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TV Korschenbroich zieht in zweite Pokalrunde ein

28.08.2011 - 15:43 Uhr

Dem TV Korschenbroich ist es durch ein 35:31 (19:12) beim TV Groß-Umstadt gelungen in die zweite Runde des DHB-Pokals einzuziehen. Vor nur 170 Zuschauern in der Umstädter Heinrich-Klein-Halle boten die Akteure des Zweitligisten vom Niederrhein vor allem im ersten Durchgang eine ansprechende Leistung.

Zweimal lagen die Hausherren am Samstagabend in Führung. Jeweils beim 1:0 (1.) und beim 2:1 (3.) konnten sie gegen ihren letztjährigen Ligakonkurrenten vorlegen – den Rest der Partie über liefen sie einem Rückstand hinterher. Für den ersten sorgte Korschenbroichs bester an diesem Abend: Pasqual Tovornik traf in der 4. Minute zum 2:3 aus Sicht der Gastgeber. In der Folge lieferte die Truppe von Trainer Jörn Ilper ein dominantes Spiel ab, in dem zwischenzeitlich auch der Klassenunterschied zu bemerken war. Insbesondere die Startformation mit Oliver Mayer im Tor, Markus Breuer und Robin Doetsch auf den Flügeln, Marcel Görden am Kreis und Pasqual Tovornik, Simon Breuer und Florian Korte im Rückraum wusste zu überzeugen. Zudem verstärkte Dennis Marquardt für Simon Breuer die Abwehr.

Groß-Umstadts Trainer Jens Becker sah sich nach nicht einmal ach absolvierten Minuten und dem Zwischenstand von 6:4 für den TVK gezwungen, seinen Torhüter zu wechseln. Zehn Minuten später stand es 13:9 und Becker zog sein Timeout. Doch weder der Wechsel von Sahm zu Elsner, noch die neuen taktischen Anweisung vermochten den Spielfluss der Ilper-Schützlinge zu unterbrechen. Bis zum Pausenpfiff hatten sich die Gäste eine komfortable 19:12-Führung herausgespielt.

Die ersten beiden Minuten des zweiten Durchgangs durfte der TVK dann sogar in Überzahl bestreiten, wirklich zu beflügeln schien die Spieler dieser Umstand jedoch nicht. Eher im Gegenteil, nur 3:30 min Nach seiner Halbzeitansprache hatte Coach Ilper erneut Redebedarf. Der Vorsprung war auf 19:15 geschrumpft. Ruhig, aber bestimmt gab er seinen Akteuren neue Anweisungen, die diese dann auch zügig umsetzten. Mathias Fuchs, der sich einige Male sehenswert durchsetzte, erzielte das 23:17 (40.). Kurz darauf löste Sven Bartmann den nach einer starken ersten Halbzeit jetzt glücklos agierenden Oliver Mayer im TVK-Tor ab und sorgte gleich mit seinem Einstand für die wohl kurioseste Szene der Partie: Während eines Angriffs seiner Teamkollegen weit aufgerückt, sah er sich plötzlich einem drohenden Gegenstoß der Hausherren ausgesetzt. Beim Versuch zurückzueilen rutschte er auf dem glatten Hallenboden aus und musste hilflos mit ansehen, wie Umstadts Krajinovic frei vor dem leeren Tor mit einem gekonnten Aufsetzer abschloss – und den Ball einen halben Meter über die Querlatte beförderte.

Im weiteren Verlauf der zweiten Halbzeit verwalteten die Korschenbroicher ihre Führung und Ilper nutzte die Gelegenheit, einige Alternativen auszuprobieren. Unter anderem kam es so zum Debüt des "Marquardt-Innenblocks", als sich Abwehrhüne Dennis Marquardt plötzlich neben seinem jüngeren Bruder Björn wiederfand. Dieser machte seine Sache sehr ordentlich und stellte gleich die von seinem Trainer prognostizierte extrem kämpferische Einstellung unter Beweis. In großem Maße bedingt durch die Wechsel, wie auch der TVK-Coach nach Spielende einräumte, kam es zu einem Bruch im Spiel des Hand.Ball.Herz.-Teams. Die Spieler des gastgebenden Drittligisten witterten noch einmal eine Chance, aber näher als auf drei Treffer (29:32, 57,) kamen sie nicht mehr heran. Ein sehenswerter Rückraumschuss von Markus Breuer und erneut Pasqual Tovornik sorgten zwei Minuten vor dem Ende für die Entscheidung. Mit dem 35:31-Erfolg in Groß-Umstadt zieht der TVK ungefährdet in die zweite Runde des DHB-Pokals ein und fiebert nun der Auslosung am kommenden Dienstag (ab 19.00 Uhr im Sport1-Livestream) entgegen.

