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1. Liga Frauen kompakt: CL-Ticket für nervenstarke Leipzigerinnen, Oldenburg weiter top

22.09.2014 - 14:40 Uhr

Der VfL Oldenburg führt weiter die Tabelle in der Handball Bundesliga Frauen an, doch der Thüringer HC ist nach einem Kantersieg bereits auf Tuchfühlung. Bester Aufsteiger ist aktuell die HSG Bad Wildungen Vipers, der einen knappen Erfolg in Koblenz feierte. Im Tabellenkeller zahlte sich ein kurzfristiger Transfer für die SG BBM Bietigheim bereits aus, die Enztäler sammelten den ersten Zähler und verließen so vorerst die Abstiegsplätze. Und international sorgte der HC Leipzig für ein Ausrufezeichen - im Siebenmeterwerfen sicherte sich der ersatzgeschwächte Vizemeister gegen das favorisierte Team aus Budapest das Ticket in die Champions League.

"Das Ergebnis ist okay. Es ist deutlich, aber nicht überraschend", so Christian Hungerecker nach der deutlichen 19:35-Niederlage beim Thüringer HC. Der Trainer von Aufsteiger SVG Celle fügte nach dem Spiel beim Meister an: "Wir wollten Sachen aus dem Spiel mitnehmen, die uns weiterbringen. Ich bin mit der Moral meiner Mannschaft zufrieden."
THC-Coach Herbert Müller lobte den Gegner und betonte mit Blick auf das
Ergebnis: "Celle hat gut mitgespielt. Wir haben über sechzig Minuten hoch konzentriert gespielt." Müller konnte unterdessen das Spiel gegen den Aufsteiger nutzen, um auch Neuzugang Yuliya Snopova viel Einsatzzeit zu geben. "Ich bin mit der Abwehr sehr zufrieden, das haben wir die Woche intensiv trainiert", so Müller.

Die am Samstag eroberte Tabellenführung mussten die Thüringerinnen einen Tag später wieder dem VfL Oldenburg überlassen. Die Niedersachsen wiesen Bayer Leverkusen mit 34:26 (17:9) deutlich in die Schranken. "Wir müssen auf dem Boden bleiben. Leverkusen ist im Umbruch – es kommen noch viel schwierigere Gegner", so Oldenburgs Coach Leszek Krowicki, der anfügte:
"Die Tabellenführung ist eine schöne Sache für die Medien. Mich interessiert das weniger." Leverkusens Trainerin Renate Wolf kritisierte
unterdessen: "Wir haben uns verunsichern lassen durch die gut eingestellte VfL-Abwehr. Durch die Fehlleistungen im Angriff wurden wir Opfer des Oldenburger Tempospiels."

Dritte Kraft vorerst ist der Buxtehuder SV, der erst in den Schlussminuten die Partie gegen die Füchse Berlin mit 37:31 für sich entscheiden konnte. "Wir haben Buxtehude gut unter Druck gesetzt und waren mehrmals nah dran", so Berlins Managerin Britta Lorenz - sie stellte fest: Ihre Spielerinnen seien "noch nicht abgebrüht genug. Wir haben von außen zu viel verballert. Außerdem hatten die beiden Torfrauen nicht ihren besten Tag." Absetzen konnte sich Buxtehude allerdings erst in den letzten Minuten, dank fünf Treffern in Folge. "Ich bin erleichtert, das Spiel gewonnen zu haben", so BSV-Coach Dirk Leun: "Wir haben heute viele schwierige Phasen überstehen müssen. Ich will meiner Mannschaft ein Kompliment machen für den permanenten Mut zu Würfen aus dem Rückraum, auch wenn mal einer daneben ging. Der Rückraum musste heute das Spiel entscheiden und hat es getan."

