihre obligatorischen zehn Minuten gebraucht, um ins Spiel zu kommen", kritisierte Leverkusens Trainerin Renate Wolf, die mit der Anfangsphase nicht zufrieden war: "Außerdem haben wir zu Beginn im Angriff viel zu passiv agiert. Kurz gesagt: Wir sind ein bisschen schwerfällig gestartet." In der Folge hatte ihr Team die Begegnung aber im Griff und steuerte über den 15:9-Pausenstand zu einem deutlichen Sieg. "Ich will Leverkusens Leistung nicht schmälern, aber wir haben es ihnen auch zu leicht gemacht. Wenn man sich so verkauft, steht man eben zu Recht am Tabellenende", haderte SGH-Trainer Steffen Birkner.

Zwei Zähler hinter den Elfen und einen hinter Blomberg sind die Füchse Berlin auf Rang 10. Die Spreefüxxe, die sich zum Saisonende in die 3. Liga zurückziehen, feierten einen 29:27-Heimerfolg über Göppingen und haben damit vier Zähler Vorsprung auf Bad Wildungen. "Basis war unsere gute Abwehr, in den Spielen zuvor die große Schwachstelle. Mental ist das Team, das kann ich nur immer wiederholen, intakt", so Berlins Trainer Lars Melzer. Göppingen bleibt nach der Niederlage drei Zähler hinter den Vipers sowie einen Punkt vor Celle und fünf vor Rosengarten-Buchholz.

Quelle: hbf-info.de
Autor: Handball.de
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