 

Stimmen zum Spiel

Jörn Ilper (Neu-Trainer des TV Korschenbroich):

... zur Einschätzung, dass der TVK nach überzeugender erster Halbzeit im zweiten Durchgang einen leichten Einbruch zu überwinden hatte: "Das würde ich genauso sehen. Wir sind leider nicht gut aus der Halbzeit gekommen. Zwar haben wir uns vorne gute Chancen erspielt, die dann aber nicht verwertet. Dadurch ist eine gewisse Unsicherheit reingekommen. Oliver Mayer kam nicht richtig aus der Halbzeit raus. Das sind Dinge, die wir besprechen werden und die noch besser werden müssen. Generell muss ich sagen, dass wir gegen eine Mannschaft gespielt haben, die mit nur geringfügigen Veränderungen im Vergleich zur Zweitligasaison ein ganz reeller Gegner war. Das war ein guter letzter Test. Ich habe immer gesagt, dass ich das Spiel gewinnen will, mir aber die Partie in Erlangen nächste Woche die wichtigere ist. Insofern bin ich sehr zufrieden, dass wir eine Runde weiter sind."

...auf die Frage, ob er nach dem positiven Ausgang seiner ersten 60 Pflichtspielminuten als Trainer erleichtert war: "Na klar, wenn man etwas Neues anfängt, dann will man, dass es gut startet. Aber ich habe viel Gutes gesehen. Ich hab dann noch zwei-drei Sachen ausprobiert und die Mannschaft hat sich durch eine enge Phase, einen kleinen Hänger durchgespielt. Wir sind am Ende sehr verdient und auch ungefährdet hier als Sieger vom Feld gegangen."

... zu seinem erfolgreichen Debütanten Pasqual Tovornik: "Pasqual hat verstanden was wir wollen, er hat das sehr gut umgesetzt und gut getroffen heute. Viel wichtiger aber ist, dass wir auch in den Phasen, als er nicht mehr konnte, auch gute Lösungen gefunden haben. Christoph Piske hat das sehr gut aufgefangen. Das gibt uns die nötige Zeit um Entscheidungen zu treffen und wieder Kraft zu sammeln."

Pasqual Tovornik:

... auf die Frage, ob er mit seinem Einstand genauso zufrieden war, wie sein Trainer: "Auf jeden Fall. Ich war wirklich erleichtert, als die ersten Bälle reingingen, denn am Ende der Vorbereitung lief es bei uns nicht ganz so gut. Die erste Halbzeit haben wir deutlich dominiert, konnten unser Spiel aufziehen. Die zweite Halbzeit hatten wir eine kleine Schwächephase, die sich nicht so richtig auflöste. Wir haben aber gekämpft und versucht, das Ergebnis zu halten. Insgesamt kann man mit dem Spiel aber zufrieden sein und darauf für die Partie in Erlangen aufbauen."

... ob er sich vorher hätte träumen lassen, dass er gleich in seinem ersten Pflichtspiel für den TVK elf Tore werfen würde: "Gewünscht habe ich es mir schon, damit rechnen konnte ich aber natürlich nicht. Christoph Piske und ich sind ein Duo, bei dem viel von der Tagesform abhängig ist. Ich hätte mich genauso gefreut, wenn Christoph das Spiel seines Lebens abgeliefert hätte. Ich freue mich für jeden, der ein gutes Spiel macht. Das wichtige ist, dass wir als Mannschaft gewinnen. Auf einzelne Leistungen muss man nicht so viel Wert legen. Das Team hat mich in gute Schusspositionen gebracht. Beim nächsten Mal ist es vielleicht Flo Korte, den wir in gute Positionen bringen."

Statistik zum Spiel

TV Groß-Umstadt: Elsner, Sahm; See (9), Acic (1), Ramos Nuez (7), Krajinovic, Werner, Lehmer (1), Geßler (1), Kramer (2), Schmidt (5), Schulz (5), Nastos (n.e.)

TV Korschenbroich: Mayer, Sv. Bartmann; Fuchs (3), Deppisch (3), Doetsch (3), S. Breuer (4/3), Görden (3), M. Breuer (5/2), Piske (1), Tovornik (11), B. Marquardt, D. Marquardt, Seb. Bartmann (n.e.), Korte (2)

Zuschauer: 170

Strafminuten: 10 - 10

Siebenmeter: 3/6 – 5/6

Quelle: PM TV Korschenbroich

Autor: Handball.de
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