Im Nachholspiel am Mittwoch könnte die HSG Blomberg-Lippe mit einem Sieg in Trier noch auf Rang drei vorrücken und damit nicht nur den BSV, sondern auch den HC Leipzig und die Bad Wildungen Vipers noch überholen.
Die Nordhessen feierten beim 29:28 bei den Vulkan-Ladies Koblenz/Weibern ihren zweiten Saisonerfolg. "Knappe Spiele sind doch schön, dann ist es für die Zuschauer wenigstens nicht so langweilig", freute sich Toptorschützin Laura Vasilescu (12/4 Tore), die auch den Endstand erzielt hatte. "Die ganze Mannschaft hat super gespielt. Der Sieg ist auch das Ergebnis einer prima Trainingswoche", lobte die Matchwinnerin.
"Wir haben in der Abwehr nicht gut gestanden, was die Halbpositionen betrifft. Das hat sich wie ein roter Faden durchs Spiel gezogen. Der mögliche Ausgleich in der Schlusssekunde hätte uns gut zu Gesicht gestanden", erklärte unterdessen VL-Coach Christoph Barthel, dessen Team weiterhin punktlos ist.

Sieglos ist auch noch die SG BBM Bietigheim, die aber den ersten Punktgewinn feiern konnte. "Das war heute ein Schritt in die richtige Richtung", freute sich Bietigheims Trainer Bo Milton Andersen nach dem
25:25 gegen die HSG Blomberg-Lippe. Die kurzfristige Verpflichtung von Spielmacherin Simone Larsen Poulsen zahlte sich aus, die Dänin erzielte gleich fünf Treffer und hatte auch Anteil daran, dass der knappe Pausenrückstand (13:15) schnell gedreht wurde und die Enztälerinnen gar mit zwei Toren (23:21) führten. Rote Karten gegen Annamaria Ilyes (53.) und Isabelle Jongenelen (56.) nutzten die Gäste aber, um zumindest einen Zähler mitzunehmen.

Hinter den Lipperinnen auf Rang sieben vorgearbeitet hat sich die TuS Metzingen, die das Derby in Göppingen mit 26:15 (10:6) klar für sich entschied. "Ich bin schwer beeindruckt angesichts der Drucksituation, in der wir uns nach den ersten beiden Spielen befunden haben und die man auch gespürt hat. Das war ein rundum gelungener Auftritt", so Metzingens Coach Alexander Job. "Wenn man nur 15 Tore wirft, kann man keinen Blumentopf gewinnen. Schon gar nicht gegen Metzingen", musste hingegen Göppingens Spielmacherin Ania Rösler einräumen.

Bereits unter der Woche hatte der HC Leipzig seine Hausaufgaben in der Liga erledigt und gegen die DJK/MJC Trier deutlich mit 36:26 (18:12) gewonnen. Am Wochenende folgte dann die Kür auf dem internationalen Parkett. Zunächst setzte sich der HCL mit 22:18 gegen BNTU Minsk Region durch, dann wartete im Finale der Topfavorit FTC Budapest mit der deutschen Nationalspielerin Laura Steinbach. Die Ungarinnen hatten zuvor im Halbfinale den niederländischen Meister Dalfsen klar mit 33:25 in die Schranken gewiesen.

In einem dramatischen Endspiel behielt am Ende glücklich der HC Leipzig die Oberhand. Die reguläre Spielzeit und auch die Verlängerung hatten keine Entscheidung gebracht. Im Siebenmeterwerfen war es dann Katja Schülke, die gegen Adrienn Szarka parierte und somit für die Entscheidung zum 39:38 (34:34, 28:28, 14:15) sorgte. "Wir wollen bei Rückständen nicht aufstecken. Das haben wir mit viel Charakter immer wieder unter Beweis gestellt. Solche Spiele werden unsere junge Mannschaft reifen lassen", freute sich der neue HCL-Coach Norman Rentsch nach dem Erfolg, der seinem Team das Ticket in die Gruppenphase der Champions League beschert.

Quelle: hbf-info.de
Autor: Handball.de
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